«Wähl Liebe»: Bundesweite CSD-Aktion gegen Rechtsruck
Teil der Kampagne ist auch eine Winter-Pride
CSD-Vereine aus ganz Deutschland haben sich zusammengetan, um ein Zeichen gegen den Rechtsruck zu setzen. Zur Bundestagswahl starten sie eine gemeinsame Kampagne.
Teil der Aktion ist auch eine Winter-Pride
Ob das Amt des Queerbeauftragten nach der Neuwahl noch bestand hat (MANNSCHAFT berichtete)? Ob die AfD weiter Zuwachs bekommt, weil die grossen Parteien es mit unter an Profil vermissen lassen? Ob die queere Community in der neuen Regierung abgebildet wird? Es sind viele Ungewissheiten, die die Gesellschaft und gerade LGBTIQ vor der Bundestagswahl am 23. Februar begleiten.
Unter dem Motto «Wähl Liebe» warnen deshalb deutschlandweit CSD-Vereine vor Rückschritten und rufen zur Wahl demokratischer Parteien auf, «die für Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung eintreten».
Mit dabei sind unter anderem die Trägervereine grosser CSD in Berlin, Stuttgart, München und Köln, aber auch Städte wie Magdeburg, Rostock, Schwerin, Augsburg oder Mainz. Mit Botschaften wie «Liebe geht durch die Wahlen» oder «Wähl, was das Herz begehrt» soll nicht nur bezüglich rechter Parteien sensibilisiert werden, sondern auf der neu eingerichteten Website genauso Informationsmaterial angeboten werden.
«Es ist ein Gegenangebot zu Politiker*innen und Parteien, deren einziges politisches Konzept auf Spaltung beruht», heisst es in einer Mitteilung. «Leider gibt es politische Kräfte, die Probleme nutzen und Ängste schüren, um Minderheiten unter Generalverdacht zu stellen. Wir wollen mit unserer gemeinsamen Kampagne zeigen, dass Liebe stärker ist», so Kai Bölle vom Vorstand des CSD Deutschland.
Gerade im vergangenen Jahr – das eigentlich so vielversprechend mit etlichen Demonstrationen gegen rechts begonnen hatte – gab es eine erhöhte Bedrohung der queeren Community. Regenbogenflagge wurden geklaut und durch rechte Symbole ersetzt (MANNSCHAFT berichtete), Prides wurden zunehmend durch Gegenproteste gestört (MANNSCHAFT berichtete) und die Hasskriminalität gegen LGBTIQ erreichte beunruhigend hohe Fallzahlen (MANNSCHAFT berichtete).
«Viele Personen aus unserer Community berichten uns von einem Gefühl der Ohnmacht und von Sorgen über die politischen Entwicklungen», sagte Marcel Voges, Vorstandsmitglied des Berliner CSD e.V. «Erst kürzlich hat eine Partei in ihr Wahlprogramm die Abschaffung des Selbstbestimmungsgesetzes aufgenommen. Dabei wurde mit dem Gesetz langwierige, teure und demütigende Gerichts- und Begutachtungsverfahren ein Ende gesetzt. Wir halten das für unverantwortlich und wollen mit unserer Kampagne auch verdeutlichen, dass wir eine Rückabwicklung unserer Rechte nicht hinnehmen werden.»
Teil der Kampagne ist ein bundesweiter Aktionstag. Am Samstag, 15. Februar sind in rund 25 Städten Demonstrationen und weitere Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen geplant. Berlin möchte an diesem Tag einen Winter-CSD unter dem Motto «Wähl Liebe – so lange du noch kannst» zelebrieren.
Hunderte Mitarbeitende haben in Grossbritannien Belästigungsvorwürfe gegen das Fast-Food-Unternehmen McDonald's vorgebracht. Es ist nicht das erste Mal, dass es derartige Anschuldigungen gibt (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Polizei
Kritik an Gewerkschafter Wendt: «Abstossende Diffamierung der queeren Szene»
Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, meint, dass LGBTIQ anderen ihre Identität anderen «aufdrängen» wollten und «aggressive Forderungen nach permanenter Sichtbarkeit» stellten. Die Vereinigung Better Police kritisiert die Äusserungen scharf.
Von Kriss Rudolph
News
Deutschland
Hamburg
«Leuchtendes Beispiel» – Pride Award für Susanne Baer
Sie war die erste offen lesbische Richterin am Bundesverfassungsgericht: Die Juristin Susanne Baer erhält nun den Hamburg Pride Ehren Award.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
Lesbisch
Award
Deutschland
Im Sog der Extremisten: Anti-CSD-Aktionen mit «Unterhaltungswert»
Das Violence Prevention Network vermerkt in Beratungsstellen eine stark steigende Nachfrage. Denn rechte Gruppen ziehen teils sehr junge Jugendliche an - auch mit «Aktionen» mit «Unterhaltungswert».
Österreich
Nur 300 Euro Schmerzensgeld für queeres Opfer von Hassverbrechen!
Die psychischen und gesundheitlichen Folgen von Opfer von Hassverbrechen sind dramatisch. Ein Schmerzensgeld von 300 Euro wirkt lächerlich, wie ein Beispiel aus Oberösterreich zeigt.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
Justiz