Papst Leo XIV.: Familie ist heterosexuell
Dass er von «homosexuellem Lebensstil» nicht viel hält, war schon bekannt
Der US-Amerikaner Robert Prevost ist neuer Papst. Leo XIV. definiert Familie als rein heterosexuelles Modell.
Es sei die Aufgabe derjenigen, die Regierungsverantwortung tragen, «sich um den Aufbau harmonischer und friedlicher Zivilgesellschaften zu bemühen», heisst es in der Ansprache des Papstes an die Diplomaten, die beim Heiligen Stuhl akkreditiert sind. Wie Vatican News dokumentierte, könne dies laut Papst «in erster Linie durch Investitionen für die Familie geschehen, die auf der stabilen Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau» beruhe.
Prevost, der als progressiv gilt, aber auch von konservativen Kirchenvertretern geschätzt wird, hat sich vor der Wahl zum Papst selten in Interviews geäussert. Was LGBTIQ-Themen betrifft, so berichtete kürzlich die New York Times, dass Kardinal Prevost im Jahr 2012, ein Jahr vor der Wahl des jüngst verstorbenen Papst Franziskus (MANNSCHAFT berichtete), seine Enttäuschung zum Ausdruck gebracht habe, dass einige westliche Medien «Sympathie für Glaubensvorstellungen und Praktiken hegten, die im Widerspruch zum Evangelium stehen», insbesondere für den «homosexuellen Lebensstil» und «alternative Familien, die aus gleichgeschlechtlichen Partnern und ihren Adoptivkindern bestehen».
Leo war als Kardinal Robert Francis Prevost war am 8. Mai von mehr als 130 Kardinälen zum 267. Papst gewählt worden. «Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte, der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind», sagte der in Chicago geborene Kirchenmann, der neben der amerikanischen auch die peruanische Staatsbürgerschaft hat.
US-Präsident Donald Trump hatte einen anderen Wunschkandidaten: den konservativen Kardinal Raymond Burke, der sich verlässlich gegen LGBTIQ, gegen Scheidung und gegen Abtreibung ausgesprochen hatte. Trump gratulierte dem neuen Papst. «Es ist solch eine Ehre, festzustellen, dass er der erste amerikanische Papst ist», schrieb er in seinem Online-Netzwerk Truth Social: Es sei eine «grosse Ehre» für die USA.
Kurz zuvor hatte der US-Präsident Katholik*innen in der ganzen Welt gegen sich aufgebracht, als er sich selber via Social Media zum Papst machte.
In Deutschland hatte das Zentralkomitee der Katholiken einen Reformprozess angestossen und bereits Erwartungen an einen neuen Papst formuliert. Die deutschen Gläubigen erhoffen sich von einem neuen Papst vor allem mehr Gleichberechtigung und Vielfalt. «96 Prozent der Katholikinnen und Katholiken erwarten von ihrer Kirche dringend Reformen», sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
«Viele wünschen sich vor allem, dass ihre Kirche die Vielfalt des Lebens und der Gläubigen anerkennt. Es geht darum, dass Frauen gleichberechtigt in der Kirche mitarbeiten können sollten, etwa als Priesterinnen», sagte Stetter-Karp. Das könne die deutsche Kirche nicht für sich entscheiden.
«Beim Thema Vielfalt spielt auch der Umgang mit Homosexualität und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften eine Rolle. Der Zölibat steht ebenso infrage. Strukturell geht es vielen Lai*innen um die Überwindung des Klerikalismus. Sie fordern Teilhabe an der Macht in der Kirche sowie Rechenschaftspflicht und Transparenz der Führung.»
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