Rob Halford von Judas Priest: «Konzerte bringen Menschen zusammen»
Der Frontsänger outete sich 1998 auf MTV
Die Metal-Band feiert das 35-jährige Jubiläum ihres wegweisenden Albums «Painkiller» und spielt am 3. Juli im Hallenstadion in Zürich.
Für viele Fans ist dieses Konzert ein Pflichttermin: Die britischen Metal-Ikonen Judas Priest bringen ihre «Shield of Pain»-Tour 2025 in die Schweiz. Die Show in Zürich steht ganz im Zeichen des Albums «Painkiller», das 1990 veröffentlicht wurde und bis heute als eines der härtesten und einflussreichsten Werke der Band gilt. Der Titeltrack sowie Songs wie «Night Crawler» gehören zu den Fan-Favoriten und werden fester Bestandteil der Setliste sein, wie es in der offiziellen Pressemitteilung heisst.
Gegründet 1969 in Birmingham, zählt Judas Priest zu den Pionieren des Heavy Metal. Mit Alben wie «Sad Wings of Destiny» (1976), «British Steel» (1980) und eben «Painkiller» (1990) haben sie das Genre geprägt. Ihr Einfluss reicht bis in die heutige Zeit – trotz zahlreicher Besetzungswechsel und stilistischer Veränderungen. Ihr jüngstes Werk, «Invincible Shield», erschien 2024 und zeigt, dass die Band auch nach über fünf Jahrzehnten noch musikalisch relevant ist.
Der offen schwule Frontsänger Rob Halford betonte gegenüber MANNSCHAFT im März 2024, wie wichtig es sei, bei jedem Album ein frisches Statement zu setzen: «Es geht um Kraft, Leidenschaft und Verlässlichkeit – darum, seinen Platz im Metal immer wieder neu zu definieren.»
Musik als Zufluchtsort der Inklusion Für Halford hat Musik auch eine soziale Funktion. In einem Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung beschreibt er Judas-Priest-Konzerte als Orte der Inklusivität und Eskapismus: «Da ist so viel integrative Kraft im Spiel.» Der 73-Jährige sieht in der Musik eine Möglichkeit, gesellschaftliche Barrieren zu überwinden: «Konzerte bringen Menschen zusammen – unabhängig von Herkunft, Aussehen oder sexueller Orientierung.» In Zeiten politischer und sozialer Spannungen sei dies besonders wichtig.
Vor seinem Coming-out 1998 bei MTV hatte die Plattenfirma Rob Halford noch geraten, sich nicht in Schwulenbars blicken zu lassen. Seither ist er eine prominente Stimme der LGBTIQ-Community. In Interviews äussert er sich regelmässig zu Themen wie Toleranz, Glaubensfreiheit und Gleichberechtigung. Mit Blick auf aktuelle politische Entwicklungen, insbesondere in den USA, wo Rechte von LGBTIQ-Personen wieder stärker unter Druck geraten (MANNSCHAFT berichtete), warnt er vor Rückschritten. Seine Haltung bleibt jedoch optimistisch: «Jede Form der Unterdrückung macht dich stärker. Angreifen zerstört nicht, sondern baut eine grosse Verteidigung auf. Das ist der unbesiegbare Schild.»
Das Konzert am 3. Juli verspricht also mehr als nur ein Rückblick auf vergangene Erfolge. Neben den Klassikern wird auch neues Material von «Invincible Shield» auf der Setliste stehen. Thematisch spannt das Album den Bogen von religiösen Motiven bis hin zur Selbstheilung – kraftvoll, düster, aber auch hoffnungsvoll. Im Juli stehen weitere Konzerte an, unter anderem in Sion, München und Oberhausen. In Hannover feiert Judas Priest zusammen mit Scorpions deren 60. Bandjubiläum.
Judas Priest on Tour 03.07.2025, Zürich (CH), Hallenstadion 05.07.2025, Hannover (DE), Stadion, Scorpions’ 60.. Bandjubiläum 13.07.2025, München (DE), Olympiahalle 17.07.2025, Sion (CH), Sion Sous Les Étoiles 19.07.2025, Esch-sur-Alzette (LU), Rockhal 20.07.2025, Oberhausen (DE), Rudolf-Weber-Arena
Mehr: Wirbel um Tynna-Bruder: ESC-Act Abor ein homophober Trump-Fan? (MANNSCHAFT berichtete)
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