Wahl der Queeros 2023: And the winner is …
Wir gratulieren den Sieger*innen des Votings
Zahlreiche Projekte und Aktivist*innen wurden nominiert. Das Voting der MANNSCHAFT-Leser*innen gewonnen hat ein schwules Zentrum aus Deutschland, eine Aktivistin aus Österreich und ein Projekt aus der Schweiz.
Queero-Gewinner DEUTSCHLAND
Platz 1 (21.3%): Schwules Kommunikations- und Kulturzentrum München (Sub)
Der Sub e.V. ist seit bald 40 Jahren ein fester Bestandteil der Münchener queeren Szene und gestaltet die Community seit den Anfängen aktiv mit. Als u.a. Mitveranstalter des Münchener Christopher Street Days, Ausrichter des Hans-Sachs-Strassenfestes und des IDAHOBIT in München und Initiator einer Petition für einen queeren Aktionsplan in Bayern setzt er sich für die Bekämpfung alltäglicher Diskriminierung ein.
Neben diesem gesellschaftlichen Engagement bietet er als Beratungsstelle vielfältige Unterstützungsleistungen für hilfesuchende queere Personen an. Sei es in der psychosozialen Beratung, der Beratung am Abend, der Geflüchtetenberatung, der Chemsex-Beratung oder in den Präventions- und Testangeboten in Hinblick auf sexuell übertragbare Krankheiten: Der Verein hält für die unterschiedlichsten Lebenssituationen Lösungsvorschläge und Hilfestellungen bereit. Diese Aufgaben werden grösstenteils ehrenamtlich organisiert.
Mehr: subonline.org
Platz 2 (7.3%): Bi+Pride (Hamburg)
Das Bi-Pride-Orgateam setzt sich seit 2021 für bisexuelle Sichtbarkeit ein: Mit jährlich bundesweiten Flaggenhissungen, inklusiv sowie Workshops und einer abschliessenden Demonstration rund um den Bi Visibility Day (23. September) in Hamburg setzt sich der Verein für sichtbare Vielfalt bisexueller Lebensweisen ein: «Unter Bi+ verstehen wir die Community von Menschen, die sich romantisch und/oder sexuell zu mehr als einem Geschlecht hingezogen fühlen können und sprechen uns dabei gegen die Binarität von Geschlecht aus.»
Queero-Gewinnerin ÖSTERREICH
Platz 1 (28.1%): Brigitte Zika-Holoubek
Die Aktivistin hat mit Friedl Nussbaumer im Jahr 1992 das «Names Project Vienna» nach amerikanischem Vorbild gegründet um gegen das Vergessen der an Aids verstorbenen Männer, Frauen und Kinder anzukämpfen. Zudem hat sie ehrenamtlich viele Menschen in den Aids-Tod begleitet. Unter diesen Personen waren viele Freund*innen von Brigitte und auch zahlreiche Aktivist*innen der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien, wie der Mitbegründer der HOSI Wien, Reinhardt Brandstätter.
Um den an Aids sterbenden Menschen einen möglichst würdevollen Tod zu ermöglichen, hat Brigitte einige Dinge, wie ein zeitlich uneingeschränktes Besuchsrecht für Freund*innen und Familie oder das Recht, dass Partner*innen im Zimmer der betroffenen Person übernachten können, erbettelt, erbeten und erkämpft. «Im Laufe der Jahre hat Brigitte viele Schulen besucht um aufzuklären, Stigmata abzubauen und die Schüler*innen zu informieren.»
Platz 2 (9.0%): Queer Base (Wien)
Der Verein Queer Base, der sich u.a. erfolgreich für die Änderung des Personenstandsgesetzes eingesetzt hat (MANNSCHAFT berichtete), unterstützt zuerst als Freiwilligenorganisation und seit 2016 professionell LGBTIQ Geflüchtete, die nach Österreich geflohen sind.
Queero-Gewinnerin SCHWEIZ
Platz 1 (7.3%): Schwul60plusminus
Vor über 50 Jahren erwachte in der Schweiz die Schwulenemanzipation und in verschiedenen Städten wurden Homosexuelle Arbeitsgruppen gegründet. Heute sind die Schwulen von damals 70 und älter und machen sich Gedanken über das Älterwerden. Und viele Schwule dieser Generation fürchten sich vor Einsamkeit und davor, in Wohn- und Pflegeeinrichtungen ausgegrenzt und benachteiligt zu werden.
Wer sein Leben lang offen schwul gelebt hat, und sich diese Freiheit hart erkämpft hat, will sich im Alter nicht wieder verstecken müssen – hier setzte die 2019 gegründete Arbeitsgruppe Schwul60plusminus des Berner Vereins Hab queer bern an. Dabei liegen die Schwerpunkte bei Vernetzung», Anteilnahme», Unterstützung, Selbsthilfe und Geselligkeit. Denn: «Gerade ältere Menschen suchen häufig einen Ort, wo sie Zugehörigkeit erfahren, Gleichgesinnte kennenlernen, gemeinsam etwas unternehmen und Impulse zur Gestaltung ihrer Freizeit finden.»
Platz 2 (5.6%): Eurogames Bern 2023 & BernPride
Mit den beiden grossen Events wurde die queere Community in Bern im vergangenen Sommer sicht- und erlebbar. Es waren erst die 2. Eurogames in der Schweiz und erstmalig in Bern. Nächstes Jahr finden die Eurogames in Wien statt (MANNSCHAFT berichtete).
In den kommenden Wochen stellen wir dir die Gewinner*innen des Votings näher vor. So wie nach der vergangenen Wahl, als z.B. für Österreich Candy Licious die meisten Stimmen erhalten hat (MANNSCHAFT berichtete)
Schwul auf dem Land: «Menschen haben ein falsches Bild von Farmern.» Jamie und Daniel geben Einblicke in das Leben, die Liebe und den Wandel auf einer australischen Farm (MANNSCHAFT+).
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Homophobe Äusserungen: Ralf Schumacher ist «nicht böse»
Der Vater von Formel-1-Pilot Sergio Pérez hat die Kritik an seinem Sohn satt. Er leistet sich dabei eine Entgleisung. Ralf Schumacher bringt sogar Verständnis auf.
Von Newsdesk/©DPA
News
Sport
Pakistan
Pakistan: Verstärkte Internetzensur könnte LGBTIQ-Community isolieren
Im südasiatischen Land ist der Zugang zu der Online-Plattform X bereits gesperrt. Nun kündigen Behörden weitere Beschränkungen an.
Von Newsdesk/©DPA
News
International
Kurznews
Berliner Polizei rät Queers in bestimmten Gegenden zu mehr Vorsicht
Viele Menschen jüdischen Glaubens sagen, dass sie bestimmte Berliner Gegenden nicht mit sichtbaren Symbolen betreten, Queers agieren ähnlich. Polizeipräsidentin Barbara Slowik spricht von nötiger Wachsamkeit.
Von Newsdesk/©DPA
Polizei
Furry Fandom
Unterwegs in Ulm: Als Furry durch die Nacht
Jayden und Patrik sind Furries. In ihrer Freizeit schlüpfen sie in Tierkostüme und verhalten sich entsprechend ihrer Furry-Charaktere. Einblicke in eine Szene, die noch relativ unbekannt ist.
Von Newsdesk/©DPA
Queer
Deutschland
TIN