Klage gegen Kim Davis: Schwules Paar bekommt Schadenersatz
David Ermold und seinem Partner David Moore wurde die Heiratsurkunde dreimal verweigert
Eine Bundesjury hat einem Ehepaar aus Kentucky 100.000 US-Dollar zugesprochen. Die Männer hatten die ehemalige Bezirkssekretärin Kim Davis verklagt, weil sie sich geweigert hatte, homosexuellen Paaren eine Heiratsurkunde auszustellen.
Kim Davis, die ehemalige Sachbearbeiterin im Rowan County, erregte internationale Aufmerksamkeit, als sie 2015 kurzzeitig inhaftiert wurde: Sie hatte sschwulen Paaren die Heiratsurkunde verweigert und dies mit ihrer Überzeugung begründet, dass die Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen werden sollte.
Nach Angaben der Anwälte von Davis sprach eine Jury in Ashland, Kentucky, David Ermold und David Moore nach ihrer Beratung am Mittwoch jeweils 50.000 US-Dollar zu. Wie AP News berichete, wurde einem anderen Ehepaar, das geklagt hatte, James Yates und Will Smith, vom US-Bezirksrichter David Bunning kein Schadensersatz zugesprochen.
Mat Staver, der Davis juristisch vertritt, erklärte in einer Pressemitteilung, er werde gegen die Entscheidung Berufung einzulegen und den Fall vor den Obersten US-Gerichtshof bringen.
Bunning hatte letztes Jahr geurteilt, dass Davis die verfassungsmässigen Rechte der beiden Paare verletzt habe (MANNSCHAFT berichtete). In dem Urteil argumentierte Bunning, dass Davis «ihre eigenen verfassungsmässigen Rechte nicht als Schutzschild nutzen kann, um die verfassungsmässigen Rechte anderer zu verletzen, während sie ihre Pflichten als gewählte Amtsträgerin wahrnimmt».
«Nach sieben Jahren hat Richter Bunning endlich entschieden, dass Kim Davis absichtlich unsere verfassungsmässig garantierten Rechte missachtet hat», tweetete David Ermold daraufhin. Er ist einer derjenigen, denen Davis eine Heiratsurkunde verweigert hatte.
Ermold und seinem Partner David Moore war die Heiratsurkunde von Davis dreimal verweigert worden. Dem anderen Paar, Yates und Smith, wurde sie viermal verweigert. Ein Assistent von Davis unterschrieb schliesslich die Urkunde, während Davis fünf Tage im Gefängnis sass, wegen Missachtung von Gerichtsanordnungen. Wegen dieser Missachtung war sie damals zur «Heldin» konservativer Kreise in den USA geworden (MANNSCHAFT berichtete).
Beide Männerpaare sagten laut NPR, deer quälende Prozess und das Verhalten von Kim Davis haben ihnen u. a. «geistigen Schmerz» und «emotionalen Schaden» zugefügt.
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