Zum CSD in Nürnberg werden Sicherheitsmassnahmen erhöht
Pride-Events haben es aktuell nicht leicht. Einerseits fehlt es an Sponsoring, dazu kommen Anfeindungen. Der CSD Nürnberg bereitet sich nun vor.
Am 9. August gehen die Nürnberger Community und ihre Verbündeten für LGBTIQ-Menschenrechte auf die Strasse. Für den CSD sollen zusätzliche Sicherheitsmassnahmen ergriffen werden. Zwar gebe es keine konkrete Gefährdungslage, so Bastian Brauwer, Vorstandsvorsitzender des CSD-Fördervereins, gegenüber t-online.
«Aber wir sehen leider jede Woche neue Meldungen von Übergriffen auf queere Menschen.» Besonders häufig seien die Anfeindungen politisch oder religiös motiviert: «Vor allem aus dem rechten Spektrum, teilweise mit evangelikal-religiösem Hintergrund», erklärt Brauwer in dem Artikel. In Regensburg hat ein Drohschreiben nun Konsequenzen für den CSD (MANNSCHAFT berichtete).
Insgesamt seien die steigenden Kosten aber nur schwer zu stemmen, etwa für Sicherheit und Absperrungen ebenso wie für Toiletten. Der CSD finanziere sich aus Sponsoring, Standgebühren und Spenden. Für die Pride 2025 sei die Finanzierung gesichert», so Brauwer. Aber wie es danach weitergeht, sei offen: «Nicht nur wegen Trump, der uns und Sponsoren Sorgen bereitet. Auch wegen einer schwächelnden Wirtschaft.»
Die Sorgen haben auch andere CSD-Events: 200'000 Euro weniger sind es bei der Berlin Pride in diesem Jahr an Spendengeldern, wie die Veranstaltenden vor einigen Wochen bekannt gegeben haben. Dies hat sehr stark damit zu tun, dass amerikanische Unternehmen auf die neue Politik aus dem Weissen Haus reagieren, nach der Diverstität und Offenheit keine erstrebenswerten Ziele mehr seien (MANNSCHAFT berichtete).
Viele Unternehmen handeln dann dementsprechend, indem sie Spendengelder für CSDs in Europa zurückziehen. Bei anderen ist es noch unsicher wie sie sich entscheiden, wieder andere halten an ihrem Engagement fest (MANNSCHAFT berichtete).
In München bemerkt man ebenfalls, dass sich etwas ändert. «Auch bei uns geht das Sponsoring aufgrund des US-amerikanischen Einflusses zurück», sagt ein Pressesprecher der Münchener Pride (MANNSCHAFT berichtete).
Wirbel um Jobcenter Düsseldorf: Gibt es ein CSD-Verbot für die queere Fussgruppe? Eine Mitteilung der Gleichstellungsbeauftragten wirft Fragen auf, Mitarbeitende widersprechen der Darstellung der Geschäftsführung (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
News
Dresden erhält Gedenkort nach homofeindlichem Anschlag von 2020
Bei dem Angriff am 4. Oktober 2020 hatte der Täter in Dresden auf zwei schwule Touristen eingestochen, einer der Männer starb kurz darauf. Nun wurde eine Gedenktafel am Tatort eingeweiht.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Politik
News
Erneute Attacke auf schwules Anti-Gewalt-Projekt Maneo
Erst am Sonntag früh wurde in Schöneberg eine Fensterscheibe des schwulen Anti-Gewalt-Projekts Maneo beschädigt. Nun gibt es einen neuen Angriff.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
Buch
Sie war die gefährlichste Lesbe von Wien
Wanda Kuchwalek bezeichnete sich selbst als «stinkschwul». Sie verbrachte 20 Jahre im Gefängnis wegen brutaler Gewalttaten und Zuhälterei.
Von Christian Höller
Lesbisch
Geschichte
Liebe
Lust
Österreich
Deutschland
Teenager verprügelt: Zusammenhang mit CSD Görlitz?
Nach dem CSD in Görlitz wird ein 14-Jähriger attackiert. Die Polizei prüft, ob der Angriff mit der Demo oder den Gegenprotesten zusammenhängt.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News