«Vielfalt ohne Grenzen» – 800'000 Menschen feiern Pride in Mexiko
Auch in Paris und München ging die Community auf die Strasse
Es war ein grosses und buntes Fest in der mexikanischen Hauptstadt. Die queere Community hat mit Stolz gefeiert. Doch im Alltag hat sie es nicht leicht.
Rund 800’000 Menschen haben an der diesjährigen Pride-Parade in Mexiko-Stadt teilgenommen. Dies sei eine historische Beteiligung an den Feierlichkeiten der LGBTIQ-Community gewesen, teilte die Stadtverwaltung mit.
In einem stundenlangen Marsch zogen am Samstagnachmittag (Ortszeit) bunt gekleidete Teilnehmer*innen durch das Zentrum der Millionen-Metropole. Sie demonstrierten gegen Diskriminierung, soziale Ausgrenzung und Gewalt aufgrund sexueller Orientierung.
Es war die 47. Auflage der Parade in Mexiko-Stadt, diesmal unter dem Motto «Vielfalt ohne Grenzen: Gerechtigkeit, Widerstand und Einheit».
Gefährliches Land in Lateinamerika Im Jahr 2024 war Mexiko nach einem Bericht des Netzes ohne Gewalt LGBTI das zweitgefährlichste Land für diese Gemeinschaft in Lateinamerika nach Kolumbien.
Mit 80 Fällen stiegen demnach in Mexiko die tödlichen Gewalttaten um 23 Prozent im Jahresvergleich. In Lateinamerika und der Karibik wird den Angaben zufolge alle 24 Stunden mindestens eine queere Person ermordet.
Auch in Paris wurde am Wochenende für LGBTIQ-Menschenrechte demonstriert.
In München waren am Samstag 300'000 Menschen auf den Beinen: Zu den 20'000 CSD-Teilnehmer*innen mit 201 Gruppen gesellten sich laut Polizei 230'000 Zuschauer*innen über die 3,5 Kilometer lange Wegstrecke.
CSD-Geschäftsführer Alex Kluge erklärte: «Wir sind glücklich, dass so viele Menschen am Pride in München teilgenommen haben. Es war ein friedliches, buntes Fest für Freiheit und Demokratie. Viele Menschen haben sich gesagt: Jetzt erst recht! Angesichts der aktuellen Lage sei es alles andere als selbstverständlich, dass queere Menschen öffentlich für gleiche Rechte und Akzeptanz eintreten.»
Polit-Parade, Strassenfest und Rathaus-Clubbing verliefen am Samstag im Grossen und Ganzen friedlich, auch wenn die Konflikte der Zeit nicht vor dem CSD Halt machten. Während der Parade sei etwa die Gruppe Be'er Sheva Munich Queer beschimpft worden, die die queere Community in Münchens israelischer Partnerstadt unterstützt.
An einigen Infoständen gab es laut CSD-Verein später Auseinandersetzungen mit aggressiv auftretenden christlichen Gruppen. Am Zelt der Kontaktgruppe Munich Kyiv Queer, die sich für LGBTIQ in Münchens Partnerstadt Kyjiw einsetzt, haben zwei Männer Deko abgerissen und das Team der Propaganda für die Ukraine bezichtigt.
Ein weiterer grosser CSD fand in Leipzig statt (MANNSCHAFT berichtete). Weit mehr als 10'000 Menschen feierten den Abschluss der Pride.
Auch in Parchim in Mecklenburg-Vorpommern fand am Wochenende der CSD statt unter dem Motto «Liebe besiegt jeden Hass».
Gesundheitliche und organisatorische Gründe – das nennt das Team hinter dem ursprünglichen Dyke March als Begründung für die offizielle Absage in diesem Jahr (MANNSCHAFT berichtete).
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