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Diese queeren Serien-Highlights erwarten dich 2023

Von «High School» über «Ripley» bis zur Fortsetzung von «Heartstopper»

«Dr. Who»
Ncuti Gatwa in «Dr. Who» (Foto: BBC/Bad Wolf)

2023 gibt es wieder einige queere Serien zu entdecken. Wir haben eine kleine Auswahl zusammengestellt.

Mit Serien-Vorschauen ist das so eine Sache: noch schlechter als bei Filmen lässt sich vorhersagen, wann welche Produktion tatsächlich ausgestrahlt wird – und wo man sie letztlich sehen kann. Auf so manche queere Serie – etwa die Piraten-Komödie «Our Flag Means Death» – wartet das deutschsprachige Publikum schliesslich auch fast ein Jahr nach der US-Premiere immer noch. Trotzdem wagen wir hier mal einen kleinen Ausblick auf das Serien-Jahr 2023 und stellen zehn Geschichten vor, die gerade auch für ein LGBTIQ-Publikum von Interesse sein dürften.

«High School»
In den USA hatte «High School» bereits im Oktober Premiere, nun startet die Serie am 13. Januar auch endlich bei uns (bei Amazon Freevee). Clea Duvall, die man als Schauspielerin unter anderem aus «Weil ich ein Mädchen bin» oder «Veep» kennt, erzählt nach ihrem queeren Weihnachtsfilm «Happiest Season» (MANNSCHAFT berichtete) nun aus der Jugend des Pop-Duos Teagan and Sara. Die lesbischen Schwestern, auf deren Autobiografie die Serie basiert, waren in die Produktion natürlich eng involviert, gespielt werden sie von Railey und Seazynn Gilliland.

«La nuit où Laurier Gaudreault s’est réveillé»
Nach acht Kinofilmen hat der kanadische Regisseur Xavier Dolan (gerade als Schauspieler mit «Verlorene Illusionen» im Kino) nun seine erste Serie im Kasten: fünf einstündige Episoden, basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück des schwulen Dramatikers Michel Marc Bouchard.


In Kanada kann man «La nuit où Laurier Gaudreault s’est réveillé» bereits streamen, die internationale Premiere findet im Januar im Rahmen des Sundance Film Festivals statt. Und glaubt man Dolans jüngsten Interview-Aussagen, soll die Serie für längere Zeit seine letzte Regiearbeit sein.

«Ripley»
Der talentierte Mr. Ripley ist zurück, wiederbelebt von Oscar-Gewinner Steven Zaillian. Wie queer der Autor und Regisseur den Betrüger und Mörder aus der Feder von Patricia Highsmith in dieser achtteiligen, im New York der 1960er Jahre angesiedelten Serie tatsächlich darstellen wird, bleibt abzuwarten. Aber dass der schwule Andrew Scott, der von «Sherlock» über «Pride» und «Fleabag» bis zuletzt «Catherine Called Birdy» noch selten enttäuscht hat, die Titelrolle spielt, macht auf jeden Fall viel Hoffnung.

«Retreat»
Seit der Absetzung der sehr besonderen Science Fiction-Serie «The O.A.» war es ruhig um deren Schöpfer-Duo, die Schauspielerin Brit Marling und ihren besten Freund, den schwulen Regisseur Zal Batmanglij. Nun melden sie sich mit einer neuen Serie zurück, in der eine Amateur-Detektivin und elf weitere Gäste von einem Milliardär in sein entlegenes Anwesen eingeladen werden, wo dann ein Mord geschieht. Die Hauptrolle spielt der queere, nicht-binäre «The Crown»-Star Emma Corrin (MANNSCHAFT berichtete), aber auch Clive Owen, Harris Dickinson und die deutsche Schauspielerin Pegah Ferydoni sind mit von der Partie.


«Dr. Who»
In Grossbritannien wird keine Serie so kultisch verehrt wie die seit 1963 immer wieder fortgesetzte und wiederbelebte Science Fiction-Geschichte «Dr. Who». Im deutschsprachigen Raum ist nur ein winziger Teil des Publikums mit dem geheimnisvollen Zeitreisenden vertraut, doch vielleicht ändert sich das ja mit den neuen Folgen, die Ende 2023 Premiere haben werden. Die kreative Verantwortlichkeit liegt dann wieder bei Russell T. Davies («Queer as Folk», «It’s a Sin»), «Sex Education»-Star Ncuti Gatwa wird den ersten schwulen Doctor verkörpern und die aus «Heartstopper» bekannte trans Newcomerin Yasmin Finney sowie Neil Patrick Harris als Bösewicht spielen ebenfalls mit.

«Heartstopper» – Staffel 2
Viele spannende LBGTIQ-Serien wurden im vergangenen Jahr abgesetzt, von «Queer as Folk» und «Love, Victor» bis «Gentleman Jack», «Work in Progress» und «Genera+ion». Doch zum Glück gibt es auch eine lange Liste von Serien mit queeren Figuren und Plots, die 2023 weitergehen. Wir freuen uns nicht nur auf die zweite Staffel «Heartstopper» (MANNSCHAFT berichtete), sondern auch die Fortsetzungen von u.a. «Yellowjackets», «Abbott Elementary», «What We Do in the Shadows», «Hacks», «Sort Of», «Loot» oder «Young Royals».

«The Idol»
Für seine neue Serie hat sich «Euphoria»-Macher Sam Levinson mit The Weeknd zusammengetan. In «The Idol» erzählt er von einem Pop-Sternchen (Lily Rose Depp), das sich mit einem dem Führer einer Selbsthilfe-Sekte einlässt. Glaubt man den Gerüchten, spielt mindestens Blackpink-Sängerin Jennie darin eine queere Rolle. Aber da auch Troye Sivan, Hari Nef und Dan Levy zum Ensemble gehören, machen wir uns in Sachen LGBTIQ-Repräsentation ohnehin keine Sorgen.

«Get Millie Black»
Zugegeben: die erste Inhaltsangabe dieser Krimiserie klingt noch nicht sonderlich queer. Eine britische Ermittlerin wird bei Scotland Yard rausgeschmissen und kehrt in ihre jamaikanische Heimat zurück, wo ein neuer Fall bald ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Doch Schöpfer und Autor von «Get Millie Black» ist niemand anderes als Booker Prize-Gewinner Marlon James. Und der schwule Schriftsteller hat in seinen Werken – siehe etwa sein Fantasy-Roman «Schwarzer Leopard, roter Wolf» – mit Queerness noch nie hinterm Berg gehalten.

«The New Look»
Eine Serie über den Aufstieg von Christian Dior in den Mode-Olymp während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Rolle des schwulen Designers hat Ben Mendelsohn übernommen, Juliette Binoche spielt seine Rivalin Coco Chanel, und andere legendäre, nicht selten queere Figuren der Pariser Mode- und Kulturszene jener Jahre spielen in der Geschichte ebenfalls eine tragende Rolle, darunter Balmain oder Jean Marais. Mindestens genauso aufregend ist allerdings die Tatsache, dass Cannes-Gewinnerin Julia Ducournau («Titane») und der schwule Serien-Experte Jeremy Podeswo zum Regie-Team gehören.


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«Feud – Capote’s Women»
Kein Jahr ohne Serien-Nachschub von Ryan Murphy (der im Januar bei den umstrittenen Golden Globes für sein Lebenswerk geehrt wird). Nach der bislang queersten «American Horror Story»-Staffel sowie «Monster» und «The Watcher» sieht sein 2023 vergleichsweise ruhig aus. Weder die zweite Staffel «Ratched» noch seine Neuauflage von «A Chorus Line» oder die «American Crime Story»-Fortsetzung rund ums Studio 54 haben bislang mit dem Dreh begonnen.

Doch immerhin steht wohl «Feud – Capote’s Women» in den Startlöchern, inszeniert von Gus van Sant und mit Naomi Watts, Chloë Sevigny, Diane Lane, Demi Moore und Calista Flockhart hochkarätig besetzt. Capote selbst wird übrigens von Tom Hollander gespielt, nicht erst seit «The White Lotus» unser liebster Hetero-Darsteller für schwule Rollen.


Welle der Solidarität für angefeindete lesbische Bäckerei

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