Nach Amoklauf in Graz: Vienna Pride ändert ihr Programm
10 Menschen wurden am Dienstag getötet
Aus Respekt und in Gedenken an die Opfer in Graz verzichtet die Vienna Pride zum Auftakt auf das Musikprogramm, das Pride Village soll zum «stillen, würdevollen Ort» werden.
«Mit grosser Bestürzung und tiefer Trauer blicken wir auf die tragischen Ereignisse in Graz. Unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen, den Angehörigen und Freund*innen der Opfer», teilte die Hosi Wien am Mittwoch mit.
«Das Pride Village war und ist ein Ort des Miteinanders, der Sichtbarkeit, der Solidarität und des Austauschs. Gerade in Zeiten wie diesen möchten wir diesen Raum nutzen, um gemeinsam innezuhalten, zu gedenken – und uns gegenseitig Halt zu geben», so die Hosi in einer Pressemitteilung. Aus Respekt und in Gedenken an die Opfer verzichte man darum am ersten Tag auf das Musikprogramm. «Es wird keine DJ-Sets geben, keine laute Musik.»
Am Rathausplatz sollen alle zusammenkommen, um gemeinsam zu gedenken: den Menschen in Graz, und allen, die Opfer von Gewalt wurden. Zur offiziellen Eröffnung werde es Trauerreden geben und ein Lichtermeer aus Kerzen oder LED-Kerzen.
Einen Tag nach dem Amoklauf in einer Schule werden Details über den Schützen und weitere Einzelheiten zu den Opfern bekannt. Am Wohnort des Amokläufers von Graz sind neben einer nicht funktionstüchtigen Rohrbombe auch Pläne für einen Sprengstoffanschlag gefunden worden. Diese Pläne seien offenbar verworfen worden, teilte die österreichische Polizei am Mittwoch mit.
Der 21-jährige Österreicher hatte am Dienstag in seinem ehemaligen Gymnasium zehn Menschen getötet und Suizid verübt. Am Tatort wurden eine Schrotflinte und eine Faustfeuerwaffe gefunden. Aus seinen Abschiedsnachrichten ging kein Motiv hervor.
Der junge Mann lebte zusammen mit seiner Mutter, hiess es von der Polizei. Sein Vater lebte getrennt von ihm und der Mutter.
Die Polizei aktualisierte auch ihre Angaben zu den Opfern des Amoklaufes. Demnach starben sechs Mädchen und drei Jungen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren vor Ort. Zunächst hatte die Polizei von 15- bis 17-Jährigen gesprochen. Unter den Toten war ein Pole, die anderen waren österreichische Staatsbürger*innen. Eine schwer verletzte Lehrerin starb im Krankenhaus.
Elf Verletzte werden weiterhin in Kliniken in Graz betreut. Sie sind zwischen 15 und 26 Jahre alt. Acht Verletzte stammen aus Österreich, zwei aus Rumänien, und eine Person stammt aus dem Iran.
Der Künstler Gunter Demnig verlegt vor dem Strafgefängnis Krümmede in Bochum eine neue Stolperschwelle. Neben homosexuellen Häftlingen würdigt sie auch andere Opfergruppen der NS-Willkür (MANNSCHAFT berichtete).
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