Missbrauch in der Kirche: «Junge Queers sind stark gefährdet»

Der Aktivist Matthias Katsch hat es selber erlebt

Missbrauchsopfer Matthias Katsch bei einer Kundgebung in Berlin
Missbrauchsopfer Matthias Katsch bei einer Kundgebung in Berlin (Bild: Leona Goldstein/Eckiger Tisch)

Jahre später erkennt Matthias Katsch seinen Peiniger wieder. Aus dieser Begegnung entsteht eine Bewegung, die den grössten Missbrauchsskandal der deutschen Kirche öffentlich macht.

Kaum 11 oder 12 war er und noch nicht lang auf dem katholischen Canisius-Kolleg in Berlin, als ein Lehrer begann, sich sein Vertrauen zu erschleichen. Grooming nennt man das, geschieht es in Missbrauchsabsicht. 

Fast zwei Jahre ging das und gipfelte in einem tatsächlichen Übergriffsversuch, von dem Matthias Katsch heute, über 50 Jahre später, sagt: «Es warf mich aus der Bahn.» Daraufhin schickte der Pater den Schüler zu einem Mitbruder, der sich um ihn kümmern sollte. Doch der Missbrauch setzte sich fort. «Der hat die Gelegenheit genutzt, sein Interesse an mir zu stillen. Es kam zu einem tatsächlichen körperlichen Übergriff.»

Erst als der Junge 14 war, hörte der Pater endlich auf. Katsch blieb an der Schule, machte noch das Abitur. Wie er das ausgehalten hat, versteht er im Nachhinein selbst nicht so ganz. Er habe Glück gehabt, sagt Katsch oft während des Gesprächs in seinem Büro in Berlin unweit vom Nollendorfplatz. «Ich habe viel Zeit in einer Fantasiewelt verbracht, viel gelesen, mich für die Weltgeschichte draussen interessiert.»

Trost durch Kultur Sein Blick geht ins Weite, als er über seine Jugend spricht. Musik habe ihn getröstet. «Sie hat verhindert, dass ich innerlich versteinerte. Ich bin sehr nah am Wasser gebaut und habe das gewisserweise genutzt: Bei einer Sonate von Chopin kann ich in Tränen ausbrechen. Oder bei einem bewegenden Film.»

Auch zu Alkohol und anderen Drogen hat er gegriffen. «Beim Kiffen bin ich schnell wieder ausgestiegen, das habe ich nicht vertragen. Zum Glück.» Es hätte auch anders ausgehen können.

«Scham ist eine gewaltige Kraft, die oft verhindert, dass Missbrauchsfälle an die Öffentlichkeit kommen.»

Bis die beiden Täter zur Rechenschaft gezogen werden, vergehen fast vier Jahrzehnte. Zeit, in der sie weitere Kinder missbrauchen und traumatisieren, nicht nur in Deutschland. Betroffene brauchen oft lange, um darüber reden zu können. Erstmal müssen sie überhaupt verstehen, was passiert ist. Die Scham kommt ins Spiel, eine gewaltige Kraft, die oft verhindert, dass Missbrauchsfälle an die Öffentlichkeit kommen.

Verdrängen sei keine bewusste Entscheidung, sagt Katsch. Es geschehe einfach, zum Selbstschutz. Damit das Leben weitergehen könne. Viele Betroffene würden sich dafür schämen, dass sie den Missbrauch zugelassen und sich nicht gewehrt hätten. 

Verdrängen hilft, aber nicht auf Dauer Die Verdrängung funktioniert lange sehr zuverlässig. Bis es die Betroffenen überfallartig trifft. Mal hören sie etwas im Auto-Radio und müssen rechts ranfahren, weil eine Welle an Erinnerungen hochkommt. Andere spüren eine innere Unruhe, später, wenn ihre eigenen Kinder das Alter erreichen, in dem sie selbst waren, als ihnen Gewalt angetan wurde. Oder wenn die Frage nach der Taufe aufkommt. Dann kann sich eine Aggressivität einstellen, die das Opfer zunächst überhaupt nicht versteht.

Katsch begegnete im Jahr 2005 zufällig einem der Täter, da war er schon Anfang 40, in einer Ausstellung in einer kirchlichen Einrichtung. Er erkannte ihn sofort. Unmittelbar nach dem Schock setzte die Erinnerung ein. Über Wochen und Monate arbeitete es in ihm. Bis er endlich über den Missbrauch reden konnte. Vorsichtig wagte er sich im Gespräch mit ehemaligen Mitschülern vor und erfuhr: Er war nicht der einzige.

Kinder sind in der Kirche nicht sicher vor Missbrauch, kritisiert der Verein Eckiger Tisch
Kinder sind in der Kirche nicht sicher vor Missbrauch, kritisiert der Verein Eckiger Tisch (Bild: Unsplash/tadeusz-lakota)

Grösster Skandal der katholischen Kirche in Deutschland  Danach vergingen noch einmal vier Jahre. Die Gruppe wuchs, die Männer beschlossen: Wir müssen etwas unternehmen. Sie wandten sich an den Leiter ihrer alten Schule, an Pater Klaus Mertes. Der rief in einem Brief ehemalige Schüler auf, sich zu melden, wenn ihnen Ähnliches widerfahren war. Dieses Schreiben wurde öffentlich, und eine Lawine brach los: Dank Katsch und zwei Mitschülern wurde der bis dato grösste Skandal der katholischen Kirche im Deutschland der Gegenwart öffentlich: Tausende meldeten sich, die an kirchlichen und öffentlichen Einrichtungen, aber auch in Familien sexualisierte Gewalt erlebt hatten.

Einer der Haupttäter vom Canisius-Kolleg war Peter R. Er hat wohl Hunderte Schüler sexuell missbraucht. 2019 wurde er in Berlin wegen Missbrauchs an Minderjährigen in acht Fällen schuldig gesprochen und aus dem Priesterstand entlassen. Der andere, Wolfgang S., hat Kinder teils stundenlang auf den nackten Po geschlagen und danach die blutzerfetzte Haut eingecremt. Der einstige Lehrer für Deutsch, Religion und Sport hat seine Taten gestanden.

Nach seinem Tod wurde um Franziskus sogar im Fussballstadion getrauert
Nach seinem Tod wurde um Franziskus sogar im Fussballstadion getrauert (Bild: Martin Cossarini/dpa)

Massenhaft Kirchenaustritte wegen Missbrauchsfällen Katsch ist längst aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Jedes Jahr tun es ihm Tausende nach. Das Sozialwissenschaftliche Institut (SI) der Evangelischen Kirche Deutschlands hat die Gründe für Austritte aus der evangelischen und katholischen Kirche seit 2018 untersucht: 79 Prozent der ehemaligen Katholiken nannten die Missbrauchsskandale. Für 63 Prozent war die kirchliche Ablehnung Homosexueller inakzeptabel.

Aktuell liegt die Zahl der Katholik*innen in Deutschland erstmals unter der Marke von 20 Millionen. Genugtuung kann Katsch darüber nicht empfinden: «Wenn all die Empörten und Engagierten gehen – sind die, die geblieben sind, geneigt, etwas zu verändern?» 

Wichtiger sei es, den Opfern gerecht zu werden und strukturell etwas zu verändern. Damit Kinder oder Jugendliche künftig sicher sind in der Kirche.

«Die Kirche ist homophob bis zum Davonlaufen.»

Matthias Katsch

Zu verändern gäbe es eine Menge. Als problematisch sieht Katsch das Machtgefälle zwischen Priestern und Lai*innen, die Rolle von Frauen sowie die Haltung der katholischen Kirche zur Sexualität, speziell zur gleichgeschlechtlichen. «Die Kirche ist homophob bis zum Davonlaufen», sagt er. Auch im Jahr 2025 ist sie das noch. Papst Franziskus war kaum beerdigt, da forderte der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller bereits mehr Härte im Umgang mit Homosexuellen (MANNSCHAFT berichtete).

«Wenn ich verspreche, keinen Sex zu haben, gegen queere Menschen zu sein und das auch von der Kanzel zu predigen, dann kann ich Priester, Bischof oder sogar Kardinal werden. Dann gibt man mir Macht.»

Matthias Katsch

Eine Frage der Macht Katsch findet es paradox: Während sehr viele Kleriker offensichtlich selbst schwul sind, schliesst die katholische Lehre Homosexuelle sehr brutal aus. Aber so läuft es in der Kirche: «Wenn ich verspreche, keinen Sex zu haben, gegen queere Menschen zu sein und das auch von der Kanzel zu predigen, dann kann ich Priester, Bischof oder sogar Kardinal werden. Dann gibt man mir Macht.»

Das schaffe ein Klima der Scheinheiligkeit, in dem sich Fälle von Gewalt bequem vertuschen liessen. Deshalb brauche es Prävention. «Eine Institution, die derart unaufrichtig mit sich selbst ist, ist kein guter Ort, um Kinder und Jugendliche sicher aufwachsen zu lassen.»

Nicht nur Männer haben Schuld auf sich geladen. Die irischen «Magdalenenwäschereien», betrieben von vier Frauenorden, waren Heime für «gefallene Mädchen», denen die Kinder weggenommen wurden, weil sie unverheiratet waren. Zwischen 1922 und 1996 sollen mehr als 10'000 Frauen in solchen Einrichtungen gelebt haben, sie wurden ausgebeutet und misshandelt. Als Sinéad O’Connor 1992 im Fernsehen ein Foto von Papst Johannes Paul II. zerriss, hatte sie dafür gute Gründe, wie sie später erklärte: Als Teenagerin habe sie 18 Monate lang in einem Magdalenenheim verbracht. Was sie dort gesehen habe, habe sie unglaublich wütend gemacht.

Die Rolle des Zölibats Warum werden Männer in der katholischen Kirche zu Missbrauchstätern? «Allein am Zölibat liegt es nicht», glaubt Katsch. Der Anteil von Pädophilen sei unter Priestern nicht viel höher als im Rest der Gesellschaft. Zudem sei es auch nicht so, dass die Zahl der Übergriffe durch homosexuelle Priester höher wäre als die von heterosexuellen.

Dass allerdings viele Schwule katholische Priester wurden und teilweise immer noch werden, hat Gründe. «In Gesellschaften, die Homosexuelle verfolgen und unterdrücken, war und ist das der einzige Beruf mit einem gewissen Ansehen, wo man ungefragt unverheiratet sein kann.» In vielen Ländern des globalen Südens sei das bis heute so: in Afrika, in Teilen Asiens und Lateinamerikas ebenso.

Armut begünstigt diese Berufswahl: Der spätere Papst Benedikt XVI, Joseph Ratzinger, und sein Bruder stammten aus einer sehr armen Familie in Bayern. «Die hätten nie unter normalen Umständen Abi machen und studieren können, wenn sie nicht mit 13 in ein kirchliches Vorseminar eingetreten wären», sagt Katsch.

Unterdrückte Homosexualität, internalisierte Homophobie und Selbsthass – das trägt bei der katholischen Kirche zu einem Klima der Heimlichkeit bei, einer Unehrlichkeit nach innen. Da werden «Fehltritte» von Mitbrüdern grosszügig entschuldigt und verharmlost: Wer tue sich nicht schwer mit dem Verzicht auf Sex?

Dass es so viele männliche Opfer gibt, liegt aber nicht etwa daran, dass viele Priester schwul sind. Vielmehr gab es in der katholischen Kirche der Vergangenheit sehr viele Schulen und Internate für Jungs. Und selbst heterosexuelle Priester vergriffen sich an Kindern, die ihnen anvertraut wurden – oft waren das eben Jungen. Katsch hält auch seine Täter von einst nicht für schwul. Einer habe später eine Frau geheiratet, der andere sei auch Mädchen nachgestiegen.

«Umgekehrt besteht gerade für junge Queers ein enorm hohes Risiko, Opfer von Übergriffen zu werden»

Matthias Katsch

Junge Queers sind erpressbar «Umgekehrt besteht gerade für junge Queers ein enorm hohes Risiko, Opfer von Übergriffen zu werden», sagt Katsch. «Sie sind oft hilfloser, als Kinder und Jugendliche es sowieso sind, weil sie in einer zusätzlichen Zwickmühle stecken: Wenn sie ungeoutet sind, bietet sich böswilligen Erwachsenen ein gewisser Erpressungsfaktor.»

15 Jahre sind vergangen, seit Katsch und seine Mitschüler die Übergriffe am Canisius-Kolleg öffentlich machten. Im selben Jahr gründete Katsch die Initiative «Eckiger Tisch», die Betroffene berät und unterstützt.

Damals erhielt er eine Entschädigungszahlung von 5000 Euro. Eine geradezu beleidigend niedrige Summe. «Weil das so eine lächerliche Zahl war, haben viele nie einen Antrag gestellt», sagt Katsch.

Inzwischen werden vor Gericht ganz andere Beträge verhandelt: Das Landgericht Köln hatte vergangenes Jahr einem Mann, der ebenfalls als Messdiener missbraucht worden war, das bislang höchste Schmerzensgeld für einen Betroffenen im kirchlichen Raum zugesprochen: 300'000 Euro.

Körperliche und psychische Folgen Schwierige Frage: Welche Summe ist gerecht? Man muss schauen, wie sich die erlittene Gewalt in der Biografie eines Menschen über die Jahre auswirkt, auf Beziehungsfähigkeit und Sexualität. Liegt eine psychologische oder körperliche Einschränkung vor? Tatsächlich würden Betroffene von traumatischen Erfahrungen wie Missbrauch dazu neigen, im Alter an bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden, sagt Katsch. Oder sie erkranken an Diabetes, weil Zucker neben Alkohol und anderen Substanzen ein Suchtmittel ist, zu dem manche Betroffene in Übermass greifen. Aus juristischer Sicht stellt sich die Herausforderung: Wie beweist man die Kausalität? Hätte ein bestimmter Betroffener nicht auch ohne den Missbrauch Diabetes bekommen oder eine andere Erkrankung?

Weltweit sind in den letzten Jahren viele Missbrauchsfälle ans Licht gekommen, weitere werden aufgedeckt. Die Kirche spielt bei der Aufklärung nicht selten eine unrühmliche Rolle. Zu den positiveren Beispielen gehört der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, der 2010 als Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz eine unabhängige Opferschutzanwaltschaft einrichten liess. Nach einem selbst beschlossenen Reglement beschloss die Kommission, je nach Schwere der Vorfälle, Zahlungen zwischen 5000 und 25 000 Euro.

Papst enttäuschte Hoffnungen Auch Papst Franziskus war keine grosse Hilfe. Zwar hat er aus Katschs Sicht eine gewisse Veränderung bewirkt, weil er einen anderen Stil pflegte als seine Vorgänger, so liess er Widerspruch und Diskussion zu. Dennoch hat er viele Erwartungen enttäuscht.

Katsch erinnerte in seinem Nachruf daran, dass sich der Papst einst geweigert hatte, sich nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in Chile von einem Bischof zu distanzieren, dem Vertuschung und Mitwisserschaft vorgeworfen wurden. Später erklärte er: «Wir haben uns nicht um die Kleinen gekümmert, wir haben sie im Stich gelassen.»

Immerhin: Mit dem Gesetz «Vos estis lux mundi» («Ihr seid das Licht der Welt») schuf Franziskus erstmalig eine Vorschrift, nach der Bischöfe für ihren Umgang mit sexuellen Missbrauchsvorwürfen zur Verantwortung gezogen werden können – eine wichtige Forderung von Betroffenen. Allerdings, so Katsch, sei die Anwendung dieses Gesetzes undurchsichtig. Unklar, ob es überhaupt je angewendet worden sei.

Dass Gewalt aus den problematischen Strukturen der Kirche herauswächst, wollte oder konnte Franziskus nicht sehen. Lieber erklärte er zum Letztverantwortlichen für das Leid der Opfer – den Teufel.

Mangelnder Wille zur Aufklärung Die Aufklärung wird erschwert, da betreffende Unterlagen nicht mehr in den nationalen Archiven liegen, sondern im Vatikan. Im Jahr 2002 hatten Recherchen der US-Zeitung Boston Globe einen massiven Missbrauchsskandal ans Licht gebracht: Allein im Erbistum Boston wurden rund 250 Geistliche beschuldigt.

Seither müssen verbindlich alle Verdachtsfälle nach Rom gemeldet werden, auch die Akten wandern dorthin. Das erschwert Recherche und Aufklärung. Journalist*innen können zwar ihre Fragen an den Vatikan senden. Da aber nicht bekannt ist, was dort alles liegt, kann man auch nicht beurteilen, ob die Auskünfte vollständig sind.

«Union, SPD, Grüne – die haben sich nicht hervorgetan damit, die Kirche zu drängen, sich anders zu verhalten.»

Matthias Katsch

Was Deutschland betrifft, so beklagt Katsch eine «endlose Story» immer neuer Skandale, weil es nach 2010 keine fokussierte Aufklärungsphase gab. Das habe die Kirche verhindert mit der Unterstützung ihrer Freund*innen in der Politik, sei es in den Unionsparteien, in der SPD oder bei den Grünen: «Die haben sich alle nicht hervorgetan damit, ihre Kirchen zu drängen, sich anders zu verhalten.»

Für Katsch ist es ein deutsches Phänomen: die Scheu, in die verfassungsrechtlich verbriefte Unabhängigkeit der Kirchen einzugreifen oder nur den Anschein zu erwecken, dies tun zu wollen.

Leo XIV: Wird der neue Papst entschlossener gegen Missbrauch vorgehen?
Leo XIV: Wird der neue Papst entschlossener gegen Missbrauch vorgehen? (Bild: dpa)

Die Schweiz als gutes Beispiel Ein Blick in die Schweiz zeigt, wie Aufarbeitung funktionieren kann. «Dort sind die Kirche, Kirchgemeinden und politische Gemeinden über Gremien miteinander verbunden, während in Deutschland die Kirchen vergleichsweise autonom sind. Deutsche Bischöfe regieren in ihren Bistümern wie kleine Fürsten», so Katsch. Die Entscheidung liege immer beim Bischof, vor allem in finanziellen Fragen.

Anders in der Schweiz: «Dort haben die Laien die Hand auf dem Geld und damit eine echte Kontrollmöglichkeit zur Tätigkeit des Klerus.»

Aktuell läuft in der Schweiz eine dreijährige historische Studie, welche die Kirche bei der Uni Zürich in Auftrag gegeben hat. Bis im April 2025 wurden die Forscherinnen Monika Dommann und Marietta Meier schon von knapp über 200 Personen kontaktiert: Betroffene, Angehörige, Zeitzeug*innen. Inhalte will man aber erst 2027 bekanntgeben.

Bis dahin dürfte sich der neu gewählte Pontifex eingearbeitet haben. Die internationale Betroffeneninitiative Ending Clergy Abuse (ECA), der auch Eckiger Tisch angehört, fordert bereits eine universelle Null-Toleranz-Politik: «Der nächste Papst muss dort handeln, wo Papst Franziskus es nicht tat.» 

Ob das mit Leo XIV gelingt? In der früheren Diözese von Robert Francis Prevost sind bereits schwere Vorwürfe zu hören: Drei Frauen, mutmassliche Opfer sexueller Gewalt durch zwei Priester, sagen, Prevost habe nicht genug getan oder gar bewusst weggeschaut. 

Ein grosser Aufklärer dürfte Leo also nicht sein. Aber vielleicht sollte man den Glauben an Wunder nicht aufgeben.  

Obwohl die LGBTIQ-Community oft mit linken Bewegungen assoziiert wird, zeigen Umfragen und Studien: Ein Teil schwuler Männer fühlt sich von konservativen oder gar rechtspopulistischen Parteien angezogen. Was steckt dahinter – politische Überzeugung, Abgrenzung, persönliche Prägung? (MANNSCHAFT-Story)

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