Forderungen und Veranstaltungen zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit
In Berlin und Wien melden sich Aktivist*innen zu Wort, um strukturelle Diskriminierungen abzubauen
In der deutschen und österreichischen Hauptstadt wird zum «Lesbian Visibility Day» von LGBTIQ-Politiker*innen und -Gruppen daran erinnert, wo nach wie vor grosser Nachholbedarf besteht, um lesbische Lebensrealitäten zu verbessern.
Anlässlich des weltweit gefeierten Tags der lesbischen Sichtbarkeit am 26. April fordern Laura Neugebauer und Sebastian Walter, Sprecher*innen für Queerpolitik der Grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, gesetzliche und gesellschaftliche Reformen, um lesbische Lebensrealitäten endlich vollumfänglich anzuerkennen, abzusichern und – natürlich! – sichtbarer zu machen.
In einer Pressemitteilung heisst es diese Woche: «Lesbische Frauen und Regenbogenfamilien werden nach wie vor in vielen Bereichen strukturell diskriminiert – sei es im Abstammungsrecht, bei der Aufnahme und Versorgung von Pflegekindern oder durch Vorurteile in Institutionen und Behörden. Wir sagen klar: Die volle Gleichstellung von Regenbogenfamilien ist überfällig. Es muss endlich Schluss sein mit der Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität oder der sexuellen Orientierung.»
Keine demütigenden Umwege mehr
Neugebauer und Walter richten sich an die CDU und SPD auf Bundesebene, die gerade versuchen eine neue Regierungskoalition zu schmieden, und mahnen, die überfällige Reform des Abstammungsrechts endlich anzugehen: «Wenn zwei Frauen gemeinsam ein Kind bekommen, muss automatisch auch die nicht-leibliche Co-Mutter als rechtliches Elternteil anerkannt werden – ohne den demütigenden Umweg über eine Stiefkindadoption. Diese Diskriminierung ist nicht nur verfassungsrechtlich bedenklich, sondern verhindert die notwendige rechtliche und familiäre Absicherung der Regenbogenkinder.»
Darüber hinaus machen die beiden Grünen-Politiker*innen auf die Ungleichbehandlung lesbischer Paare im Pflegekindsystem aufmerksam: «Lesbische Paare müssen aber auch als Pflegeeltern endlich als gleichwertig anerkannt und gefördert werden. Noch immer berichten queere Eltern von Vorbehalten seitens freier Träger, ungleichen Bewertungen durch Jugendämter und mangelnder Sensibilität bei Familiengerichten. Daher braucht es endlich die in der schwarz-roten Koalitionsvereinbarung angekündigten Schulungen für Fachkräfte und Familienrichter*innen sowie gezielte Empowerment-Programme für queere Pflegefamilien.»
«Intersektionalität und Vielfalt»
In Österreich organisiert derweil HOSI Wien für Samstag, den 26. April, eine Kundgebung mit Infoständen («und Drag-Performances»), um neben der Sichtbarkeit der lesbischen Community auch auf deren «Intersektionalität und Vielfalt» aufzuzeigen, wie es in einer Presseaussendung heisst.
Die Veranstaltung findet ab 17 Uhr auf dem Helga-Pankratz-Platz statt, um an die queere Pionierin Helga Pankratz (1936-2016) zu erinnern – Aktivistin, Autorin und Mitbegründerin der Lesben*gruppe der HOSI Wien. Sie kämpfte unermüdlich für lesbische Sichtbarkeit und queere Bildung, mit der Veranstaltung wolle man an ihr Vermächtnis erinnern und anderen Mut machen, ihr nachzufolgen.
Weitere Details – auch zur Afterparty – finden sich hier. Der Schlachtruf lautet, gemäss Ankündigung: «Seid dabei und setzt ein Zeichen für Vielfalt und Selbstbestimmung!»
Kristen Stewart hat ihrer Partnerin Dylan Meyer offenbar am Osterwochenende das Jawort gegeben. Das lesbische Paar habe bei einer Zeremonie in Los Angeles geheiratet (MANNSCHAFT berichtete).
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