Das sind die spannendsten queeren Filme 2023
Freu dich auf Werke u.a. aus Österreich, Frankreich und Italien
Das Kinojahr 2023 wird verdammt queer. Hier ein kleiner Ausblick auf die spannenden Filme, die uns im neuen Jahr erwarten.
Und natürlich werden das längst nicht alle bleiben, schliesslich stehen z.B. auch neue Werke schwuler Regisseur wie François Ozon oder Todd Haynes ins Haus. Aber auch Pedro Almodóvars neuen, als schwule Cowboy-Geschichte angekündigten Kurzfilm (MANNSCHAFT berichtete) wollen wir natürlich auf der grossen Leinwand sehen.
«Eismayer» Der österreichische Regisseur David Wagner erzählt die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte eines knallharten Bundesheer-Ausbilders (Gerhard Liebmann), der sich in den Rekruten Mario (Luka Dimic) verliebt. Auf internationalen Festivals und beim heimischen Start wurde «Eismayer» bereits gefeiert, in Deutschland wird er ab 1. Juni in die Kinos kommen (MANNSCHAFT berichtete).
«Joyland» Gleich mehrere queere Geschichten aus Ländern, in denen man sonst oft einen Bogen um LGBTIQ-Themen macht, sind aktuell im Rennen um den Auslands-Oscar und demnächst auf der Leinwand zu sehen. Erst der in Marokko spielende «Das Blau des Kaftans» über einen schwulen Kaftan-Schneider, dann die pakistanische amiliengeschichte «Joyland» über einen Mann, der sich in eine trans Tänzerin verliebt. Letzterer wurde in Cannes mit der Queer Palm geehrt (MANNSCHAFT berichtete).
«Passages» Der verlässlich überzeugende Regisseur Ira Sachs meldet sich zurück und präsentiert seinen neuen Film erst im Januar in Sundance, dann im Februar auf der Berlinale. In «Passages» spielen Ben Whishaw und Franz Rogowski ein langjähriges Paar, das in die Krise gerät, als einer der beiden eine Affäre mit einer Frau (Adèle Exarchopoulos) beginnt.
«Challengers» Allzu viel ist über den Plot von Luca Guadagninos nächstem Film noch nicht bekannt. Nur dass es sich um eine Art Liebesdreieck im Profitennis-Milieu handeln wird. Das alleine klingt schon mal spannend, aber nicht zuletzt die Besetzung der Hauptrollen lässt unsere Vorfreude ins unermessliche wachsen: vor der Kamera standen Josh O’Connor, Zendaya und Mike Faist («West Side Story»).
«Knock at the Cabin» M. Night Shyamalan macht’s vor: Klassische Mainstream-Plots lassen sich auch in queeren Varianten erzählen. Brutale Fremde, die bei einer kleinen heilen Familie eindringen, hat man schon öfter gesehen. Und in diesem Horrorthriller besteht die Familie eben aus Vater-Vater-Kind, mit Jonathan Groff und Ben Aldridge als schwulen Papas (MANNSCHAFT berichtete).
«Strangers» So queer wie «Weekend» war seither kein weiteres Werk des britischen Regisseurs Andrew Haigh. Doch das könnte seine Adaption des japanischen Romans «Sommer mit Fremden» nun ändern. Denn glaubt man ersten Berichten, spielen Andrew Scott und Paul Mescal in diesem Fantasy-Drama Liebhaber, von denen einer ein dunkles Geheimnis hat.
«The Inspection» Für seinen ersten Spielfilm hat Fotograf und Filmemacher Elegance Britton seine eigenen Erfahrungen als schwuler schwarzer Mann beim US-Militär zu einem bewegenden Drama verarbeitet, das seit der Premiere in Toronto schon mit allerlei Preisen bedacht wurde. Hauptdarsteller Jeremy Pope, der schon in Ryan Murphys Serie «Hollywood» begeisterte, ist sogar für den Golden Globe nominiert.
«Blue Jean» Viele spannende britische Regisseurinnen sorgten in den letzten Monaten mit Debütfilmen für Aufsehen, darunter auch Georgia Oakley. Sie erzählt in «Blue Jean» von der lesbischen Sportlehrerin Jean (Rosy McEwen, ein Name, den man sich unbedingt merken sollte), die im Grossbritannien des Jahres 1988 ein Doppelleben führt – privat glücklich liiert mit einer Frau und in der lesbischen Szene unterwegs, aber in Familie und Job ungeoutet.
«L’immensita» Als unerwartet autobiografisch erweist sich «L’immensita», der neue Film von Regisseur Emanuele Crialese. Bislang hatte der Italiener sein Trans-Sein nicht öffentlich thematisiert. Doch hier hat er sich von eigenen Kindheitserinnerungen zur enorm rührenden Geschichte des zwölfjährigen Kindes Adriana inspirieren lassen, das im Italien der 1970er Jahre sehr genau spürt, dass es ein Junge ist. Mit Penélope Cruz in der Mutterrolle.
«Los amantes astronautas» Nicht immer schaffen es die Filme des schwulen Regisseur Marco Berger, der 2011 für «Ausente» den Teddy Award gewann, in die deutschsprachigen Kinos. Doch wir drücken die Daumen für sein neues Werk. Darin erzählt der Argentinier von Pedro, der aus Spanien zurück in die argentinische Provinzheimat kommt und sich dort in einen eigentlich heterosexuellen Jugendfreund verliebt.
«Bottoms» Schon allein des Titels wegen hat es der neue Film der bisexuellen Regisseurin Emma Seligman natürlich verdient, in dieser Liste aufzutauchen. Aber vor allem liegt es an ihrem herrlich komischen Debüt «Shiva Baby», dass wir diese neue Komödie kaum erwarten können, in der zwei Schülerinnen versuchen, möglichst viele Cheerleaderinnen aufzureissen.
«Der Gymnasiast» Auf Christophe Honoré ist Verlass. Auch dieser Film des Franzosen, in dem das unbeschwerte Lebensglück des queeren Jugendlichen Lucas (Neuentdeckung Paul Kirchner) durch einen tragischen Schicksalsschlag nachhaltig erschüttert wird, ist unbedingt sehenswert. In Deutschland ist der Kinostart für den 30. März vorgesehen.
«Theater Camp» Ben Platt («The Politician») und Noah Galvin («The Real O’Neals») sind nicht nur frisch verlobt, sondern haben auch gemeinsam einen Film gedreht. Zusammen mit dem Regie-Duo Molly Parker und Nick Lieberman schrieben sie auch das Drehbuch zur Komödie «Theater Camp», die in einer verkrachten Theaterkompanie im Bundesstaat New York spielt. Weltpremiere ist im Januar beim Festival in Sundance.
«Good Grief» Nach dem Ende von «Schitt’s Creek» hat Dan Levy unter anderem eine Kochshow namens «The Big Brunch» moderiert und Rollen in der vierten Staffel «Sex Education» sowie der neuen Serie «The Idol» übernommen. Das grösste Projekt war aber sein erster selbst inszenierter Film, in dem er auch die Hauptrolle eines Mannes spielt, der mit einer Paris-Reise versucht, über den Tod seines Partners und seiner Mutter hinwegzukommen. Für die Netflix-Produktion standen u.a. auch Luke Evans, Arnaud Valois und Ruth Negga vor der Kamera.
«Spoiler Alert» Schwule Romanzen gab es zuletzt einige zu sehen, doch anders als «Bros» oder «Fire Island» ist weniger eine Komödie als ein tragisches Drama. Die auf der Autobiografie des Journalisten Michael Ausiello basierende Geschichte basiert auf dessen langjähriger Beziehung zu seinem Partner Kit, der irgendwann unheilbar an Krebs erkrankt. Jim Parsons und der omnipräsente Ben Aldridge spielen die Hauptrollen, Sally Field und Antoni «Queer Eye» Porowski sind auch mit von der Partie.
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