Wirbel um Tynna-Bruder: ESC-Act Abor ein homophober Trump-Fan?
Der Musiker hat eine Entschuldigung gepostet
Abor vom deutschen ESC-Act Abor & Tynna («Baller») soll in den Sozialen Medien homophobe und frauenfeindliche Beiträge reposted haben. Nun entschuldigt er sich.
Der ESC in Basel liegt einen Monat zurück. Das Geschwister-Duo Abor & Tynna aus Wien, das mit «Baller» für Deutschland Platz 15 holte, steht nun wieder in den Schlagzeilen. Abor soll in den Sozialen Medien homophobe und Pro-Donald-Trump-Beiträge reposted haben. Ein Grossteil stammt offenbar aus den Jahren 2021 bis 2024.
Der österreichische Musiker mit ungarischen Wurzeln, der mit bürgerlichem Namen Attila Bornemisza heisst, hatte zunächst abgestritten, dass die Reposts von ihm stammten, nun räumt er Fehler ein.
Den Anstoss gegeben hatte ein Post bei X auf dem Account «indefinite hiatus.» – ein Account, der sich vor allem mit dem ESC-Duo befasst. Hier wurden mehrere Reposts gezeigt, die offenbar von Abor stammen.
Aufgetauchte Screenshots zeigen homophobe Äusserungen und Sympathiebekundungen auch für Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán, dessen Regierung die Rechte von LGBTIQ einschränkt.
Abor schreibt, es seien «alte Postings und Kommentare von mir öffentlich geworden, die zu berechtigter Kritik führen. Diese sind zum Teil einige Jahre alt, und ich bereue sie wirklich sehr. Dass ich dann noch aus Scham behauptet habe, der Account sei nicht meiner, macht das Ganze natürlich auch nicht besser.» Er sei heute ein anderer, heisst es in dem Statement.
Er wolle sich für die Beiträge und deren Inhalte «aufrichtig und ernsthaft bei euch entschuldigen, insbesondere bei den Menschen, die ich mit meinen Worten verletzt habe».
Er könne die Aussagen nicht rückgängig machen, wolle aber eins ganz deutlich machen: «Aus meiner heutigen Sicht würde ich so etwas nie mehr sagen und schreiben. Weil es nicht widerspiegelt, wer ich heute bin. Ob ihr mir verzeihen wollt, entscheidet jede*r von euch für sich. Noch einmal: Es tut mir von Herzen leid, euch verletzt zu haben, und ich bitte um Entschuldigung.»
«Es tut mir von Herzen leid, euch verletzt zu haben, und ich bitte um Entschuldigung.»
Attila Bornemisza (Abor)
Auch seine Schwester Tynna (eigentlicher Vorname: Tünde) meldete sich auf Instagram zu Wort. «Ich bin Abors Schwester - und als Familie stehen wir füreinander ein», schrieb sie.
«Ich hab von den Posts und Kommentaren nichts gewusst, teile auch die darin geäusserten Ansichten nicht, unterstütze ihn aber dabei, dass er jetzt Verantwortung übernimmt. Ihr verdient Ehrlichkeit. Ich wünsche mir, dass aus diesem Moment echte Veränderung wachsen kann.» (mit dpa)
Das Finale des ESC 2025 hat Österreich mit dem Countertenor JJ und seinem Song «Wasted Love» gewonnen (MANNSCHAFT berichtete).
Der ESC in Basel hat Rekorde gebrochen als grösster Erfolg seit 20 Jahren. Gut geklickt hat der Eurovision Song Contest vor allem bei der Generation Z (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Kommentar
Europa darf Uganda nicht für seinen rigiden Anti-LGBTIQ-Kurs belohnen!
Die niederländische Regierung hat mit Uganda vereinbart, abgelehnte Asylsuchende in das afrikanische Land abzuschieben. Auch Deutschland und Österreichen hegen Sympathien für die Idee. Für queere Menschen ist es eine Horrorvorstellung, schreibt unser Autor in seinem Kommentar.
Von Kriss Rudolph
Queerfeindlichkeit
Politik
Österreich
Deutschland
Bühne
«Als Anderssein nicht irritierte, sondern inspirierte»
In seinem neuen Programm «Tanz auf dem Vulkan» taucht Sven Ratzke ein in die verruchten 1920er Jahre der brodelnden Metropole Berlin. An seiner Seite die virtuosen Streicher*innen des renommierten Matangi Quartets.
Von Kriss Rudolph
Geschichte
Queerfeindlichkeit
Musik
News
Dresden erhält Gedenkort nach homofeindlichem Anschlag von 2020
Bei dem Angriff am 4. Oktober 2020 hatte der Täter in Dresden auf zwei schwule Touristen eingestochen, einer der Männer starb kurz darauf. Nun wurde eine Gedenktafel am Tatort eingeweiht.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Politik
Serie
Charlie Hunnam ist Ed Gein – Dieses «Monster» prägte schon Hitchcock
Die neue Staffel der Netflix-Serie «Monster» widmet sich dem Serienmörder Ed Gein – und zeigt, warum seine Geschichte bis heute Horrorklassiker prägt.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
People