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Schweiz: Song fordert «Ehe für alle»

«Ehe für alle» auch in der Schweiz! Das fordert die Luzerner Singer-Songwriterin Heidi Happy mit ihrem eigens dafür komponierten Song «Marry Me». Sie lädt alle ein, ihre Liebe in einem kurzen Video zu zeigen und einzuschicken.

Alle Menschen, egal welcher sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, sollen in der Schweiz heiraten dürfen, findet Operation Libero in einer gemeinsamen Aktion mit den Schweizer LGBT-Verbänden. «Denn wir finden: Liebe ist Liebe», heisst es in einer Medienmitteilung.

Dieser Meinung ist auch Heidi Happy. Die Luzerner Singer-Songwriterin hat sich vom Anliegen inspirieren lassen und den Song «Marry Me» produziert. Damit soll ein starkes Zeichen für ein gleichberechtigtes Eherecht gesetzt werden. Die Popsängerin findet es «erbärmlich, dass in der Schweiz gleichgeschlechtliche Paare noch nicht heiraten dürfen.»


Mit dem Song gehe es ihr aber um mehr als nur um die Eheöffnung, sondern um eine bedingungslose Gleichstellung von Homo- und Heterosexuellen. «Es gibt immer noch viel zu viele Homosexuelle, die sich nicht zu outen wagen oder die ihre sexuelle Ausrichtung vor ihrem Arbeitgeber oder gar ihren Freunden geheim halten. Solche Beispiele kenne ich aus meinem nächsten Umfeld, was mich wahnsinnig traurig macht.»

Video hochladen und mit etwas Glück im Musikvideo erscheinen
Um die Liebe für sich sprechen zu lassen, lädt Heidi Happy alle Hörerinnen und Hörer dazu ein, ein kurzes Video aufzunehmen, worin sie ihre Liebe zeigen. Daraus kürt Heidi Happy ihre Lieblingsvideos und schneidet aus den Einsendungen das Musikvideo zum Song.

Hier kannst du dir den Song anhören und dein Video hochladen.


Bastian Baumann, Geschäftsleiter von Pink Cross, lobt nicht nur das Engagement von Heidi Happy, sondern auch dasjenige von Operation Libero, eine politische Bewegung, die sich für diverse Anliegen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft einsetzt. «Die Zusammenarbeit mit Operation Libero und Heidi Happy zeigt es mittlerweile überdeutlich: die Zivilgesellschaft setzt sich für die Ehe für alle ein. Wir hoffen, dass die Musik laut genug ist, um auch im Bundeshaus gehört zu werden. Die Schweiz will die Ehe für alle», so Baumann.

Ende Mai wurden die Anliegen der LGBT-Community für Opertion Libero erstmals zum Thema. Zusammen mit den LGBT-Verbänden lancierte sie die Petition «Ehe für alle» und forderte die Volksabstimmung. Über 10’000 Leute unterschrieben die Petition und über 10’000 Franken wurden gespendet.

Auch Maria von Känel vom Dachverband Regenbogenfamilien freut sich über den Song und den Einsatz von Operation Libero: «Es braucht die Eheöffnung damit wir Lesben, Schwule und Transmenschen in der Schweiz endlich gleichberechtigt leben können. Damit unsere Beziehungen anerkannt und unsere Familien umfassend geschützt werden.»

«Typisches» Schwulen- und Lesbenlobbying
Nicht sonderlich «happy» über die ganze Aktion ist SVP-Nationalrätin Verena Herzog. Gegenüber 20Min betont Herzog, dass sie die eingetragene Partnerschaft für ausreichend findet. Die Kampagne sei «typisch» für die Art von Lobbying, welche Schwulen und Lesben derzeit betrieben.

Herzog schätzt die Wirkung des Songs und der Botschaft als klein ein. «Bei einem so emotionalen Thema sind die Positionen längst bezogen. Wer glaubt mit Song-Lobbying beeinflussen zu können, unterschätzt die Urteilsfähigkeit der Politiker», so Herzog.


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