Streit über Israel beigelegt?Vorerst keine Sondersitzung zum ESC
Der Contest findet nächstes Jahr in Wien statt
Im Gazastreifen schweigen die Waffen. Die jüngsten hoffnungsvollen Entwicklungen im Nahen Osten haben auch Auswirkungen auf das grösste Musik-Event der Welt. Ist der Streit über Israel beigelegt?
Die Entscheidung über eine Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest (ESC) 2026 in Wien wird vertagt. Statt einer möglichen Sondersitzung im November werde über diese Frage erst bei der regulären Sitzung im Dezember beraten, teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) als Veranstalter mit.
Der Schritt habe mit der jüngsten Entwicklung im Nahen Osten und dem möglichen Ende des Gaza-Kriegs zu tun, hiess es. Israel und die Terrororganisation Hamas hatten sich auf die Umsetzung der ersten Phase des US-Friedensplans geeinigt. Eine Waffenruhe ist in Kraft.
Verschiedene Länder in Europa hatten angesichts des humanitären Leids der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit einem Boykott des ESC gedroht, sollte Israel teilnehmen. Eine genau gegenteilige Haltung hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eingenommen. Er drohte mit einem Boykott durch Deutschland, sollte Israel ausgeschlossen werden (MANNSCHAFT berichtete).
Der ESC ist das grösste Musik-Event der Welt. Träger der Veranstaltung sind die öffentlichen-rechtlichen Sender der teilnehmenden Staaten. Der Österreichische Rundfunk (ORF) richtet den nächsten ESC aus, da der österreichische Counter-Tenor JJ den ESC in Basel gewonnen hatte (MANNSCHAFT berichtete).
Laut ARD-«Deutschlandtrend» sind 65 Prozent der Deutschen der Meinung, israelische Künstler*innen und Sportler*innen dürften nicht für das Handeln der Regierung Israels bestraft werden. Sie sollten daher nicht von internationalen Grossveranstaltungen wie dem ESC und von Sportwettkämpfen ausgeschlossen werden.
Der ausgebildete Opernsänger Pietsch hatte bei dem in Basel ausgetragenen Wettbewerb mit dem Song «Wasted Love» als JJ die meisten Punkte geholt und die internationale Musikshow gewonnen (MANNSCHAFT berichtete). Er hatte sich im Frühjahr einen Ausschluss Israels beim nächsten Song Contest gefordert, war damit aber auf taube Ohren bei Veranstaltenden und Ausrichtenden gestossen.
uch Nemo aus der Schweiz hatte sich offen für einen Ausschluss Israels ausgesprochen (MANNSCHAFT berichtete). Ähnlich hatten sich 70 frühere ESC-Teilnehmer*innen in einem offenen Brief kürzlich geäussert.
Queere Geschichte ist nicht nur eine Erzählung von Leid und Unterdrückung, auch von Liebe und Widerstand. Der 28-jährige Can und der 62-jährige Andreas blicken aus zwei Perspektiven auf eine Geschichte, die noch lange nicht auserzählt ist (MANNSCHAFT-Story).
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