Kaj beim ESC: «Wir hatten nie damit gerechnet, es so weit zu schaffen»
Schweden und Finnland luden zum Warm-up nach Basel
Basel steht in den Startlöchern für den Eurovision Song Contest. Schweden und Finnland haben mit der Party schon begonnen: mit Kaj und Erika Vikman.
Nicht in die Sauna, sondern in die Basler Markthalle laden die Finnische und Schwedische Botschaft am Samstag vor der ESC-Woche. Die diplomatischen Vertretungen der beiden skandinavischen Länder in der Schweiz spannen zusammen für einen gemeinsamen Kick-off. Die Stars des Abends sind natürlich die ESC-Acts der beiden Länder: Kaj aus Schweden und Erika Vikman aus Finnland.
Es sei Tradition, dass die schwedische Botschaft des ESC-Gastgeberlands eine Party für die schwedische ESC-Delegation veranstalte, sagt der schwedische Botschafter Carl Magnus Nesser gegenüber MANNSCHAFT. Dass man dieses Jahr gemeinsame Sache mit der finnischen Botschaft gemacht hatte, sei auf der Hand gelegen.
«Unser Act Kaj stammt aus der schwedischsprechenden Region Finnlands», sagt er. «Zudem geht es im Song um die Sauna – etwas, dass Schweden und Finnland durch und durch verbindet.» Mit ihrem Song «Ich komme» mit deutschen Refrain würde sich mit der finnischen Kandidatin Erika Vikman und der Stadt Basel der Kreis schliessen. «Das ist doch die beste Ausgangslage, um eine Party zu organisieren», sagt Nesser.
Mit einem deutlichen Vorsprung auf den Österreicher JJ belegen KAJ zurzeit den ersten Platz der Wettbüros. Obwohl er und sein Ehemann grosse ESC-Fans seien, gibt sich Nesser diplomatisch – wie es sich für einen Botschafter gehört. «Ein Spitzenplatz in den Umfragen sagt natürlich schon etwas aus», sagt er. «Auch letztes Jahr lag Nemo zu diesem Zeitpunkt weit vorne und hat am Ende gewonnen. Aber man weiss nie – die Jury hat ja auch noch ein Wörtchen mitzureden. Wir werden sehen.»
Das Trio KAJ selbst sieht seinem Auftritt am ersten Halbfinale am Dienstag noch gelassen entgegen. «Im Moment lässt sich der Druck noch gut aushalten, aber je näher wir dem Dienstag kommen, desto mehr wird er spürbar», sagt Sänger Jakob Norrgård gegenüber MANNSCHAFT. «Am Halbfinale wollen wir natürlich in Bestform sein.»
Ähnlich wie ABBA leitet sich der Bandname KAJ von den Vornamen der drei Sänger ab: Kevin, Axel und Jakob. Deswegen sieht sich das Trio jedoch keineswegs als gesetzte Sieger – im Gegenteil. Kevin Holmström gibt sich bescheiden: «Wir hatten nie damit gerechnet, es so weit zu schaffen.» Beim Melodifestivalen, dem schwedischen Vorentscheid, ging KAJ als Überraschungsgewinner hervor. Die Band schlug Måns Zelmerlöw, der nach seinem ESC-Sieg 2015 noch einmal für Schweden hätte antreten wollen.
«Es war eine emotionale Achterbahnfahrt. Den Sieg nach Hause zu holen, wäre die Krönung dieser ganzen Reise», sagt Holmström weiter. «Wir wären natürlich sehr stolz, aber schon jetzt ist alles grösser, als wir es je erwartet hätten.»
Für die rund 150 geladenen Gäste in der Basler Markthalle gibt es selbstverständlich eine Kostprobe. Neben KAJ mit dem Song «Bara bada bastu» singt auch Erika Vikman ihre empowernde Hymne «Ich komme» live. Dem Publikum verrät die Finnin auch den Grund für den deutschen Titel. «Ich liebe die deutsche Sprache», sagt sie auf deutsch. «In der Schule habe ich die Sprache neun Jahre lang gelernt!»
KAJ stehen am 13. Mai im ersten ESC-Halbfinale auf der Bühne, Erika Vikman folgt im zweiten Halbfinale am 15. Mai.
Mehr: Nemo fordert den Ausschluss Israels vom ESC – der ESC-Star hatte sich schon letztes Jahr gegen Israel positioniert (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Lesbenpaar wird von Jugendlichen angegriffen – und soll Strafe zahlen
Der Fall der zwei Frauen in Bad Waldsee sorgt für Kopfschütteln und schwere Vorwürfe gegen die Behörden.
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Regenbogenfamilie
Justiz
Schweiz
Schweiz
Miriana Conte und noch mehr ESC: Das Programm der Zurich Pride
Mit Melody, Miriana Conte und Sissal gibt es in Zürich ein kleines ESC-Schaulaufen. Das ist aber noch längst nicht alles, was am 20. und 21. Juni auf dem Programm steht. Ein Überblick.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Eurovision Song Contest
Pride
Pride
Swisscom, Amorelie, Nivea: Pinkwashing oder echtes Engagement?
Nivea verteilt zur Pride bunte Cremedosen im Bahnhof – davon profitiert finanziell die SBB und nicht die Community. Wir schauen uns das LGBTIQ-Engagement dreier Firmen genauer an.
Von Greg Zwygart
Arbeitswelt
Schweiz
Deutschland
Sport
«Kann sich die Schweiz die prominente Absenz leisten?»
Kurz vor der Frauenfussball-EM 2025 in Basel ist Alisha Lehmann ohne Angebot. Analyse eines Phänomens.
Von Newsdesk/©DPA
Lesbisch
Soziale Medien
Schweiz
People