Zum CSD in Nürnberg werden Sicherheitsmassnahmen erhöht

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Symbolbild (Bild: Sebastian Willnow/dpa)

Pride-Events haben es aktuell nicht leicht. Einerseits fehlt es an Sponsoring, dazu kommen Anfeindungen. Der CSD Nürnberg bereitet sich nun vor.

Am 9. August gehen die Nürnberger Community und ihre Verbündeten für LGBTIQ-Menschenrechte auf die Strasse. Für den CSD sollen zusätzliche Sicherheitsmassnahmen ergriffen werden. Zwar gebe es keine konkrete Gefährdungslage, so Bastian Brauwer, Vorstandsvorsitzender des CSD-Fördervereins, gegenüber t-online.

«Aber wir sehen leider jede Woche neue Meldungen von Übergriffen auf queere Menschen.» Besonders häufig seien die Anfeindungen politisch oder religiös motiviert: «Vor allem aus dem rechten Spektrum, teilweise mit evangelikal-religiösem Hintergrund», erklärt Brauwer in dem Artikel. In Regensburg hat ein Drohschreiben nun Konsequenzen für den CSD (MANNSCHAFT berichtete).

Insgesamt seien die steigenden Kosten aber nur schwer zu stemmen, etwa für Sicherheit und Absperrungen ebenso wie für Toiletten. Der CSD finanziere sich aus Sponsoring, Standgebühren und Spenden. Für die Pride 2025 sei die Finanzierung gesichert», so Brauwer. Aber wie es danach weitergeht, sei offen: «Nicht nur wegen Trump, der uns und Sponsoren Sorgen bereitet. Auch wegen einer schwächelnden Wirtschaft.»

Die Sorgen haben auch andere CSD-Events: 200'000 Euro weniger sind es bei der Berlin Pride in diesem Jahr an Spendengeldern, wie die Veranstaltenden vor einigen Wochen bekannt gegeben haben. Dies hat sehr stark damit zu tun, dass amerikanische Unternehmen auf die neue Politik aus dem Weissen Haus reagieren, nach der Diverstität und Offenheit keine erstrebenswerten Ziele mehr seien (MANNSCHAFT berichtete).

Viele Unternehmen handeln dann dementsprechend, indem sie Spendengelder für CSDs in Europa zurückziehen. Bei anderen ist es noch unsicher wie sie sich entscheiden, wieder andere halten an ihrem Engagement fest (MANNSCHAFT berichtete).

In München bemerkt man ebenfalls, dass sich etwas ändert. «Auch bei uns geht das Sponsoring aufgrund des US-amerikanischen Einflusses zurück», sagt ein Pressesprecher der Münchener Pride (MANNSCHAFT berichtete).

Wirbel um Jobcenter Düsseldorf: Gibt es ein CSD-Verbot für die queere Fussgruppe? Eine Mitteilung der Gleichstellungsbeauftragten wirft Fragen auf, Mitarbeitende widersprechen der Darstellung der Geschäftsführung (MANNSCHAFT berichtete)

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