Hat die schwule Community eine #Metoo-Bewegung nötig?
Neue ARD-Doku
Über Grenzüberschreitungen unter Schwulen wird kaum gesprochen, findet der Autor Steven Meyer. Darum hat er einen Film darüber gemacht.
Sex spielt in Teilen der schwulen Community eine besonders grosse Rolle. Auf Dating-Plattformen eröffnen «Dickpics» die Konversation. In Bars, Clubs und Saunen geht es teils schnell zur Sache. Dieser offene Umgang birgt aber auch die Gefahr, dass individuelle Grenzen verschwimmen, nicht ausgehandelt oder ganz klar überschritten werden.
Autor Steven Meyer findet: Über Grenzüberschreitungen unter Schwulen wird bislang kaum gesprochen. Stattdessen werden sie oft einfach hingenommen. Er ist selbst schwul und hat in jungen Jahren mehr als einmal Verhalten hingenommen, mit dem er sich nicht wohlgefühlt hat. Die Frage nach Konsens braucht laut Steven eine Bühne – auch innerhalb der queeren Szene, so heisst es in der ARD-Mitteilung zu seinem Film.
Mit Künstlern, Aktivisten und Opfern spricht er über ihre Erfahrungen und darüber, was sich ändern muss, damit sich bei aller gewollter Freizügigkeit alle Beteiligten wohl und sicher fühlen. Der Film führt ihn auf die «Rosa Wiesn», dem schwulen Oktoberfest, wo ungefragte Berührungen für viele einfach dazugehören. Er taucht ein in die Welt der Cruising Bars, in denen es aber kaum klare Regeln gibt. Und er besucht einen Konsens-Workshop, in dem Teilnehmer lernen, Grenzen zu setzen und die Grenzen des Gegenübers zu respektieren.
Angelehnt an die Bewegung, mit der sich Frauen weltweit gegen männliche Übergriffe wehren, stellt Steven die Frage: Braucht die schwule Community eine #Metoo-Bewegung? Zum Trailer
Entsetzen in der Community: Es herrscht adventliche Partystimmung an Wiener Homosexuellen-Denkmal (MANNSCHAFT berichtete).