Österreich jubelt: JJ gewinnt den ESC 2025
Basel feiert den Gewinnersong «Wasted Love»
Der ESC in Basel ist gelaufen. Gewonnen hat den Contest in diesem Jahr JJ aus Österreich.
Österreich hat den Eurovision Song Contest 2025 gewonnen – elf Jahre nach Conchita Wurst. Der ausgebildete Opernsänger JJ bekam beim Wettbewerb in Basel mit dem Song «Wasted Love» die meisten Punkte, wie in der Liveshow in Basel bekanntgegeben wurde.
Der 24-Jährige (bürgerlich: Johannes Pietsch) holte in Basel mit 436 Punkten den dritten Sieg Österreichs beim weltweit am meisten beachteten Musikwettbewerb. JJ galt zuvor hinter Schweden in den Wettbüros als Top-Favorit für den Sieg.
Die Schweiz kam mit «Voyage» auf Platz 10 – beim Televoting gab es enttäuschende 0 Punkte. Deutschland landete mit dem Duo Abor & Tynna im Mittelfeld (Platz 15).
Spekuliert wurde bis zuletzt, ob Musik-Superstar Céline Dion in Basel auf der Bühne stehen würde. Es hatte mal Signale in die eine, mal in die andere Richtung gegeben. Dion leidet am Stiff-Person-Syndrom mit schweren Muskelkrämpfen. Ob sie verreisen oder auftreten kann, hängt jeweils von ihrer Tagesform ab. 1988 hatte sie für die Schweiz den ESC gewonnen. Einen Auftritt von Dion gab es beim Finale in Basel schliesslich nicht.
Israel landete auf Platz 2. Am Rande des ESC-Auftritts hat es jedoch einen Zwischenfall gegeben. «Am Ende des israelischen Auftritts versuchten ein Mann und eine Frau über die Absperrung auf die Bühne zu gelangen», erklärte ein Sprecher des Schweizer Fernsehens SRF. Dort trug gerade Yuval Raphael Israels Beitrag «New Day Will Rise» vor, während Buh-Rufe und energischer Applaus aus dem Publikum zu hören waren.
Die Aktivist*innen wurden aufgehalten, so das SRF. «Einer der beiden Personen warf mit Farbe und ein Mitglied der Crew wurde dabei getroffen. Dem Crew-Mitglied geht es gut und niemand wurde verletzt. Der Mann und die Frau wurden aus der Halle begleitet und der Polizei übergeben.» Nach Angaben des unabhängigen Nachrichten-Blogs «ESC kompakt» wurde rote Farbe - offensichtlich als Symbol für Blut - verspritzt und traf Menschen im Publikum.
Am Ende des Auftritts lächelte Raphael souverän. Neben Israel-Flaggen war im Publikum auch mindestens eine Palästina-Flagge zu sehen. Die israelische Teilnahme hat wegen des Gaza-Krieges Kritik hervorgerufen.
Während im Saal die Musikparty mit anderen Acts weiterging, heizte sich die Lage auf den Straßen Basels weiter auf. Mehrere Hundert Menschen zogen durch die Innenstadt, um gegen Israels Teilnahme am Wettbewerb zu demonstrieren. Die Polizei stellte sich der Kundgebung entgegen, um die Menschen daran zu hindern, in Richtung des Veranstaltungsgeländes zu ziehen. Die Polizei bildete Absperrungen und drohte zeitweise den Einsatz eines Wasserwerfers an. Die Uniformierten begannen mit Personenkontrollen in der Demo. Am späten Abend wurde der Demonstrationszug aufgelöst.
Die Beamt*innen gingen von 500 Teilnehmenden am Protest aus. Einige Menschen zündeten Fackeln mit buntem Rauch. Die Polizei sei auf alle möglichen Szenarien eingestellt, sagte ein Sprecher. Angesichts der geopolitischen Lage und der Teilnahme Israels habe man auch mit Protest gerechnet.
Aktivist*innen trugen englischsprachige Transparente mit Botschaften wie «Freiheit für Eure Vision - Vereinigt für Palästina» (Liberate Your Vision - United for Palestine) oder «Dem Völkermord keine Bühne geben» (No Stage for Genocide). In Sprechchören riefen die Protestierenden: «Schande über Euch» (Shame on You), «Freiheit für Palästina» (Free Palestine) und «Boykottiert Israel, boykottiert Basel».
Israels Vertreterin Raphael sah sich in Basel immer wieder Kritik ausgesetzt - wegen der Offensive ihres Landes im Gazastreifen. Der Krieg gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas im Gazastreifen mit zehntausenden Todesopfern wurde ausgelöst durch eine Terrorwelle der Hamas im Oktober 2023. Yuval Raphael überlebte diese Anschläge als Besucherin des Nova-Musikfestivals, stundenlang versteckt unter Leichen.
Schon im vergangenen Jahr hatten Proteste gegen Israels Teilnahme den ESC in Malmö überschattet.
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