«Weil das zu mir gehört»: Die Coming-outs 2023
Von Joe Locke bis Billie Eilish
Auch dieses Jahr schauen wir noch einmal zurück und feiern die vielen nationalen wie internationalen Coming-outs von Promis aus den Bereichen Sport, Politik und Kultur.
#Marco Strecker
Der 21-Jährige outete hat sich in der Reality-TV-Sendung «Big Brother» im November als schwul. In der Sat.1-Sendung folgte nach dem offenen Gespräch mit den anderen Bewohner*innen auch ein Apell an seine Famile: «Ich hoffe, dass, wenn ihr das jetzt seht, auch Papa, Oma, Tante und so, ihr es alle gut auffasst», sagte Strecker im Sprechzimmer. «Das bin ich und es ist eine Erleichterung.» Seine Familie reagierte und schickte unterstützende Videobotschaften in den Container. Mehr
#Billie Eilish
Die amerikanische Sängerin Billie Eilish hat im Dezember bestätigt, dass sie auch Frauen liebt, aber aus ihrem Coming-out keine grosse Sache machen wollte. «Ich habe irgendwie gedacht: ‹War das nicht offensichtlich?›», sagte die 21-Jährige bei einer Veranstaltung des Magazins Variety in Los Angeles. «Ich hatte keine Ahnung, dass die Leute das nicht wissen. Ich denke halt: ‹Warum können wir nicht einfach existieren›? Ich mache das schon einige Zeit und habe einfach nur nicht darüber gesprochen.» Mehr
#Marco Schreyl
Seit 25 Jahren zählt er zu den bekanntesten TV-Gesichtern Deutschlands, war nach seinen Anfängen bei MDR und ZDF als Moderator von Shows wie «DSDS» und «Das Supertalent» jahrelang das Gesicht von RTL. Anlässlich seiner Buchveröffentlichung «Alles gut? Das meiste schon!» sprach er in der Gala über sein Schwulsein: «Weil das zu mir gehört und weil es so lange so viele Fragen dazu gab. Für mich war es wichtig, diese Fragen nicht mehr gestellt zu bekommen.» Mehr
#Ncuti Gatwa
Der «Sex Education»-Star wurde durch die Rolle des schwulen Teenagers Eric Effiong berühmt und sprach von sich selbst in einem Interview mit Elle im Somner als «queer». Später gab er gegenüber GQ zu Protokoll, dass er sich vor fünf Jahren gegenüber seiner Mutter geoutet hatte und von ihrer unterstützenden und undramatischen Reaktion geradezu schockiert war.
#Sufjan Stevens
In einem Social-Media-Post im Oktober erklärte Stevens, er widme sein neues Album «dem Licht meines Lebens, meinem geliebten Partner und besten Freund Evans Richardson, der im April verstorben ist». Obwohl Stevens schon lange eine grosse queere Fangemeinde hat und sich diese von seinen teils kryptischen Textzeilen besonders angesprochen fühlte, habe er zuvor nie öffentlich über seine Sexualität gesprochen. Sein Partner Richardson war im April im Alter von 43 Jahren verstorben. Mehr
#Kevin Maxen
«Ich möchte nicht mehr das Gefühl haben, darüber nachdenken zu müssen», erklärte der American-Football-Coach im Juli, nachdem er auf Instagram mitgeteilt hatte, schwul zu sein. Damit ist Kevin Maxen der erste Trainer in einer grossen US-Profiliga für Männer, der seine Homosexualität öffentlich gemacht hat. Bei Instagram feiern ihn die meisten seiner Follower*innen. Ein User meinte dagegen: «Man sollte dich aus dem Team werfen.» Ein anderer beschimpft Maxen sogar als «seelenlosen, widerlichen Loser». Mehr
#Yeliz Koc
«Mit 15 war ich mal mit einer Frau zusammen. Das weiss keiner. Wir waren eineinhalb Jahre zusammen», erzählte die ehemalige «Bachelor»-Kandidatin in «Promi Big Brother» und outete sich als bisexuell. Yoc gewann anschliessend die Show. «Ich war immer so, wie ich bin, bin meinem Herzen gefolgt und habe das getan, was ich für richtig halte», sagte Koc. Mehr
#Xavier Espot Zamora
Der Premierminister von Andorra hat sich im September geoutet. Er erklärte in einem Interview: «Ich bin schwul. Ich habe es nie versteckt», sagte er. «Wenn ich nicht gefragt werde, muss ich es auch nicht sagen, in dem Sinne, dass es nicht die Gesamtheit meiner Person und noch weniger meine persönliche Politik definiert.» Aber gleichzeitig sollte es kein Problem sein, es anzusprechen, so Zamora. «Und wenn dies vielen Kindern, Jugendlichen oder Teenagern hilft, die eine schwierige Zeit durchmachen, dann spreche ich es gerne aus.» Mehr
#Joe Locke
Zum ersten Mal öffentlich bezeichnete der «Heartstopper»-Star seine Sexualität in einem im August veröffentlichten Interview mit Teen Vogue ausdrücklich als «schwul». Dort erklärte er: «Die Leute haben es angenommen und geschrieben, und ich habe nie jemanden korrigiert, weil ich nicht das Bedürfnis dazu verspürt habe. Aber ich habe meine Sexualität nie ausdrücklich dargelegt.» Er sei seit meinem zwölften Lebensjahr offen schwul.
#Noah Schnapp
Wenn er den Will Byers in «Stranger Things» nicht gespielt hätte, hätte er sich wohl nie geoutet, glaubt Noah Schnapp. Im Interview mitVariety spricht der Jungschauspieler dieses Jahr darüber, wie sehr ihm seine Rolle in «Stranger Things» bei seinem Coming-out geholfen hat. «Als ich erst einmal begriffen hatte, dass Will schwul ist, ging es mit exponentieller Geschwindigkeit weiter, bis ich es selbst akzeptiert habe», so Schnapp. Mehr
#Alberto Lejárraga
Der Goalie des Marbella FC hat im Frühjahr die Aufstiegsparty mit seinem Coming-out verbunden: Er postete ein berührendes Kuss-Foto mit seinem Freund auf Twitter. Dazu schrieb er: «Vielen Dank, dass du immer an meiner Seite warst, in den guten und in den weniger guten Zeiten! Diesmal sind wir es, die das Schöne erleben». Mehr
#Shinjiro Atae
Der japanische Popstar, der vor allem als Teil der J-Pop-Gruppe AAA bekannt wurde, outete sich während eines Konzerts in Tokio vor 2.000 Fans. Nach einer zweijährigen Konzert-Pause erklärte er im Juli: «Jahrelang hatte ich Mühe, einen Teil von mir selbst zu akzeptieren.» Aber nun habe er endlich den Mut, seinen Fan zu sagen: «Ich bin ein schwuler Mann».
#Josh Kiszka
Der Sänger der US-Band Greta Van Fleet aus Michigan hat sich dieses Jahr via Instagram als schwul geoutet. Wer ihm nahe stehe, wisse das natürlich. «Aber es ist mir wichtig, es öffentlich zu teilen», schrieb er im Juni. Er sei seit acht Jahren in einer homosexuellen Beziehung. Mehr
#Raphael Schneider
Der ehemalige GZSZ-Schauspieler hat sich im Pride Month als schwul geoutet. «Eine zeitlang wollte ich, aber durfte nicht. Eine zeitlang wollte ich dann nicht», schrieb er auf Social Media und zeigte dort einen Brief, den 30 Jahre zuvor an seine Mutter verfasst hat. Darin hiess es unter anderem: «Ich möchte endlich ein Thema aufgreifen, das bisher immer Tabu gewesen ist. Mutti, ich bin schwul. Ich denke allerdings, dass du das immer gewusst hast.» Mehr
#Sarah El Haïry
Im Interview mit der Zeitschrift Forbes sprach die Jugendstaatssekretärin im französischen Bildungsministerium im April von ihrer «Partnerin». Es war das erste Coming-out eines weiblichen Kabinettmitglieds der Französischen Republik, hiess es. El Haïry ist seit ihrem Amtsantritt 2020 in der Regierung von Premierminister Jean Castex Unterstützerin von LGBTIQ-Rechten. Mehr
#Kay Gottschalk
Der finanzpolitische Sprecher der AfD outete sich im Rahmen einer emotionalen und ungewöhnlichen Rede vorm Deutschen Bundestag. Als Gottschalk Anfang März ans Redepult trat, bat er darum, vorab «eine persönliche Bemerkung» machen zu dürfen und erklärte er, dass am Tag zuvor «völlig überraschend» sein «geliebter Mann» verstorben sei, mit dem er «20 Jahre zusammen» und einige Jahre verpartnert gewesen sei. Mehr
#Anderson Comás
Der Minor-League-Baseball-Spieler hat sich im Februar mit einem Instagram-Post öffentlich als schwul geoutet. Damit war der Werfer («Pitcher») der Chicago White Sox der zweite derzeit aktive Minor-League-Baseballer, der diesen Schritt gewagt hat. Er schrieb, er sein «ein stolzer und glücklicher Teil der LGBTIQ-Community». Comás stellte seinem Post einen Disclaimer voran, worin er alle homophoben Personen warnt, diese Mitteiling sei vielleicht nichts für sie – oder, dass sie dadurch begreifen werden, dass «wir alle gleich sind». Mehr
#Yair Cherki
Einer der profiliertesten und bekanntesten orthodoxen Journalisten Israels hat sich im Februar via Facebook geoutet. Er schrieb: «Ja, ich liebe Männer und ich liebe den Heiligen Gott.» Cherki diente beim Militär als Reporter für religiöse Angelegenheiten beim Armeeradio und wurde kurz nach seiner Entlassung 2014 in derselben Funktion bei Fernsehkanal 12 eingestellt, auch bekannt als «Keshet 12». Mehr
#Jakub Jankto
Der Mittelfeldspieler von Sparta Prag hat im Februar als erster aktiver Fussballprofi der tschechischen Eliteliga seine Homosexualität öffentlich gemacht. «Ich bin homosexuell – und ich möchte mich nicht länger verstecken», erklärte er in einem in den sozialen Medien geposteten Video. Er wolle sein Leben in Freiheit führen, «ohne Angst, ohne Vorurteile, ohne Gewalt, aber mit Liebe», betonte der tschechische Nationalspieler, der auch 2021 bei der EM zum Einsatz gekommen war. Mehr
#Alison Brie
Die Schauspielerin outete sich im Februar als bisexuell, als sie mit ihrem Ehemann Dave Franco, dem Bruder von James Franco, ein Video für BuzzFeed drehte. «Ich bin aus einem bestimmten Grund bisexuell, und dieser Grund darf ausschliesslich bei einem Dreier von Dave Franco und Alison Brie verwendet werden», zitierte Franco im Video den Tweet eines Fans. Das Paar gab sich High Fives und Brie verriet: «Das ist auch der Grund, warum ich bisexuell bin!»
#Bella Ramsey
Der nicht-binäre Serien-Star aus «The Last of Us» erklärte im Januar gegenüber der New York Times, dass sein Geschlecht «immer sehr fliessend» gewesen sei. Später im Interview mit der britischen Vogue gab Ramsey an, «nicht 100 Prozent heterosexuell» zu sein. Gegendert zu werden, sei nicht besonders toll, vor allem aber gelte: «Ich bin im Grunde nur ein Mensch.»
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