Neue Serien im Juli: Sechs queere Tipps für die CSD-Saison
Serienjunkie Robin Schmerer verrät, welche LGBTIQ-Highlights der Monat für uns bereithält
Im Juli wird es heiss. Nicht nur draussen, sondern auch auf dem Bildschirm. Dafür sorgen gleich zwei queere Dating-Formate, die in diesem Monat starten. Daneben locken aber auch ein paar interessante Neustarts auf die Couch und vor den Bildschirm.
#Ultimatum: Queer Love
Gleich am 2. Juli geht das Kuppel-Format «Ultimatum: Queer Love» bei Netflix in die nächste Runde. Das Prinzip bleibt gleich: Auch in den verbleibenden Episoden der zweiten Staffel stellen Paare ihre Beziehung auf die Probe, indem sie kurzzeitig mit anderen Kandidat*innen zusammenziehen. Hält ihre Liebe dem Test am Ende stand und ist sogar eine Hochzeit denkbar oder steht vielleicht eine Trennung ins Haus?
Netflix zeigte 2023 erstmals eine queere Variante der Reality-Show, die sich grosser Beliebtheit erfreute. Nachdem für die erste Staffel San Diego als Schauplatz gewählt wurde, reisen die sechs lesbischen Paare dieses Mal nach Miami. Und auch dort dürften Konflikte und Tränen nicht ausbleiben (MANNSCHAFT berichtete übers Reisen in die USA unter der aktuellen Trump-Regierung).
#Too Much
Lena Dunham meldet sich mit einer neuen Serie zurück. Zwar tritt die 39-jährige «Girls»-Schöpferin dieses Mal nur in einer Nebenrolle selbst vor die Kamera, fungiert jedoch als Ideengeberin, Produzentin und Autorin.
Die Handlung der 10-teiligen Dramedy «Too Much» basiert in Teilen auf Dunhams eigenen Erfahrungen. So zog sie vor ein paar Jahren von den USA nach London und verliebte sich dort in ihren jetzigen Mann.
Ähnlich geht es ihrer Hauptfigur Jessica (Megan Stalter), die ebenfalls in der britischen Metropole eine neue Heimat und mit Felix (Will Sharpe) auch eine neue Liebe findet. Die Netflix-Produktion ist mit Schauspieler*innen wie Naomi Watts (MANNSCHAFT berichtete über die und ihre trans Tochter), Jessica Alba oder Emily Ratajkowski hochkarätig besetzt und wartet mit gleich mehreren queeren Charakteren auf. Darunter etwa Jess‘ ehemaliger Boss (gespielt von Andrew Rannells) oder ihre neuen Kolleg*innen.
Auch die offen schwulen Schauspieler Andrew Scott («All of Us Strangers», MANNSCHAFT berichtete darüber) und Stephen Fry («Heartstopper») übernehmen Rollen in der Serie, die ab dem 10. Juli bei Netflix abrufbar ist.
#Chucky
Als die Horrorserie «Chucky» um die gleichnamige Mörderpuppe im Jahr 2021 startete, hätte wohl keiner gedacht, dass sie so überaus queer sein würde (MANNSCHAFT berichtete).
Momentan kommen nur RTL+ Abonnent*innen in den kostenlosen Genuss aller drei Staffeln. Am 10. Juli erscheint die dritte und abschliessende Staffel nun aber auch auf DVD und Bluray, so dass auch Freund*innen schwarzhumoriger Unterhaltung ohne entsprechenden Streaming-Anbieter die finalen Folgen sehen können.
Mittlerweile hat es die mordende Puppe bis ins Weisse Haus geschafft und hinterlässt auch dort eine ganze Reihe von Leichen. Das schwule Liebespaar Jake (Zackary Arthur) und Devon (Björgvin Arnarson) versucht gemeinsam mit Mitschülerin Lexy einmal mehr Chucky zu stoppen.
Der schwule Autor Don Mancini zeichnete bereits für die «Chucky»-Filmreihe verantwortlich und liess auch in der Serienadaption autobiografische Aspekte einfliessen, weshalb queere Themen schon ab Staffel 1 im Zentrum standen. So hatten Jake und Devon nicht nur mit Mobbing an der Schule zu kämpfen, auch Jakes Vater akzeptierte die Homosexualität seines Sohnes nicht.
Ausgerechnet die Mörderpuppe erwies sich schliesslich als Ally mit eigenem nonbinären Puppenkind. Ja, diese Serie ist ein völlig abgedrehter Horrorspass, der aus Chucky eine echte LGBTIQ-Ikone macht.
#Star Trek: Strange New Worlds
«Star Trek: Strange New Worlds» holt nach, was in den bisherigen Serien des grossen «Star Trek»-Universums immer zu kurz kam: Queere Repräsentation. Das Scifi-Drama ist das erste im langlebigen Franchise, das ein offen schwules Paar sowie mehrere nonbinäre Figuren zu seinen Charakteren zählt.
Nach längerer Produktionspause bedingt durch den letzten Hollywood-Streik (MANNSCHAFT berichtete), startet nun am 17. Juli bei Paramount+ endlich die dritte Staffel. In den 10 neuen Episoden muss sich die Crew der USS Enterprise rund um Captain Pike (Anson Mount) nicht nur neuen Herausforderungen stellen, sondern auch die Folgen ihrer Begegnung mit den reptilienartigen Gorn verarbeiten. Wieder mit dabei ist auch die nicht binäre trans Schauspielerin Jesse James Keitel als Dr. Aspen, deren Rolle zunehmend ausgebaut werden soll.
#Acapulco
Die Apple+-Serie «Acapulco» entführt uns an den gleichnamigen Badeort an der mexikanischen Pazifikküste und wir begleiten Máximo, der aus einfachen Verhältnissen stammt, und sich in den 80er Jahren zu einem Cabana-Boy im angesagtesten Ferienresort der Gegend hocharbeitet.
Ab dem 23. Juli ist die nunmehr vierte und letzte Staffel der Comedyserie bei Apple+ abrufbar. In Staffel 2 spielte auch das Coming-out von Máximos Schwester Sara (Regina Reynoso) eine Rolle und verdeutlichte, mit welchen Vorurteilen queere Latinas in den 80er Jahren zu kämpfen hatten. Besonders Saras Mutter hatte so ihre Probleme mit der Homosexualität ihrer Tochter.
Letztlich entschied sich Sara für die Beziehung zu ihrer besten Freundin und zog zuhause aus. Wie ihre Geschichte endet, wird man in den neuen Folgen erfahren.
#Princess Charming
Zum Monatsende steht ein weiteres Dating-Format auf dem Programm. Ab dem 24. Juli geht «Princess Charming» wieder auf die Suche nach der Richtigen. In der mittlerweile fünften Staffel will Influencerin Vanessa Borck alias Nessiontour die Frau fürs Leben finden und hat vielversprechende Kandidatinnen nach Thailand eingeladen (MANNSCHAFT berichtete). Die 28-jährige Content Creatorin erreicht auf ihren Kanälen rund zwei Millionen Follower*innen.
Erst im September vergangenen Jahres hatte sie sich nach acht Jahren von ihrer Freundin Katharina getrennt. Über die Kandidatinnen, die versuchen werden, Vanessas Herz zu erobern, war zuletzt noch nichts bekannt.
Im letzten Jahr gab es übrigens kein Happy End für «Princess Charming». Das Herz von Lea Hoppenworth konnte keine der Teilnehmerinnen für sich gewinnen. Hoffen wir, dass es in diesem Jahr wieder versöhnlicher ausgehen wird.
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