Jüdisches Museum Berlin blickt auf «Sex. Jüdische Positionen»
Die Ausstellung fragt u.a. nach dem Umgang mit Homosexualität im Judentum
Sexualität ist Ansichtssache, auch etwa in den grossen Weltreligionen. Das Jüdische Museum Berlin blickt in einer Ausstellung auf Normen, Haltungen und Entwicklungen des Judentums. «Sex. Jüdische Positionen» ist seit Freitag bis zum 6. Oktober zu sehen.
Gezeigt werden in Kooperation mit dem Jüdischen Kulturviertel in Amsterdam rund 140 Skulpturen, Gemälde, Fotografien oder historische Dokumente von 50 Künstler*innen. Die Leihgaben kommen aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Israel, Europa und Nordamerika.
«Für Sexualität gilt, wie für jedes andere Thema der jüdischen Tradition, dass die religiösen Gesetze nicht starr sind, sondern durch Auslegungen, durch Diskussionen und Impulse an aktuelle Lebensrealitäten und veränderte gesellschaftliche Strukturen angepasst werden können», sagte Museumsdirektorin Hetty Berg vorab in Berlin.
«Spektrum traditioneller wie moderner Haltungen» Sexualität treibe alle Menschen um, das Thema sei gesamtgesellschaftlich relevant und habe eine politische Komponente. «In jeder Generation wurden und werden die traditionellen Auslegungen neu befragt.» Es werde das Spektrum traditioneller wie moderner Haltungen zu jüdischer Sexualität und Identität gezeigt (MANNSCHAFT berichtete).
Analysiert wird in der Ausstellung, welche Rolle Sexualität im Judentum spielt. Dabei geht es um Positionen aus traditionellen Schriften, in denen auch «Heiliger Sex als Annäherung an Gott» beschrieben wird, und neueren Texten oder den Umgang etwa mit Homosexualität oder genderübergreifenden Lebensformen (MANNSCHAFT berichtete).
«Erotik und das Göttliche» Gegenüber gestellt würden dabei in Kapiteln wie «Pflicht und Vergnügen», «Kontrolle und Begehren», «Sexualität und Macht» oder «Erotik und das Göttliche» orthodoxe Formen und Entwicklungen bei liberalen Jüdinnen und Juden.
Die Ausstellung will Stimmen erkunden, «wie jüdische Sexualität in einer Welt noch nie dagewesener sexueller und genderbezogener Vielfalt und Ausdrucksformen aussehen könnte». Dies geschehe «in einer Zeit, in der die Vorstellungen über Sexualität und Judentum sowohl aus der Aussen- als auch der Innenperspektive intensiv untersucht werden».
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