Kehrtwende! Ministerin Bärbel Bas will nun doch Pride-Fahne hissen

Auch der SPD-Vizekanzler widersetzt sich den ausdrücklichen Anweisungen von CDU/CSU

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Bärbel Bas posiert mit Besuchern des Christopher Street Day 2023 (Bild: Fabian Sommer / dpa )

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) will zum CSD in Berlin keine Regenbogenflagge am Reichstag hissen. Doch wie werden sich die Ministerien zur Berlin Pride verhalten? Bei der SPD gibt es schon einen Vorgeschmack.

Zuerst hat Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) vorm Finanzministerium eine Regenbogenfahne neben die Deutschland- und Europafahne hängen hassen. Und das Resultat auf Instagram gepostet. Seine Co-Parteichefin und Sozialministerin Bärbel Bas hatte eigentlich nicht vor, zum CSD die Flagge zu hissen. Nun folgt die Kehrtwende, wie der Berliner Queer-Beauftragte Alfonso Pantisano (SPD) in den Sozialen Medien mitteilte.

Am Sonntag hatte Ministerin Bas im offiziellen Livestream der Cologne Pride verkündet, dass sie zum CSD Berlin sehr wohl die Regenbogenflagge an ihrem Ministerium hissen werde. «Mir vorzuwerfen, ich stehe nicht zur Community, das war schon sehr hart für mich», so die SPD-Co-Chefin.

«Du stehst sonst auf der Seite der Queers – so war das doch immer. Bitte überdenke daher Deine Entscheidung.»

Queer-Beauftragter Alfonso Pantisano (SPD)

An seiner Parteichefin Bärbel Bas hatte Pantisano zuvor noch Kritik geäussert: «Du bist nicht nur die neue Arbeitsministerin, sondern auch neue Co-Bundesvorsitzende unserer SPD - gemeinsam mit Lars. Und Du stehst sonst auf der Seite der Queers - so war das doch immer. Bitte überdenke daher Deine Entscheidung. Zeig am Berliner CSD Ende Juli Haltung und hisse die Regenbogenflagge an Deinem Ministerium. Deine queeren Genoss*innen und die grosse Mehrheit der queeren Bundesbürger*innen zählen auf dich!»

Zuvor hatte Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) verfügt, dass Bundesministerien nur einmal im Jahr die Regenbogenfahne hissen dürfen. Die meisten, so schien es, wollten dem nachkommen und nur zum Idahobit Flagge zeigen.

Verstösse gegen Vorgaben aus dem Innenministerium zum Aufziehen von Regenbogenfahnen hatten in der Vergangenheit unter Innenministerin Nancy Faeser (SPD) keine Konsequenzen und führten in Einzelfällen lediglich zu Rügen, etwa als Familienministerin Lisa Paus (Grüne) eine Progress-Pride-Fahne hissen liess, obwohl nur die traditionelle Regenbogenfahne erlaubt war.

Möglicherweise handhabt das Dobrindt jetzt jedoch anders.

Fahnenkunde mit MANNSCHAFT: Diese Flaggen sind Teil des Regen­bogens. Jede sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität hat ihre eigene Farbe.

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