Mehr Queers in den USA wollen heiraten
Das zeigt eine aktuelle Umfrage
59 Prozent der LGBTIQ-Erwachsenen in den USA möchten heiraten, besonders bei Unter-50-Jährigen ist der Wunsch gross. Unter Trump ist die Ehe für alle in Gefahr.
Eine Umfrage des Pew Research Centers zeigt, dass LGBTIQ unter 50 Jahren deutlich häufiger den Wunsch haben, irgendwann zu heiraten als noch vor über einem Jahrzehnt – also vor der bundesweiten Legalisierung der Ehe für alle in den USA.
Die im August veröffentlichte Studie zeigt, dass eine Mehrheit von 59 Prozent der LGBTIQ-Erwachsenen heiraten möchten. Zum Vergleich: 2013 antworteten nur 28 Prozent auf dieselbe Frage mit Ja.
Die Entwicklung fällt mit einer erneuten Prüfung des wegweisenden Urteils «Obergefell v Hodges» durch den US Supreme Court zusammen, das die Ehe für alle einst in den USA als gesetzliches Recht bestätigte.
Der Fall wurde von der ehemaligen Bezirksbeamtin Kim Davis vorgebracht, die sechs Tage im Gefängnis verbrachte, weil sie sich aus religiösen Gründen weigerte, einem schwulen Paar nach Inkrafttreten des Urteils eine Heiratslizenz auszustellen (MANNSCHAFT berichtete).
Der Fall «Obergefell v Hodges» wurde vor das oberste US-Gericht gebracht, nachdem Ohio die Ehe zwischen dem Kläger Jim Obergefell und seinem todkranken Partner John Arthur nicht anerkennen wollte.
Das Urteil von 2015 erklärte die Ehe für alle zu einem verfassungsmässigen Recht und setzte staatliche Verbote gleichgeschlechtlicher Ehen ausser Kraft. Doch 10 Jahre später ist die Eheöffnung wieder in Gefahr (MANNSCHAFT berichtete).
Seitdem haben LGBTIQ in den USA verstärkt den Wunsch geäussert, zu heiraten – insbesondere 18- bis 29-Jährige, von denen 67 Prozent sagten, dass sie heiraten möchten.
Unter 30- bis 49-Jährigen liegt dieser Anteil bei 48 Prozent. Insgesamt gaben nur 12 Prozent an, dass Heiraten für sie nicht infrage kommt, während 28 Prozent unentschlossen waren.
Auch der Kinderwunsch gleichgeschlechtlicher Paare nimmt zu: Rund 33 Prozent der Befragten möchten 2025 Kinder haben, 39 Prozent wollen keine und 28 Prozent sind unsicher.
Laut dem Williams Institute leben derzeit mindestens 823’000 verheiratete gleichgeschlechtliche Paare in den USA – mehr als doppelt so viele wie im Juni 2015. Die Studie zeigt, dass mindestens 60 Prozent aller zusammenlebenden gleichgeschlechtlichen Paare verheiratet sind und fast 299’000 Kinder aufziehen.
Insgesamt generieren Hochzeitsfeiern gleichgeschlechtlicher Paare knapp 5,9 Milliarden US-Dollar Umsatz für die Wirtschaft des Landes, mit geschätzten zusätzlichen 432,2 Millionen US-Dollar an staatlichen und lokalen Umsatzsteuereinnahmen.
Kevin und Josef, Alessandra und Marianne sind sich einig: Pflegeelternschaft ist eine echte Alternative für queere Paare mit Kinderwunsch. Wie sieht ihr Alltag aus? Wann zweifelten sie? (MANNSCHAFT-Story)
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