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Eine Nacht mit … Eva Meckbach

Die queere Schauspielerin («Loving her») ist immer öfter in Produktionen zu sehen

Eva Meckbach in der Serie Decision Game (Foto: ZDF/Stanislav Honzik)
Eva Meckbach in der Serie Decision Game (Foto: ZDF/Stanislav Honzik)

Starke Frauenrollen sind ihre Sache und privat hat sie sich früh für queere Sichtbarkeit im Film engagiert. Eva Meckbach zählt gerade zu den vielversprechenden weiblichen Gesichtern vor der Kamera.

Sie wird gern als Ermittlerin besetzt. Zumindest ist Eva Meckbach oft zu sehen in Rollen, in denen sie für das Gute und gegen das Verbrechen kämpft. Ein solcher Beruf würde ihr auch liegen, sagte sie einmal in einem Interview. Denn dort ginge es um das Zuhören, mutig sein, man müsse auf die eigenen Instinkte hören. Und es sei wichtig auch mal jenseits der normalen Wege gehen.

Einem breiteren Publikum wurde die 43-jährige jenseits ihrer Rollen bekannt, als sie bei #actout teilnahm. «Ich fand schon als Kind immer seltsam, dass niemand in Betracht zieht, ich könnte lesbisch sein», sagte sie während der Kampagne. Auch weil sie über die fehlende Sensibilität in so manchen Film-Crews irritiert war, nahm sie daran teil.

In ihren bisherigen TV- und Filmrollen spielt sie meist starke Frauen, sei es eine Polizistin, eine Staatsanwältin, oder eine ermittelnde Mutter. Doch ist dies eigentlich nur ein Teil ihres Könnens. Denn noch in der Schauspielschule wurde sie festes Mitglied des Ensembles der Berliner Schaubühne und spielte dort jahrelang. Da wird wohl von ihr zukünftig noch einiges zu sehen sein. Hier nun also fünf Filmauftritte von Eva Meckbach, die einen garantiert wachhalten.  

#Loving her
Auch wenn Evas Auftritt in der Serie nur kurz ist, lohnt es sich trotzdem, ihn zu sehen. Es geht in der Serie um Hanna, die sich in jeder Folge der ersten Staffel in eine andere Frau verliebt (MANNSCHAFT berichtete). In der vierten Folge himmelt sie die Chefin ihrer Praktikumsstelle an. Eine gewisse Josephine. Doch die ist verheiratet und führt eine offene Ehe. Eva spielt die Frau von Josephine, die sich mit der Affäre ihrer Frau mit Hanna zurechtfinden muss. Die Chefin und Ehefrau von Evas Figur spielt übrigens Karin Hanczewski, die ebenfalls bei #Actout mitgemacht hat.



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Bei der Serie handelt es sich um die erste lesbische Handlung, die im linearen TV als Serie lief. Das Vorbild war die niederländische Serie Anne+. Das Ganze ist sehr kompakt, so dauern die Folgen auch nicht viel länger als 20 Minuten. Doch immerhin gibt es mittlerweile zwei Staffeln zu sehen.
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#Lost in Fuseta
Ein steifer Kommissar wird woanders hin geschickt und muss sich dort nun zurecht finden. In diesem Fall heisst das: es geht nach Portugal. Die Kolleg*innen dort kommen mit dem ungelenken Hamburger Leander Lost erwartungsgemäss nicht zurecht. Eine seiner neuen Kolleginnen ist Graciana Rosado, gespielt von Eva Meckbach.


Eigentlich handelt es sich hierbei nicht um eine Serie, aber dann irgendwie doch. Denn 2022 kam erst ein Zweiteiler heraus, und in diesem Jahr folgte der zweite Zweiteiler. Eva kann also insgesamt ganze sechs Stunden ermitteln. Im ersten Teil geht es um einen toten Privatdetektiv und eine Wirtschaftsmafia. Im zweiten Teil ist Leander Lost nun ganz nach Portugal übergesiedelt und muss eine plötzlich verschwundene Kollegin wieder finden. Gelobt wurde in der Kritik besonders die Darstellung der Charaktere. Also allen voran von Jan Krauter als Kommissar und auch von Eva Meckbach als dessen Kollegin.
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#König von Köln
Es geht um den «Kölsche Klüngel», das, was woanders Filz, Vetternwirtschaft, Freunderlwirtschaft, oder schlicht Korruption heisst. Natürlich spielt alles dann auch in der Bauwirtschaft; die Stadt und die Staatsanwaltschaft hängen mit drin.


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Im Zentrum steht der Sachbearbeiter Di Carlo. Er will sein Haus vergrössern, aber der Denkmalschutz ist ihm im Weg. Praktisch, wenn man dann zufällig Bauamtsleiter wird. Eigentlich ist Di Carlo ein überaus korrekter Beamter, aber die Versuchung ist gross. Ausserdem kommt ständig ein einflussreicher Bauunternehmer vorbei, der Di Carlo seine Ideen aufdrängt, ihm aber auch Möglichkeiten eröffnet.

Alle machen mit, bis auf die neue junge Staatsanwältin. Die wird von Eva Meckbach gespielt und verkörpert so das Gute gegen den ganzen schimmeligen (männlichen) Sumpf. Da sich das Vorbild des Films angeblich am Bau der realen Kölner Messehallen orientierte, wurde um die Veröffentlichung des Films auch ein Geheimnis gemacht. So sollte verhindert werden, dass die Ausstrahlung rechtlich kurzfristig verhindert werden konnte.
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#Decision Game
Veras Tochter ist plötzlich weg. Zuerst denken sie und ihr Mann, dass das Kind entführt wurde, weil ihr Vater Polizist ist. Doch schnell stellt sich heraus, dass man Vera treffen will. Denn sie, gespielt von Eva, ist Risikoanalystin. Die Eltern stehen nun vor der Frage, ob Vera ihren Beruf oder ihre Tochter verraten soll.

Die Entführer verlangen, dass Vera eine Zahl in einem Bericht ändert, um ihre Tochter wiederzubekommen. Vera steht bei ihren Ermittlungen  natürlich stilecht, wie viele andere Serienermittelnde, vor ihrer «crazy wall». Damit  ist eine Wand gemeint, an der alle Pläne, Fotos, Überlegungen hängen, welche die Gedankengänge der Ermittlerin aufzeigen soll. Mit der Serie startete das ZDF wieder einmal einen Versuch, mit einer Eigenproduktion den amerikanischen Originals etwas entgegenzusetzen.

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#Criminal Deutschland
Alles spielt in einem Gebäude, genauer in drei Räumen. Gezeigt werden nur polizeiliche Verhöre.  Netflix hat diese Miniserie parallel in Deutschland, Grossbritannien, Frankreich und Spanien produziert. Pro Land gibt es drei Folgen. Die einzelnen Episoden und auch die Fälle in den unterschiedlichen Ländern bauen nicht aufeinander auf, sondern bilden immer wieder neue Fälle.

Die deutschen Ermittler sind Eva und Sylvester Groth. Während Groths Figur eher emotional reagiert, spielt Eva eine schwangere Polizistin, die als sein Gegenteil konzipiert ist. Natürlich kommt es deswegen zu Reibereien, aber der Gegensatz funktioniert dann doch gut und hält die Spannung aufrecht.

Keine Action, kein Herumgerenne oder wilde Autofahren. Hier läuft alles über das gesprochene Wort. Je weniger äussere Bewegung da ist, desto mehr müssen die Schauspieler*innen aus sich heraus holen. Im Grunde ist alles wie auf einer Theaterbühne und damit schliesst sich wieder der Bogen zu Eva Meckbachs Herkunft vom Theater.
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