Iran: «Wir werden ein WM-Spiel in Regenbogen­farben verhindern»

WM 2022: Die iranische Fussballnationalmannschaft beim Spiel gegen England.
WM 2022: Die iranische Fussballnationalmannschaft beim Spiel gegen England. (Bild: Fars Media Corporation, CC BY 4.0)

Beim WM-Duell Iran gegen Ägypten in Seattle soll die LGBTIQ-Community im Mittelpunkt stehen. Für Teheran undenkbar, da die Partie in einen islamischen Trauermonat fällt.

Der Iran will den Pride-Match während der Fussball-WM in den USA verhindern. «Wir haben keinerlei Interesse, dass unser drittes WM-Spiel im Zeichen der Regenbogenfarben ausgetragen wird. Wir wollen das unbedingt verhindern und werden dies auch tun», sagte Irans Verbandspräsident Mehdi Tadsch, wie die Tageszeitung Hammihan berichtete.

Er fügte hinzu, dass das Spiel gegen Ägypten am 26. Juni in Seattle mit dem islamischen Trauermonat «Muharram» – dem im Iran heiligen Gedenktag für den dritten schiitischen Imam Hussein – kollidiere. Unter diesen Umständen sei eine solche Veranstaltung gleichzeitig mit dem «Muharram» für den Iran undenkbar, so der Verbandspräsident.

Homosexualität im Iran eine Sünde Im islamischen Iran wird Homosexualität als Sünde betrachtet und kann mit schweren Strafen bis zur Todesstrafe geahndet werden. Die Pläne der WM-Organisator*innen in Seattle, die Spiele unter dem Zeichen der queeren Community zu stellen, wertet Teheran als Beleidigung islamischer Werte und Heiligkeiten.

Fussballexpert*innen im Land bezweifeln jedoch, dass der Iran das Spiel wegen der LGBTIQ-Feierlichkeiten absagen wird. Die Mannschaft tritt in Gruppe G gegen Ägypten, Belgien und Neuseeland an und hofft – auch wegen der neuen Regularien – erstmals in ihrer WM-Geschichte die Vorrunde zu überstehen.

Seattle will Pride-Spiel austragen Auch Ägyptens Fussball-Verband hatte mit einem Brief an den Fussball-Weltverband FIFA gegen den Pride-Match protestiert (MANNSCHAFT berichtete). In Ägypten gibt es Straftatbestände «zum Schutz der Moral oder Religion», nach denen auch Homosexualität geahndet werden kann, etwa in Gesetzen zu Prostitution oder den allgemeinen Sitten.

Die Pläne für das Pride Match waren schon gefasst, ehe die genaue Begegnung am 26. Juni 2026 feststand. Die WM-Organisator*innen teilten mit, daran festhalten zu wollen. Das letzte Wochenende im Juni steht in der demokratisch-liberalen US-Stadt Seattle traditionell im Zeichen der Pride und der Community.

Mehr: Nicki Minaj steht auf Trump und verabschiedet sich als LGBTIQ-Verbündete (MANNSCHAFT berichtete)

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