Sachsen

«Wegen all der Hetze» – Neonazi Liebich will keine Frau mehr sein

11.07.2025, Leipzig: Marla Svenja Liebich, bekannte Rechtsextremistin, wartet vor einem Saal des Landgerichts
11.07.2025, Leipzig: Marla Svenja Liebich, bekannte Rechtsextremistin, wartet vor einem Saal des Landgerichts (Bild: Sebastian Willnow/dpa)

Marla Svenja Liebich wurde als Mann verurteilt, änderte das Geschlecht und trat die Haft im Frauengefängnis in Chemnitz nicht an. Aus dem Untergrund kommen neue Ankündigungen.

Dem Portal Euronews gab der verurteilte Neonazi, der sich Marla Svenja Liebich nennt, ein Interview aus dem Untergrund. Und verkündetee: Sie möchte keine Frau mehr sein, sei jetzt nicht-binär. «Wegen all dem Hass und der Hetze» will Liebich keine Frau mehr sein. Und: «Ich will mein Privatleben von der Kunstfigur trennen», so Liebich in dem Gespräch.

Liebich weiter: «Ich habe ja wirklich Zweifel an meiner geschlechtlichen Identität, fühl mich durch die Hetze nicht als vollwertige Frau, aber auch nicht als Mann, also muss es was anderes sein". Sie habe nun die Wahl zwischen divers und nicht eingetragen.

Am 5. August dieses Jahres habe Liebich bereits die Ummeldung mitsamt eines neuen Namens beantragt – konnte (oder wollte) den Termin am 5. November aber nicht wahrnehmen. Liebich beklagt den Zwang zum persönlichen Erscheinen. Eine notariell beglaubigte Unterschrift müsse ausreichen, heisst es in dem Interview.

Seit Monaten suchen Polizei und Staatsanwaltschaft nach der verurteilten Rechtsextremistin. «In Sachen Liebich dauern die Fahndungsmassnahmen an», sagte Staatsanwalt Benedikt Bernzen von der Staatsanwaltschaft in Halle im vergangenen Monat. Liebich war zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden, hatte die Haft in der Justizvollzugsanstalt in Chemnitz Ende August dieses Jahres jedoch nicht angetreten (MANNSCHAFT berichtete).

Sachsens Justizministerin Constanze Geiert (CDU) forderte bereits gemeinsam mit ihren Amtskolleginnen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen von der Bundesregierung eine Prüfung und Überarbeitung des Selbstbestimmungsgesetzes

Anfang dieses Jahres war bekanntgeworden, dass Liebich den Geschlechtseintrag von männlich auf weiblich und den Vornamen in Marla Svenja hat ändern lassen (MANNSCHAFT berichtete).

Liebich war im Juli 2023 – damals noch als Sven Liebich – vom Amtsgericht Halle wegen Volksverhetzung, übler Nachrede und Beleidigung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten ohne Bewährung verurteilt worden. Die Haft trat Liebich nicht an. Seitdem wird deutschlandweit nach ihr gefahndet.

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