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Stiftung fördert queere Projekte in Corona-Krise – 20.000 Euro ausgezahlt

16 Antragsteller*innen wurden von der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung (hms) unterstützt

Hasskriminalität
Symbolbild (Bild: Yannis Papanastasopoulos, Unsplash)

Insgesamt konnte die hms 16 Antragsteller*innen mit einem Fördervolumen von 400 bis 2.000 Euro unterstützen. Nun wurden insgesamt 20.000 Euro für Zentren und Projekte in ganz Deutschland ausgezahlt.

«Unser Corona-Soli-Fonds kam offensichtlich zur rechten Zeit. Es ist toll, dass wir in der Lage waren, so vielen Zentren und Projekten zu helfen», teilte Klaus Müller, der Vorsitzende der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung (hms), am Sonntagabend mit. Mitte April hatte die Stiftung den Fonds ins Leben gerufen, um einen Beitrag zur Stabilisierung der LGBTIQ-Infrastruktur zu leisten. Innerhalb von knapp drei Wochen erreichten die Stiftung über 20 Anträge mit einem beantragten Fördervolumen, das weit über den ausgeschriebenen 20.000 Euro lag.

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Insgesamt konnte die hms 16 Antragsteller*innen mit einem Fördervolumen von 400 bis 2.000 Euro unterstützen. Konkret wurden Fördermittel bereitgestellt, u. a. um Fixkosten angesichts des coronabedingten Einnahmeausfalls zu decken oder technische Geräte/ digitale Infrastruktur anzuschaffen zur Aufrechterhaltung von Kommunikation und Beratung (Online-Beratung). Die Anträge kamen meist von Zentren aus mittelgroßen Städten, wie Neubrandenburg, Fulda, Trier, Wismar, Würzburg oder Osnabrück.

Gefördert wird u. a. das Lokal Harmonie e.V. in Duisburg – hier gibt es für LGBTIQ-Jugendliche geschützte Räume des Austauschs untereinander und mit sozialpädagogischen Fachkräften. Doch das Lokal mit seinen – gemeinsam mit 1001plateau realisierten – Angeboten «Transformationscafé» und «Salon X» mussten schliessen.


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«Um unsere (im Kern 40) Jugendlichen in diesen schweren Zeiten nicht alleine zu lassen, haben wir einen virtuellen Raum erschaffen, in dem sie sich weiterhin begegnen, sich gegenseitig stärken, sozialpädagogische Betreuung erfahren und weiter kreativ sein können. Der zeitliche Aufwand für unsere Fachkräfte ist enorm und aktuell unbezahlt, Mieten für technisch vielfältige virtuelle Plattformen kommen hinzu. Wir erwarten, noch bis August in diesem Modus verbleiben zu müssen, dann langsam in den realen zurück wechseln zu dürfen», hiess in der Angragstellung.

Auch der SchwuLesBischen Organisation Fulda e.V wurde geholfen. Aufgrund der Corona Einschränkungen musste das Vereinsheim komplett geschlossen bleiben. Es fehlten die sonst üblichen Veranstaltungen, mit denen normalerweise die Differenz ausgeglichen wird. Hier wurde ein Fehlbetrag von knapp 500 € als Förderung beantragt. Auch der LSVD Sachsen und die AIDS-Hilfe in Villingen-Schwenningen bekamen Geld.

Viele Dankesbriefe an die hms zeigten, wie prekär die Situation in vielen Zentren sei und wie notwendig und hilfreich daher die Fördermittel gewesen seien, teilte die Stiftung am Sonntag mit. Nähere Informationen über die geförderten Projekte finden sich auf der Homepage der Stiftung


Andreas Meyer-Hanno gründete 1991 die Hannchen-Mehrzweck-Stftung, die hauptsächlich aus seinem Privatvermögen aufgebaut wurde. Am 15. Dezember 2000 wurde ihm für seine Verdienste um die Schwulenemanzipation und sein Lebenswerk (u.a. die hms) das Bundesverdienstkreuz verliehen. Am 7. September 2006 verstarb Meyer-Hanno im Alter von 74 Jahren nach langer Krankheit.


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