WHO hebt internationale Notlage wegen Mpox auf

In den am stärksten betroffenen Ländern in Afrika seien die Zahlen rückläufig

Mpox zeigt sich z.B. an Händen, Brust, Genital- und Analbereich (Foto: Halfpoint)
Ein Mpox-Patient (Bild: Screenshot/Halfpoint)

Mpox wird vor allem bei Sex unter Männern übertragen. Zuletzt nahmen die Infektionen in Deutschland wieder etwas zu. Warum die WHO dennoch Entwarnung gibt – und welche Risiken bestehen bleiben.

Die vor allem in Afrika verbreitete Infektionskrankheit Mpox ist keine internationale Gesundheitsnotlage mehr. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich der Empfehlung eines unabhängigen Expertengremiums angeschlossen und die 2024 erklärte Notlage aufgehoben.

In den am stärksten betroffenen Ländern in Afrika seien die Zahlen rückläufig, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in einer Pressekonferenz in Genf (MANNSCHAFT berichtete). Ausserdem seit der Ausrufung der WHO-Alarmstufe das Wissen über Infektions-Faktoren und -Risiken gewachsen. Er warnte jedoch, dass die Gefahr noch nicht gebannt sei und Behörden wachsam bleiben müssten.

Nach WHO-Angaben wurden zuletzt auch Fälle etwa aus Deutschland, Grossbritannien, China und der Türkei gemeldet. Dort haben sich Infizierte aber praktisch immer auf Reisen angesteckt.

Ein zu leichtfertiger Umgang mit dem Virus könnte Mpox zu einer ernsten globalen Gesundheitsbedrohung werden lassen, warnte im April ein britisches Forscherduo im Fachmagazin Nature Medicine. Zwar sei keine eindeutige Vorhersage zu Entwicklung und Auswirkungen möglich, es gebe jedoch klare Hinweise auf ein hohes Epidemie- oder sogar Pandemierisiko.

In Deutschland waren in den ersten Monaten des Jahres vermehrt Infektionen mit dem Mpox-Virus aufgetreten. Trotzdem blieb das Robert Koch-Institut (RKI) gelassen. «Insgesamt finden wir aktuell das Infektionsgeschehen nicht überraschend», sagte RKI-Infektions-Experte Klaus Jansen der Deutschen Presse-Agentur. «Im Vergleich zu dem grossen Ausbruchsgeschehen im Jahr 2022 bewegen wir uns immer noch auf deutlich niedrigerem Niveau.»

Mpox wird durch engen Körperkontakt übertragen, vor allem beim Sex. Das Virus löst vor allem Hautausschlag aus, aber auch Fieber und Muskelschmerzen. Bestimmten Personengruppen in Deutschland wird eine Impfung gegen Mpox empfohlen. Dazu zählen unter anderem Männer, die Sex mit Männern haben und häufig den Partner wechseln. Für eine Grundimmunisierung sind zwei Dosen erforderlich.

Ein Mitarbeiter impft im «Klinikum rechts der Isar» einen Mann gegen Mpox (Bild: Sven Hoppe/dpa)
Impfung gegen Mpox

Das Mpox verursachende Virus ist in West- und Zentralafrika heimisch und gehört der gleichen Virusfamilie an wie jenes, das früher die Pocken auslöste. Die Pocken zählten lange zu den gefährlichsten Krankheiten überhaupt für den Menschen, an der Infektion starb ein grosser Teil der Betroffenen. Impfkampagnen merzten die Erreger aus, seit 1980 gilt die Welt als pockenfrei. Diese Impfstoffe schützen auch vor Mpox.

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