Der ESC 2026 findet in Wien statt

Die European Broadcasting Union (EBU) gab den Entscheid auf Youtube bekannt

17.05.2025, Schweiz, Basel: JJ aus Österreich kommt bei der Eröffnung des Finales des 69. Eurovision Song Contest (ESC 2025) auf die Bühne der St. Jakobshalle. / «Österreich gewinnt ESC
JJ holte den Sieg nach Österreich: «I bring's hoam!» (Bild: Jens Büttner/dpa )

Musikhauptstadt mit ESC-Erfahrung gegen Alpenmetropole mit Gipfelkulisse: Die Entscheidung wurde an diesem Mittwoch Morgen bekannt gegeben.

Die Bundeshauptstadt Wien und Tirols Landeshauptstadt Innsbruck hatten sich als Gastgeber beworben (MANNSCHAFT berichtete). Die Wahl fiel auf Wien. Das Finale findet am Samstag, den 16. Mai in der Wiener Stadthalle statt, die Semi-Finals zuvor am 12. und am 14. Mai. Wien nimmt bereits zum dritten Mal die Rolle von Host City ein. Die Stadt hatte bereits 1967 das erste Mal das Event ausgerichtet, nach dem Sieg von Udo Jürgens mit «Merci Chérie», und erneut 2015, nach dem Triumph von Conchita Wurst.

In den kommenden Wochen und Monaten werden weitere Details zum Eurovision Village, Euroclub und anderen Aktivitäten rund um den Eurovision Song Contest 2026 in Wien bekannt gegeben, so eine Medienmitteilung der EBU. Martin Green, Direktor des Eurovision Song Contests, betonte die Freude der EBU über die Wahl Wiens: «Wiens Ruf als eine der musikalischsten Städte der Welt und seine zentrale Lage in Europa machen die Stadt zum perfekten Gastgeber für den 70. Eurovision Song Contest.» Im Mai verteidigte Green in einem offenen Brief an die Fans das Wahlsystem des ESC (MANNSCHAFT berichtete).

Wien bietet optimale Voraussetzungen Roland Weißmann, Generaldirektor des österreichischen Senders ORF, erklärte, dass Wien aufgrund seiner Infrastruktur, Logistik und wirtschaftlichen Vorzüge die attraktivste Wahl war. Er betonte, dass der Wettbewerb ein Fest für ganz Österreich sei, auf das alle stolz sein könnten.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zeigte sich begeistert über die Wahl der Stadt und hob hervor, dass Wien mit umfangreichen Unterbringungsmöglichkeiten und hervorragender Infrastruktur aufwartet. Besonderen Wert legte die Stadt darauf, viele Veranstaltungen des Eurovision Song Contests in öffentlichen Räumen anzubieten, die für alle zugänglich und kostenlos sind.

Nach dem Sieg des österreichischen Countertenors JJ beim ESC 2025 in Basel wandert der Musikwettbewerb im nächsten Jahr erneut nach Österreich. Der 24-Jährige hatte sich an Anfang für einen Austragungsort in Wien stark gemacht. «Mein Freund wohnt gleich um die Ecke der Stadthalle», sagte er (MANNSCHAFT berichtete).

Wien war bereits 2015 Schauplatz des Song Contests. Diesmal bewarb sich die 2-Millionen-Stadt unter dem Motto «Europe, shall we dance?» («Europa, sollen wir tanzen?») erneut als weltoffene Metropole mit ESC-Erfahrung. Innsbruck brachte unter dem Slogan «Together on Top» («Zusammen ganz oben») seine spektakuläre Lage inmitten einer Alpenkulisse ins Spiel.

Nach Basel waren im Mai rund 500'000 Musik-Fans gepilgert. Für die Gastgeber-Kommunen – so haben Studien über die wirtschaftlichen Effekte gezeigt – lohnt sich oft der finanzielle Aufwand des ESC.

HOSI Tirol und Pride Tirol geben sich als gelassene Verlierer. Auch wenn der Zuschlag für den Eurovision Song Contest 2026 an Wien ging, zeigt sich die Tiroler Community sportlich: Die HOSI Tirol und Pride Tirol gratulierten umgehend und planen gleichzeitig ihr eigenes, queeres Rahmenprogramm in Innsbruck. Unter dem Motto «Eurovision 2026 – gefeiert in Wien, gelebt in Tirol» soll eine bunte Community-Woche entstehen, die ESC-Stimmung auch abseits der Bundeshauptstadt erlebbar macht. Geplant sind Karaoke-Abende, Public Viewings und eine grosse Partynacht – getragen von Tiroler Gastfreundschaft und dem Anspruch, die Eurovision nicht nur zu feiern, sondern auch gemeinsam zu leben. Ende Juli fand die Tirol Pride in Innsbruck statt (MANNSCHAFT berichtete).

Neues ESC-Logo zum 70. Geburtstag Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des Eurovision Song Contests präsentierte die EBU ein Redesign des Logos. Der ESC wolle weiterhin die Entwicklung in den Bereichen Musik, Kultur und Kreativität fördern, hiess es in einer Mitteilung. «Beim Eurovision Song Contest ging es schon immer um Entwicklung – musikalisch, kulturell und kreativ. Diese Neuauflage würdigt 70 grossartige Jahre und führt die Marke in eine spannende Zukunft», erklärt ESC-Direktor Martin Green auf der offiziellen Website.

Im Rahmen des Rebrands wurde eine neue Schriftart entwickelt, die den Namen «Singing Sans» trägt. Das Herz, das bisher das «V» in «Eurovision» ersetzte, bleibt auch im neuen Logo erhalten. Green erklärt: «Unser Brand-Refresh ist mutig, verspielt und voller Herz – genau wie der Contest selbst. Wir wollen die Marke klarer machen, neue Fans gewinnen und unsere Projekte unter einem starken, einheitlichen Auftritt vereinen.»

Die Reaktionen auf das neue Logo sind gemischt. Auf Instagram äussern viele Fans ihre Unzufriedenheit. Ein Nutzer merkt an: «Wir sind nicht auf dem Disney-Kanal, das ist kein Wettbewerb für Kinder.» Ein weiterer Fan schreibt: «Es gibt so viele Probleme mit dem Eurovision Song Contest, aber das Logo ist keines davon. Das alte war viel besser, warum versuchen, etwas zu reparieren, das nicht kaputt ist?»

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