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München ehrt Freddie Mercury mit eigener Strasse

Bis Jahresende soll das Wirklichkeit werden

Freddie Mercury
Foto: Martin Arz

Freddie Mercury ist einer der berühmtesten Ex-Münchner. Dort will man nun eine Strasse nach ihm benennen.

Der Queen-Leadsänger und Solokünstler Freddie Mercury (1946-1991) gilt nicht nur als einer der grössten Rockstars aller Zeiten, er war auch einer der schillerndsten Gast-Münchner aller Zeiten. Ab 1979 lebte er längere Zeitabschnitte in der bayerischen Landeshauptstadt, erst in der Stollbergstrasse, dann in der Pestalozzistrasse, schliesslich in der Hans Sachs-Strasse, und feierte in der Münchner Schwulenszene mit.

Freddie Mercury feierte seinen 39. Geburtstag im Jahr 1985 im Gayclub «Mrs. Henderson», Rumfordstrasse 2 – und die Kameras liefen. Er nutzte die wilde Party, um das Video zu seinem Hit «Living On My Own» zu drehen. Das war dem britischen Fernsehen damals zu viel: Die BBC bezeichnete die Münchner Sause zwar ehrfürchtig als «Mutter aller Partys», weigerte sich aber jahrelang, das Video auszustrahlen!

Im neu entstehenden Kreativquartier nordwestlich der Lothstrasse, an der Grenze von Neuhausen zu Schwabing-West, dort, wo die Fakultät für Design der Hochschule München ihren Sitz hat, wird eine Strasse nach ihm benannt. Das schlägt die Verwaltung vor, der Stadtrat soll in der kommenden Woche zustimmen. «Meine Erwartung ist, dass zum Jahreswechsel spätestens das Schild steht», sagte Rosa-Liste-Stadtrat Thomas Niederbühl gegenüber MANNSCHAFT. Im Kreativquartier will die Stadt Wohnen und Arbeiten mit Kunst und Kultur verknüpfen.


Dass die Strasse nun Wirklichkeit wird, gehe auf einen früheren Antrag der Rosa Liste zurück. Niederbühl erinnert daran, dass Freddie Mercury in den 80er Jahren in der Schwulenszene Münchens sehr präsent war. Dass er an Aids gestorben sei, habe sehr dazu beigetragen, dass diese Krankheit ernst genommen wird. Das werde oft vergessen, so der offen schwule Politiker.

Auch SPD und CSU dafür
SPD und CSU werden die neuen Strassennamen ebenfalls befürworten, berichtet die Münchner tz. CSU-Chef Manuel Pretzl sehe die Benennung im Geiste einer liberalen Grossstadt.

Im Frühjahr wurde bereits mit der Initiative «The PISSOIR» an Freddie Mercury erinnert (MANNSCHAFT berichtete). Und Queen ist die erste Band, die jemals auf einer offiziellen britischen Münze gefeiert wird (MANNSCHAFT berichtete).


In Berlin wiederum wird der 1996 verstorbene Rio Reiser geehrt. Die Umbenennung wurde im Jahr 2019 von der zuständigen Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg beschlossen. Wegen Corona konnte sie aber bisher nicht stattfinden (MANNSCHAFT berichtete).


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