Diese Promis stehen zu ihren LGBTIQ Familienmitgliedern
Viele sind selbst bekannte Gesichter aus Fernsehen, Film, Musik und Politik
Sie sind schwul, lesbisch oder trans: die Geschwister, Kinder, «Niblings» und Eltern von Promis. Ob Cher, Chris Evans oder Politiker wie Franz Müntefering: Sie stehen zu ihren queeren Familienmitgliedern. Eine Auswahl.
#1 Cher
Chaz Bono, Sohn des Popduos Sonny und Cher, gab 2008 bekannt, dass er trans ist. Kurz darauf begann er die Geschlechtsangleichung, seit 2010 ist er offiziell ein Mann. Ein Jahr darauf lief mit «Becoming Chaz» eine Dokumentation über sein Leben und er wurde zum LGBTIQ-Aktivisten. Cher hat ihn während der ganzen Zeit voll unterstützt. Die Sängerin und Modeikone gibt aber zu, dass es anfangs schwierig war und sie sich erst daran gewöhnen musste, einen Sohn zu haben.
#2 Ariana Grande
In ihrem Elternhaus sei es nicht als unnormal angesehen worden, wenn jemand queer gewesen sei, sagte Ariana Grande einmal gegenüber dem V Magazine. «Wenn deswegen Menschen das Wort Schwuchtel als Abwertung benutzen, kann ich das gar nicht begreifen. Ich verstehe es nicht. Es ist so fremd für mich.»
Darum unterstützt sie auch ihren schwulen Bruder Frankie Grande in der Öffentlichkeit. Sie verteidigte ihn gegen Angriffe aufgrund seiner Sexualität, und sprach sich dabei immer wieder für Toleranz und Respekt aus. Als Frankie einmal im Netz als «der Homo» beleidigt wurde, wehrte sich Ariana dagegen. Ihr Bruder sei «der wildeste, unglaublichste, intelligenteste, liebenswerteste und meistgeliebte Mensch auf diesem Planeten».
#3 Robert de Niro
In einem Interview zeigte sich der Schauspieler besorgt um die Rechte der LGBTIQ unter der Regierung von Donald Trump und erklärte, dass einer seiner Söhne schwul sei. Um welchen seiner vier Söhne es sich handelt, sagte er hingegen nicht.
In der Dokumentation «Remembering the Artist Robert de Niro Sr.» erzählt der Oscar-Preisträger von seinen Vater. Nicht nur über die Trennung seiner Eltern als er drei Jahre alt war, sondern auch darüber, dass sein Vater schwul gewesen sei. Gesprochen hätte der Künstler jedoch kaum darüber.
#4 Cynthia Nixon
2018 gratulierte die Schauspielerin auf Instagram ihrem Sohn Samuel «Seph» Joseph Moses zum College-Abschluss. Damit gab Nixon bekannt, dass Seph trans ist und nun nicht mehr Samantha genannt wird. Die 54-Jährige ist seit 2012 mit Christine Marinoni verheiratet, Sohn Seph stammt aus einer früheren Beziehung. Aktuell spielt sie in der Serie «Ratched» eine queere Politikerin (MANNSCHAFT berichtete).
#5 Franz Müntefering
Mirjam Müntefering ist Journalistin und Autorin von Jugendbüchern. Die Tochter des ehemaligen SPD-Vorsitzenden lebt zusammen mit ihrer Partnerin Sabine. In ihren Büchern schreibt sie auch über das Thema Homosexualität und die Schwierigkeiten von Jugendlichen damit umzugehen. «Mein Vater hat nie auch nur angedeutet, dass ich mich zu verstecken oder Rücksicht auf seine Karriere zu nehmen habe. Das rechne ich ihm hoch an.» Er habe nur gesagt, dass «alle Lebensformen gleich wert seien», sagte die 51-Jährige gegenüber dem Spiegel.
#6 Barbra Streisand
Der Sohn von Barbra Streisand und Elliott Gould lebt offen schwul. Jason Gould, selbst Schauspieler, Produzent und Sänger, wurde zu Beginn der 90er-Jahre von Klatschblättern geoutet. Danach zog er sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück, ehe er 2012 mit seiner Mutter und einem eigenen Album durch die USA tourte.
#7 Chris Evans
Chris Evans‘ Bruder Scott ist ebenfalls schwul. Der Schauspieler setzte sich selbst für die Öffnung der Ehe ein. «Ich fand es eine Schande, dass meinem Bruder in unserem Zeitalter ganz selbstverständliche Bürgerrechte verwehrt werden», sagte er im Interview. Eine grössere Schande sei es allerdings, dass diese errungenen Fortschritte in Teilen der USA wieder rückgängig gemacht würden. Scott Evans ist selbst ebenfalls als Schauspieler tätig, er war unter anderem in der Serie «Liebe, Lüge, Leidenschaft» zu sehen.
#8 Jennifer Lopez
Brendon Scholl ist trans und nicht-binär. Auf ihrem Instagram-Profil veröffentlichte J.Lo die ersten fünf Minuten einer Dokumentation über ihr*en «Nibling», ein geschlechtsneutraler Begriff, der Neffe oder Nichte ersetzt (MANNSCHAFT berichtete). In der ersten Minute des Clips wendet sich die Sängerin und Schauspielerin an die Zuschauer*innen. Die Geschichte liege ihr am Herzen, da es eine Familienangelegenheit sei, erzählt sie in der emotionalen Botschaft.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Brendon is my nibling and this is their story…Draw With Me is a short film about accepting change and challenges with love knowing when we do everything is possible 🌸 Please enjoy the first 5 minutes of this incredible story. Stay tuned for the full documentary at film festivals worldwide and coming soon on VOD. A film by @ithakafilms @marcomaranghello @lyndalopez08 Ein Beitrag geteilt von Jennifer Lopez (@jlo) am Aug 22, 2020 um 12:57 PDT
#9 Alec Baldwin
Das Model Ireland Baldwin war mit Frauen und Männern liiert, darunter die Rapperin Angel Haze. Vater Alec Baldwin steht hinter ihr und ihrer Aussage, dass ihre Sexualität fliessend sei. In seinem Podcast erzählte der Schauspieler 2015 von der Beziehung zwischen Haze und seiner Tochter, die gesagt habe: «Du schläfst nicht mit einer Frau oder einem Mann, sondern mit einer Person. Und ich bin angetan von der Person.» Er könne das verstehen, er habe sich auch schon Männern so nahe gefühlt wie zu Frauen, die er geliebt habe. Allerdings sagt Alec Baldwin, dass er nie Sex mit Männern hatte.
#10 Sade
Izaak Theo Adu ist trans. Der 23-jährige Sohn der Sängerin Sade hatte sich 2016 geoutet und dokumentiert seitdem seine Transition über seine Social-Media-Kanäle. 2019 bedankte er sich in einem Instagram-Post bei seiner Mutter für die Unterstützung auf seinem Weg zum Mann.
#11 Dick Cheney
Das Lesbischsein von Mary Cheney hat in der Vergangenheit für einige Kontroversen innerhalb der Republikanischen Partei in den USA gesorgt. Die heute 51-Jährige engagierte sich selbst politisch und leitete 2004 die Vizepräsidentschaftskampagne ihres Vaters Dick Cheney. Die Gegner versuchten währenddessen ihre sexuelle Orientierung auszuschlachten, da die Bush-Regierung eine Verfassungsänderung wollte, die die Ehe auf heterosexuelle Paare beschränken sollte. Dick Cheney war hingegen nie dafür, er stellte sich auf die Seite der Befürworter*innen eines schlanken Staates, der sich nicht in die persönlichen Leben der Bürger*innen einmischen soll.
#12 Jodie Foster
Die Schauspielerin, die selbst seit jeher offen lesbisch ist, wuchs bei zwei Müttern auf. Ihre leibliche Mutter Evelyn «Brandy» Foster trennte sich noch vor ihrer Geburt vom Vater und nahm ihre Kinder mit zur Freundin. Mit «Tante Jo», wie die Geschwister sie nannten, zog Brandy die Kinder auf. Vergangenes Jahr ist die Mutter und erste Managerin von Jodie Foster an den Folgen ihrer Demenzerkrankung verstorben.
#13 Judith Holofernes
Die Sängerin der Band «Wir sind Helden» ist bei zwei Müttern aufgewachsen. In ihrem Blog setzte sich Holofernes für Regenbogenfamilien ein und kritisierte Bundestagsabgeordnete der CDU. In einer Debatte hatten Redner*innen der Partei impliziert, dass gleichgeschlechtliche Eltern den Kindern schaden würden. «Ich für meinen Teil bin froh und dankbar für Alles, was ich schon als Kind durch diese, meine Familiensituation gelernt habe: innere und äussere Flexibilität, vor Allem», schrieb sie im Blogbeitrag, und: «Selbstverständlichkeit in der Ausnahme. Einen ziemlich furchtlosen Umgang mit Grenzen und mit Träumen. Und ein mit der Muttermilch aufgesogenes Wissen darum, dass es viele Wege zum Glück gibt».
#14 Kendall und Kylie Jenner
2015 gab Caitlyn Jenner bekannt, dass sie trans sei und die Transition beginne. Im selben Jahr war sie auf der Titelseite der Vanity Fair als Frau zu sehen, begann den Namen Caitlyn zu tragen (MANNSCHAFT berichtete). Von ihrer Familie, die berühmten «Keeping Up With The Kardashians»-Stars, gab es damals unterstützende Worte. Seitdem spekuliert die Klatschpresse jedoch darüber, ob die Unterstützung nicht mehr so gross sei. In Interviews sprechen die Töchter Kendall und Kylie jedoch sehr positiv von ihrer Mutter und von einer guten Beziehung zu ihr.
#15 Gloria Estefan
Im «Red Table Talk: The Estefans» sprachen Gloria Estefan und ihre Tochter kürzlich über die Zeit, als Emily noch nicht offen zu ihrem Lesbischsein stand. «Möchtest du die Regenbogenflagge tragen? Weil wenn du das möchtest, dann werde ich auf den Pride-Wagen steigen und diese Flagge tragen», habe sie zu Emily gesagt, erinnert sich Gloria. Die Tochter wollte damals aber noch nicht als lesbisch bezeichnet werden. «Ich war ausserdem noch dabei, herauszufinden, wer ich bin», erklärt Emily im Video, sie wisse es immer noch nicht.
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