«Mutig Gesicht zeigen»: Cologne Pride fährt zum CSD nach Zittau
Die Zeiten werden für die queere Community spürbar rauer: Darum rückt die Cologne Pride aus nach Sachsen, um dort gemeinsam Flagge zu zeigen.
In vielen Regionen der Bundesrepublik, insbesondere in Ostdeutschland, geraten CSDs zunehmend ins Visier gewaltbereiter rechtsextremer Gruppen. «HIV, hilf uns doch – Schwule gibt es immer noch!» und «Es gibt kein Recht auf Homo-Propaganda!» sind zwei Beispiele für viele hasserfüllte Slogans, die den friedlichen CSD-Teilnehmer*innen dort zugerufen werden, heisst es in einer Pressemitteilung am Dienstag.
Um Solidarität zu zeigen, unterstützt die Cologne Pride in Zusammenarbeit mit dem Kollektiv CGNgoesCSD aus Köln eine Busfahrt zum CSD in Zittau (Sachsen) am 6. September. Vom 5. bis 7. September reisen 50 Aktivist*innen aus Köln in die sächsische Kleinstadt, um dort gemeinsam Flagge zu zeigen. Nachdem die Cologne Pride auch schon beim von der ungarischen Regierung verbotenen CSD in Budapest vertreten war (MANNSCHAFT berichtete) und CGNgoesCSD auf dem Pride in Sonneberg, will man die Pride-Saison mit diesem starken und entschiedenen Zeichen in Zittau beschliessen.
Gerade kleinere CSDs in Regionen mit einer starken AfD und rechtsextremen Angriffen brauchen Unterstützung. Zittau steht stellvertretend für viele Orte, in denen queere Menschen trotz Bedrohungen mutig Gesicht zeigen. Laut der Amadeu Antonio Stiftung wurden 2024 bundesweit 55 Angriffe auf CSDs dokumentiert – ein trauriger Höchststand, besonders in den ostdeutschen Bundesländern. Etliche CSD-Events folgen noch (zur Übersicht von MANNSCHAFT).
Die Präsenz grosser Vereine wie der Cologne Pride sende ein klares Signal: Die queere Community steht zusammen – egal ob in Köln oder Zittau. Wir lassen nicht zu, dass Rechtsextreme die Strasse und die öffentliche Meinung dominieren wollen.
Die Cologne Pride stand dieses Jahr unter dem Eindruck schwieriger Wetterbedingungen – und dennoch liess sich die LGBTIQ-Community nicht unterkriegen: Nach Angaben der Veranstalter*innen beteiligten sich rund 65'000 Menschen am CSD-Umzug durch Köln, begleitet von etwa 90 Festwagen und 200 Fussgruppen (MANNSCHAFT berichtete). Insgesamt besuchten laut Veranstalter*innen rund 1,1 Millionen Menschen das mehrtägige Programm.
Beim Berliner CSD ist man besorgt: «Wir werden im Stich gelassen» (MANNSCHAFT berichtete)
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