++ Schule gegen Storch ++ Raub statt Date: Haftstrafen! ++
Die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland.
Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 10. Februar 2025.
++ Schule gegen Storch ++
Das Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium im Berliner Bezirk Lichtenberg ist benannt nach NS-Widerstandskämpfer*innen. Deren Geschichte wurde unlängst als «In Liebe, Eure Hilde» verfilmt und lief im Kino. An dieser Schule soll an diesem Dienstag Beatrix von Storch, Bundestagswahl-Kandidatin der rechtsextremen, queerfeindlichen AfD, bei einer Vorstellungsrunde auftreten.
Unter dem Motto «Coppi gegen rechts» rufen Schüler*innen zum Protest: Den Auftritt »der Erzkonservativen mit ihren transphoben, antimuslimischen Äusserungen« könne man nicht unkommentiert akzeptieren. Die Schüler*innen werfen der Leitung des Gymnasiums vor, nicht ausreichend kommuniziert zu haben. Erst auf Nachfrage sei die Liste der teilnehmenden Politiker*innen bekanntgemacht worden. Für die Podiumsdiskussion wurden der Polizei zwei Demos mit je 100 Teilnehmer*innen gemeldet.
++ Raub statt Date: Urteil! ++
Sie haben einen 57-Jährigen über eine Dating-App in eine Falle gelockt, ausgeraubt und verletzt in den Landwehrkanal gestossen: Zwei junge Männer erhielten drei Jahre und drei Monate Haft, gegen einen 18-Jährigen ergingen dreieinhalb Jahre. Die mit fünfeinhalb Jahren höchste Strafe verhängte das Berliner Landgericht laut RBB unter Einbeziehung einer früheren Verurteilung gegen einen 20-Jährigen: Die Angeklagten hätten sich des besonders schweren Raubes und der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht.
Ihr Opfer hatte sich Ende August über eine Dating-Plattform gegen Mitternacht zu einem Treffen am Berliner U-Bahnhof Jungfernheide verabredet. Ein Angeklagter (20) habe ihn in Empfang genommen und auf einem dunklen Weg zum Kanal geführt, so die Anklage. Dort seien die anderen aus der Dunkelheit getreten und hätten den Mann attackiert. Einer habe das Opfer schliesslich ins Wasser gestossen. Geholfen hat ihm keiner, so der Vorsitzende Richter. Das Opfer habe um sein Leben gefürchtet.
++ Berlinale-Chefin will offenen Dialog ++
Nach den Antisemitismus-Vorwürfen im vergangenen Jahr will die offen lesbische Berlinale-Chefin Tricia Tuttle das Filmfestival zum Ort des offenen Dialogs machen. «Je mehr die Debatte sich radikalisiert, desto dringender brauchen wir einen Ort für differenzierte Gespräche», sagte die Intendantin der Neuen Osnabrücker Zeitung. Man fordere ein respektvolles Gespräch und bestehe darauf, dass jeder seine Meinung äussern dürfe, sagte die Amerikanerin.
«Natürlich sehe ich eine rote Linie, wo es in den Antisemitismus kippt», so Tuttle zwei Tage vor Beginn es Festivals. «Gleichzeitig ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben und Komplexität zuzulassen.» Nach der Abschlussgala 2024 hatte es Kritik bis hin zu Vorwürfen von Israelhass und Antisemitismus gehagelt. Tuttle, die 2024 noch nicht Berlinale-Chefin war, sagte, es seien Fehler gemacht worden: «So einseitig wie auf der Preisgala dürfen wir nicht noch einmal werden.» (dpa)
++ Homophober Übergriff vor Club ++
Wegen des Verdachts eines homophoben Angriffs, der sich bereits in der Nacht zu Sonntag in Charlottenburg ereignet haben soll, hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts die Ermittlungen übernommen. Gegen 18 erschien ein 24-Jähriger am Sonntag auf der Wache eines Polizeiabschnitts, um eine Anzeige wegen Beleidigung und Körperverletzung zu erstatten.
Dabei gab er an, sich gegen 2 Uhr vor einem Club in der Budapester Strasse befunden zu haben, als eine Gruppe von etwa sechs ihm Unbekannten auf ihn zukam und sich vor ihm aufbaute. Einer der Provokateure soll ihn dann sowohl homophob beleidigt als auch mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, wodurch der 24-Jährige zu Boden ging. Erst als eine Zeugin dazwischenging, flüchteten die sechs. Da der Angegriffene sich beim Sturz am Knie verletzt hatte und über Schmerzen am Kopf klagte, begab er sich in ambulante ärztliche Behandlung. Die weiteren Ermittlungen dauern an.
++ Im Bus beleidigt ++
Am Snnstag erstattete ein Mann Anzeige, nachdem er am Vormittag in einem Berliner Bus homophob beleidigt worden war. Er gab an, kurz vor 10:30 Uhr an der Haltestelle Fuldastrasse in einen Bus der Linie M41 in Richtung Baumschulenweg eingestiegen zu sein. Ein Mann habe ihn auf seine Kleidung angesprochen und ihn in diesem Zusammenhang homophob beleidigt.
Die Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernommen.
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