ORF fragt: Wie queer ist Österreich?
Vor der Regenbogenparade gibt es ein ansehnliches TV-Programm
Im Film «Österreich unterm Regenbogen» kommen viele Ikonen der queeren Bewegung zu Wort, darunter Tamara Mascara und Günter Tolar.
Zum Pride Month macht der öffentlich-rechtliche TV-Sender ORF mit einem umfassenden Schwerpunkt auf queeres Leben in Österreich aufmerksam. Einer der Höhepunkte ist der Film «Österreich unterm Regenbogen». Darin wird das queere Leben in der Alpenrepublik in allen Facetten gezeigt. Der Film beschäftigt sich mit dem queeren Leben von heute. Gleichzeitig wird auf wichtige Ereignisse in der Geschichte der österreichischen LGBTIQ-Bewegung eingegangen.
Thematisiert wird unter anderem, warum die Abschaffung der Gefängnisstrafe für Homosexualität und andere Errungenschaften wie die Ehe für alle in Österreich viel länger als in fast ganz Europa gedauert haben. Dazu kommen Ikonen der queeren Szene und Zeitzeug*innen zu Wort wie Drag Queen Tamara Mascara, Karin Rick (Österreichs bekannteste Autorin queerer Literatur), der Fernsehmoderator Günter Tolar (eine schwule Legende) und Gery Keszler (Gründer des Life Balls). Auch der schwule Politiker Yannick Shetty wurde interviewt. Gemacht wurde der Film von Robert Styblo, der für qualitativ hochwertige TV-Produktionen bekannt ist. Der Film «Österreich unterm Regenbogen» läuft am 15. Juni um 23.05 Uhr in ORF 2 und wird danach auf der Mediathek des ORF abrufbar sein und sollte in Österreichs Schulen gezeigt werden.
Queeres Leben auf dem Land Im Zuge des Pride-Schwerpunkts zeigt der ORF auch Dokumentationen, in denen es um queeres Leben auf dem Land geht. Am Sonntag, 15. Juni, ist um 16.30 Uhr auf ORF-2 die Doku «Queeres Tirol - wir bunt ist das Heilige Land?» zu sehen. Der Film geht der Frage nach, wie viel Mut es braucht, um in Tirol queer zu sein. Denn leider gibt es nicht nur in Tirol physische und verbale Übergriffe auf queere Personen. Hinzu kommen queerfeindliche Schriftzüge auf Häuserfassaden.
Auf dem TV-Sender 3-SAT wird am Donnerstag (12. Juni) um 11.50 Uhr die ORF-Doku «Trans* am Land: Die Reise zum Wohlfühlgeschlecht» ausgestrahlt. Ein ORF-Team hat dazu zwei trans Personen in ihrem Lebensalltag in Vorarlberg begleitet. Der Film macht deutlich, dass auf dem Land professionelle Beratungsangebote, entsprechend ausgebildete Psychotherapeut*innen und Ärzt*innen fehlen.
Der ORF zeigt auch queere Spielfilme mit einem Österreich-Bezug. Am Freitag, 13. Juni, wird auf ORF 1 um 23.45 Uhr das Drama «Eismayer» gezeigt. Der vielfach ausgezeichnete Film handelt von einem Bundesheer-Ausbildner mit einem geheimen Doppelleben. Danach ist am Samstag, 14. Juni, um 1.15 Uhr das Coming-of-Age-Drama «Siebzehn» zu sehen. Hier geht es um lesbische und andere Lieben einer Schülerin.
Am Mittwoch (11. Juni) zeigt der ORF um 0.40 Uhr den Film «Moneyboy». Das preisgekrönte Drama stellt das Leben eines illegalen Sexarbeiters in China dar. Die Produktion wurde von mehreren österreichischen Institutionen unterstützt. Alle Filme sollen danach auf ORF ON, der Mediathek des Senders, zu sehen sein.
Ein Höhepunkt des Pride-Schwerpunkts des ORF ist am Samstag, 14. Juni, von 13.25 Uhr bis 16.05 Uhr die Übertragung der Wiener Regenbogenparade, zu der wieder mehr als 300'000 Menschen erwartet werden. Dragqueen Grazia Patricia und ORF-Kommentator Oliver Polzer führen durch das Programm. Um möglichst spektakuläre Bilder von der Parade zu bekommen, wird der ORF auch Drohnencams einsetzen.
Film-Tipp «Code der Angst»: Warum musste LGBTIQ-Aktivist Eric Lembembe sterben? (MANNSCHAFT berichtete).
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