Nach Anfeindungen gegen Dunja Hayali: Petition zeigt Solidarität

Hass ist keine Meinung, so der Tenor

Dunja Hayali (Foto: Thomas Frey/dpa)
Dunja Hayali

Nach einer Moderation zum Attentat auf Charlie Kirk bekam Dunja Hayali zahlreiche, auch lesbenfeindliche Hassnachrichten. Eine Petition fordert jetzt eine schnellere Strafverfolgung bei solchen Nachrichten.

Nach massiven Anfeindungen gegen die lesbische ZDF-Moderatorin Dunja Hayali (51) fordert eine Petition ein stärkeres Durchgreifen bei Hass in den Sozialen Medien. Die Online-Aktion «Schluss mit anonymem Internet-Hass!» zählte am Nachmittag bereits mehr als 117'000 Unterschriften.

Die Petition, die von Moderatorin Ruth Moschner gestartet wurde, setzt sich unter anderem für «eine konsequente und unkomplizierte Strafverfolgung von Hasskommentaren und Drohungen im Netz» ein und fordert klare Verpflichtungen für Plattformen.

Hintergrund ist eine Moderation der Berlinerin Hayali in der ZDF-Nachrichtensendung «heute-journal» nach dem Attentat auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk (MANNSCHAFT berichtete). Die Journalistin hatte gesagt, der getötete Vertraute von US-Präsident Donald Trump sei ein «extremer und extrem umstrittener Influencer». Sie bezeichnete Kirk auch als «radikal religiösen Verschwörungsanhänger».

Zudem sagte sie: «Dass es nun Gruppen gibt, die seinen Tod feiern, ist mit nichts zu rechtfertigen. Auch nicht mit seinen oftmals abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen.» Danach hatte sie zahlreiche Hasskommentare und auch Todesdrohungen in den Sozialen Medien bekommen (MANNSCHAFT berichtete).

Bei Instagram blendete Hayali einige dieser teils sehr drastisch formulierten Anfeindungen ein und sagte dazu: «Was mich immer wieder wundert: Gewalt verurteilen und dann aber jemand anderem Gewalt androhen. Das passt weiterhin nicht zusammen.» Die eigene Meinung zu ihrer Arbeit könne man logischerweise äussern, aber nicht so, sagte sie mit Blick auf solche Nachrichten.

Die Petition richtet sich an Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) und den Chef von Meta Deutschland, Tino Krause. Zum Digitalkonzern Meta gehören etwa die Plattformen Facebook und Instagram. Im Schreiben heisst es: «Wir zeigen volle Solidarität mit Dunja Hayali – und mit allen, die sich dem Hass entgegenstellen. Schweigen ist keine Option». Hass sei keine Meinung. Als Erstunterzeichner werden die Influencerin Louisa Dellert, Sängerin Jennifer Weist und Journalist Marc Raschke aufgeführt.

«Hoffentlich erschiesst dich einer, du miese drecksl***e!», lautete einer der Kommentare. Ein Videoclip der Moderation war am Ende gekürzt worden, etliche rechte Influencer hatten den manipulierten Post verbreitet.

Die 51-Jährige kündigte an, sich für einige Tage von Social Media zurückzuziehen – nicht aber von ihrer Arbeit für das ZDF.

Queere Highlights für den Serienherbst, von MANNSCHAFT empfohlen: Von «Gen V» über «Snowpiercer» bis «Wednesday».

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