JJ zum Flaggen-Verbot: «Traurig, dass wir uns nicht zeigen dürfen»

Der österreichische Countertenor JJ
(Bild: Thomas Ramstorfer, ORF)

Trotz Schweigegelübde äusserte sich der österreichische Künstler JJ über das Verbot von Regenbogenfahnen beim Eurovision Song Contest.

Die Regenbogenfahne steht international für Pride, für Solidarität und für das Zuhause der LGBTIQ-Community. Beim ESC kommt sie auch gerne zum Einsatz, wenn das Publikum queere Künstler*innen anfeuern will. Im letzten Jahr trug Nemo nach dem Sieg die nicht-binäre Flagge auf die Bühne.

Damit ist nun Schluss. Wie die European Broadcasting Union (EDU) bereits im April kommunizierte, dürfen Teilnehmende nur noch ihre Landesfahnen mit in die Umkleide und auf die Bühne bringen (MANNSCHAFT berichtete).

JJ, der dieses Jahr für Österreich antritt, hält nicht viel vom Flaggenverbot. «Es ist traurig, dass wir uns nicht zeigen dürfen», sagte der offen queere Countertenor gegenüber MANNSCHAFT. Oder besser gesagt: schrieb er. JJ tippte sein Zitat in ein Smartphone, da er bis zum Auftritt im zweiten Halbfinale am Donnerstag schweigt, um seine Stimme zu schonen.

Beim Medientermin der deutschen und österreichischen Botschaften am Dienstag war JJ nur für Fotos anwesend. Anders Abor & Tynna – das österreichische Duo, das für Deutschland antritt. Die Geschwister spielten eine Akustikversion von «Baller» und gaben Interviews (MANNSCHAFT berichtete).

JJ liegt derzeit auf Platz zwei bei den Wettanbietern. Auf dem ersten Platz steht der schwedische Act Kaj mit einem Vorsprung von 19 Prozentpunkten. Da Kaj schon im ersten Halbfinale auftrat und JJs Auftritt noch bevorsteht, ist das Rennen noch offen.

Das Publikum ist vom Regenbogenfahnenverbot nicht betroffen, zumindest bei der diesjährigen Austragung in Basel. Sämtliche Fahnen dürfen in die Halle mitgenommen werden, solange sie nicht gegen Schweizer Gesetze verstossen. Erlaubt ist daher auch die Palästina-Flagge, die bereits bei der Eröffungszeremonie vielerorts sichtbar gewesen war (MANNSCHAFT berichtete).

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