Darum steht ein XXXL-Kondom mitten in Berlin

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Ein riesiges Kondom steht in Berlin (Bild: Elisa Schu/dpa)

Vor dem Brandenburger Tor in Berlin steht ein 6 Meter grosses Kondom, daneben eine gleich grosse Verhütungsspirale. Dahinter steckt die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), einer Organisation, die sich für selbstbestimmte Verhütung einsetzt.

Das Kondom gehört international zu den beliebtesten Verhütungsmitteln. Nicht nur wegen der Verfügbarkeit, sondern weil es auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Von der Prep lässt sich das nicht sagen: Die schützt zwar zuverlässig vor HIV, nicht aber vor einer Infektion etwa mit Syphilis, wie ein junger Mann aus Halle feststellen musste (MANNSCHAFT berichtete). Bei Dating-Apps wie Grindr ist zu beobachten, dass «kaum jemand mehr Kondome benutzen» will (MANNSCHAFT berichtete).

Vertreter*innen der Non-Profit-Organisation «Americans for Contraception» (Amerikaner für Empfängnisverhütung) verweisen angesichts der Aktion am Brandenburger Tor darauf, «dass fast 10 Millionen Dollar an US-finanzierten Verhütungsmitteln ungenutzt in einem Lagerhaus hier in Europa liegen», so Dara Kass, Vorstandsmitglied und frühere Regionaldirektorin im US-Gesundheitsministerium, gegenüber dem Tagessspiegel.

Dabei handelt es sich um Verhütungsmittel der amerikanischen Entwicklungsbehörde USAID, die in Belgien lagern: Kondome, Spiralen, Pillen, aber auch Medikamente zur Aids-Prävention. Eigentlich sollten sie an Menschen auf der ganzen Welt geliefert werden. Doch nach der Schliessung von USAID will die US-Regierung sie vernichten. Bereits im Februar hatte Präsident Donald Trump seine Behörden angewiesen, auch Forschungsgelder und Hilfsprogramme im Zusammenhang mit HIV/Aids zu streichen bzw. einzufrieren (MANNSCHAFT berichtete).

Die Stiftung will auch darauf aufmerksam machen, «dass über 250 Millionen Frauen weltweit keinen Zugang zu Verhütungsmitteln haben». So fehle ihnen die Möglichkeit, frei darüber zu entscheiden, wann und wie viele Kinder sie wollen, erklärt die DSW in einer Pressemitteilung.

Die chinesischen Behörden gehen zunehmend gegen queere Menschen vor. Zwei schwule Dating-Apps sind nun aus den App-Stores verschwunden (MANNSCHAFT berichtete).

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