«Flush»: Schwuz präsentiert sein erstes «Clubmusical»
Es geht um eine wilde Nacht auf der Toilette eines Gayclubs
Das Berliner Schwuz hat für April die Uraufführung seines ersten selbstproduzierten Musicals angekündigt. Titel: «Flush». Es geht um Zufallsbekanntschaften auf der Toilette eines Clubs.
Die Idee zum Stück hatten Felix Heller, den viele als Hauptdarsteller und Uraufführungssänger der «Operette für zwei schwule Tenöre» kennen werden, und Robin Kulisch. Beide haben auch die Songtexte verfasst. Die Musik kommt von Mikael «Leakim» Johann und bewegt sich – laut Vorankündigung – «zwischen Techno und Elektropop».
Zum Inhalt wurde bislang bekannt, dass sich die Figuren Paul und Robert auf der Toilette eines Gayclubs à la Schwuz treffen. Man spiele also an einem «authentischen Ort», heisst es. «Das Publikum begleitet die beiden Protagonisten durch eine nächtliche, emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle.»
Ausserdem begegnet man «zahlreichen skurrilen Clubbesuchern». (Achtung: Nicht gegendert!)
Frage nach Diversität
Heller selbst spielt Paul, Robin Cadet übernimmt die Rolle von Robert. Als Klofrau Ramona ist Jurassica Parka (singend!) angekündigt. Die Regie liegt in Händen von Marco Krämer-Eis.
Einige kritische Kommentator*innen in der Berliner LGBTIQ-Szene klagten bereits darüber, dass dieses Stück nur von weissen, schwulen cis Männern gemacht sei, also nicht genügend Diversität repräsentiere.
Wie MANNSCHAFT erfuhr, sei dies eine bewusste Entscheidung gewesen, nach längeren Diskussionen innerhalb des Schwuz. Man wolle es demnach gern anderen Gruppen aus dem queeren Spektrum überlassen, ein eigenes Stück auf die Bühne zu bringen, das mehr ihren Diversitätsansprüchen genüge, besonders in Bezug auf FLINTA.
Man darf gespannt sein, ob sich «Flush» zu einem ähnlichen schwulen Long-run entwickeln kann, wie die «Operette für zwei schwule Tenöre» am BKA-Theater, die auf ihre andere Weise ein schwules Lebensgefühl von heute einfängt und inzwischen auch in Hamburg, Dresden und sogar Polen gespielt wird bzw. wurde.
Premiere des Clubmusicals ist am 9. April, es folgen elf Vorstellungen bis zum 26. April.
«Sexfluencer zu sein, erfordert grosse emotionale Widerstandskraft»: Der bisexuelle Spanier Charlie Cherry meistert die Herausforderungen seines Berufs mit Unterstützung seiner Mutter und seines Sohns (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Schweiz
Bern Pride setzt Zeichen: 12’000 ziehen durch die Bundesstadt
Mit bunten Fahnen und ausgelassener Stimmung zog die Bern Pride 2025 über 12’000 Menschen in die Bundesstadt. Der einzige Dämpfer war das Wetter.
Von Newsdesk Staff
Pride
Regenbogenfamilie
Gemeinsam mit Saskia und Dominique durch die Kinderwunschklinik
Saskia (29) und Dominique (27) leben gemeinsam in einem kleinen Haus in Seewe im Kanton Solothurn. Seit über sieben Jahren sind die beiden ein Paar. Sie wünschen sich ein Kind und haben sich dazu entschieden, diesen Wunsch in der Schweiz zu verwirklichen.
Von Elena Löw
Lesbisch
Schweiz
Musik
Schwule Barbie-Hersteller gestorben: Madonna widmet ihnen Re-Release
Mario Paglino und Gianni Gros waren grosse Fans von Madonna. Die Sängerin widmet dem tragisch verstorbenen Paar nun den digitalen Re-Release ihrer Single «Dress You Up».
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Berlin
Schwuz meldet Insolvenz an: Kann die Community den Club retten?
Der Berliner Club Schwuz, seit fast fünf Jahrzehnten ein zentraler Ort queerer Kultur, hat Insolvenz angemeldet. Trotz finanzieller Schieflage soll der Betrieb vorerst weiterlaufen – mit Unterstützung der Community soll ein Neuanfang gelingen.
Von Newsdesk Staff
Deutschland