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Queere Solidarität in Deutschland, Österreich & der Schweiz

In diesen unsicheren Zeiten stehen wir zusammen

Corona Solidarität
Foto: Sharon McCutcheon/Unsplash

Die Corona-Pandemie ist existenzbedrohend für viele Kulturschaffende, Selbstständige und deren Projekte. Sie sind auf unsere Solidarität angewiesen. Es gibt mittlerweile etliche Hilfsaktionen (unsere Liste wird stetig ergänzt.)

Deutschland

Auch wenn das Münchner Sub – das Kommunikations- und Kulturzentrum – wegen der Corona-Pandemie geschlossen hat: Die Beratungen etwa zu gesundheitlichen Aspekten, Hilfestellungen bei Problemen in der Partnerschaft oder die Unterstützung für Schwule mit Migrationshintergrund gehen weiter. In ein paar Tagen will man die Beratungen auch als Videochat anbieten. www.subonline.org

Das Karda House bietet mit der Initiative Queer & Womxn Relief Nachbarschaftshilfe für Queers an: Einkäufe, psychologische Stütze, Kochen und mehr. Sie sind zudem dankbar für Spenden.


Der Berliner Traditionsclub SO36 musste aufgrund der behördlichen Anweisungen schliessen. Damit die Mitabeiter*innnen-Löhne und die Miete bezahlt werden können, sind sie froh um Spenden. Über Paypal:  https://www.paypal.com/so36. Ansonsten gerne bei post@so36.de melden.

Die Clubmission Berlin und Reclaim Club Culture haben zudem eine virtuelle Party initiiert. Täglich um 19:00 Uhr findet unter unitedwestream.berlin eine Party statt. Ziel ist es, Geld für die Berliner Clubs zu sammeln um sie am Leben zu erhalten.

Auch das SchwuZ bleibt momentan geschlossen und hat eine Spendenmöglichkeit eingerichtet. Dabei sind über 43.000 Euro sind zusammen gekommen. Die Spendensammlung ist mittlerweile abgelaufen. Das SchwuZ, das seit Mitte März zu ist, müsse trotzdem Geld verdienen, damit die Mitarbeiter*innen weiter bezahlt werden können und die laufenden Kosten natürlich auch, erklärt der altehrwürdige queere Club.


In der Berliner Kiezkneipe B-Lage hat man sich das Motto «Für jedes Bier zu Hause – 1 Euro spenden!» ausgedacht. Wer finanziell nicht oder nur wenig betroffen ist und etwas Geld spart, weil er oder sie abends nicht in der Lieblingskneipe etwas trinken gehen kann, der möge bitte spenden.

Auch das BKA-Theater in Berlin muss den Spielbetrieb bis mindestens 31. Juli unterbrechen. Einige Vorstellungen werden aber per Livestream af Facebook gezeigt. Dafür kann im Webshop ein freiwilliges Antivirus-Ticket in variabler Höhe erworben oder einen Betrag via Paypal an bkatheater@paypal.com überwiesen werden.

Der Termin für den CSD auf der Spree wurde auf den 22. Juli 2021 verschoben. Mit dem «Rettungsboot» hast du die Möglichkeit Bars, Clubs, Vereine und Partys zu unterstützen. Stattdessen wird es am Originaltermin, dem 23. Juli 2020 einen «Betriebsausflug» geben, für den es Lose zu kaufen gibt. Bei der Tombola können 1000 Personen mitmachen – 10 davon können auf den «Betriebsausflug» mit. Der gesamte Erlös kommt bedürftigen Künstler*innen und Sea Watch zu gute.

Wie alle Bars muss auch der Hafen Berlin bis auf weiteres seine Tore schliessen. Du kannst mithelfen, den Laden am Laufen zu halten! Einfach jetzt einen Gutschein für ein Getränk kaufen und einlösen, wenn der Sturm vorüber ist. Wie und wo findet du hier.

Die Siegessäule, das queere Magazin Berlins, ist wie viele Magazine von Werbeeinnahmen abhängig. Darum trifft sie die Corona-Krise besonders hart. Um das Magazin am Leben zu erhalten, sind sie auf Spenden angewiesen. Alle Informationen dazu, wie du spenden kannst, gibt es hier.
Auch beim Schmidt Theater & Schmidts Tivoli in Hamburg lässt man sich nicht unterkriegen: Täglich gibt es die Schmidtflyx Streaming-Show zu sehen. Dazu erklärt das Team auf Facebook: «Viele von euch haben uns gefragt, wie ihr in dieser für uns existenzbedrohenden Lage einen Beitrag dazu leisten könntet, dass wir auch nach der Krise mit schmidtiger Unterhaltung für euch da sein können.»

Daraufhin wurde der Unterstützer*Innen – Gutschein ins Leben gerufen. «Diesen könnt ihr an den Kühlschrank hängen und bei eurem nächsten Besuch einlösen oder auch einfach verfallen lassen.»

 

Die Hessische Aidshilfen will queeren und HIV-positiven Künstler*innen unter die Arme greifen. Mit ihrem Projekt «Hessen ist geil!» stellen sie ihnen ihre Social-Media-Plattformen zur Verfügung. Zur Anmeldung muss nur ein Kurzkonzept eingereicht werden. Alle Infos findest du hier.

Seit fast 40 Jahren ist die Akademie Waldschlösschen ein für viele LGBTIQ*-Menschen lebensbegleitender Ort der Bildung und Begegnung. 200 Veranstaltungen pro Jahr machen das Haus zum Zentrum gelebter Diversität in Deutschland. Die AWS muss seit dem 15. März bis auf weiteres geschlossen bleiben. Deshalb ist sie akut in ihrer Existenz bedroht. Das Spendenprojekt findest du hier.

Mit ihrer Aktion «Flagge zeigen und das Waldschlösschen unterstützen», sammeln die Initiatoren des Onlineshops rudiundandi.de Geld. Beim jedem Verkauf einer ihrer genähten Mund-Nasebedeckungen spenden sie 20% der Einnahmen. Die Masken gibt es im Design Regenbogen, Bär, Trans, Leder und Labrys!

Während das Queere Zentrum und das Queere Jugendzentrum des Andersraum e.V. in Hannover geschlossen bleiben müssen, weitet der Verein sein Onlineangebot aus. Beratungen gibt es ab sofort per Video-Chat. Bücher aus der Bibliothek können per Mail ausgeliehen werden. Ausserdem startet der Verein eine Reihe an Webinaren und Streams, die helfen sollen, die Zeit zu Hause virtuell gemeinsam verbringen zu können.  Spenden an den Verein, den wie viele die Krise hart trifft, sind sehr willkommen: www.andersraum.de/spenden

Was die Kulturschaffenden in NRW betrifft, so hilft der WDR mit der «Kulturambulanz». Mit schneller Video-Einsatztruppe nimmt der WDR Kultur Konzerte und Theaterinszenierungen auf und lässt Autor*innen lesen. Mit dabei sind u.a. die Schriftsteller*innen Verena Güntner und John von Düffel, Bloggerin Kübra Gümüsay, der Pianist Vladimir Stoupel und die Cellistin Raphaela Gomez. Die Videos sammelt und kuratiert der Sender auf der WDR-Website – auch zum Download.

Nachbarschaftshilfe für LGBTIQ’s in Köln: Community Relief Covid-19 bietet an, für dich einzukaufen, dir psychologische Hilfe zu leisten und vieles mehr. Mitmachen oder Hilfe in Anspruch nehmen geht ganz einfach über ein Onlineformular.

Die KG Regenbogen hat eine Spendenaktion gestartet, um die Szenenkneipe «Nähkörbchen» in der Düsseldorfer Altstadt finanziell zu unterstützen. Für Euro 6.50 können Soli-Aufkleber bestellt werden. 

Das anyway Köln ist ein Begegnungsraum für LGBTIQ-Jugendliche. Wegen fehlender Eigeneinnahmen aber laufenden Kosten rufen auch sie zum Spenden auf. Etwas mehr als die Hälfte des Zieles sind bereits erreicht.

QueerNet Rheinland-Pfalz e.V. ruft zur Unterstützung für queere Zentren auf, die auf Grund der Corona-Pandemie Schwierigkeiten haben, Miete, Löhne usw. zu bezahlen. Mit dem Hashtag #queersupportvorort machen sie auf die Aktion aufmerksam.

Das schwul-lesbische Zentrum SCHMIT-Z in Trier bietet Beratung jetzt über WhatsApp, Skype und Telefon an. Beratungstermine können per Mail angefragt werden. Das Beratungsangebot richtet sich an die ganze LGBTIQ-Communtiy, deren Freunde und Angehörige. Alle Informationen dazu findest du hier.

Wichtige Informationen über die Corona-Pandemie müssen auch für Flüchtende zugänglich sein. Queer Refugees informiert in acht Sprachen über die momentane Situation.

Die Corona-Pandemie macht Familien besonders zu schaffen. Angst vor Vorurteilen oder Unverständnis kann dazu führen, dass sich Regenbogenfamilien nicht bei der allgemeinen Beratung melden. Auf Regenbogenkompetenz.de finden sie Anlaufstellen in ihrer Umgebung für Beratung, Kinderbetreuung und sonstige Unterstützung.

Der Bundesverband Trans* sammelt auf seiner Website Angebote für trans Personen, die online verfügbar sind. Trans Personen sind von der Corona-Pandemie stark betroffen, da Therapiestunden, Beratungen, Operationen und Verfahren für Namensänderungen etc. verschoben oder abgesagt wurden. Auch deren Liste wird ständig ergänzt.

Es wurde bereits eine Petition gestartet, die Hilfe für Freiberufler*innen und Künstler*innen während des Shutdowns fordert. Über 90% des Sammelziels von 300’000 Unterstützenden sind erreicht. Die Petition richtet sich an den Bundesfinanzminister Olaf Scholz.

Auch das Kaufen von Büchern und Lesen derselben (oder Verschenken) kann in diesen Zeiten solidarisch sein – die schwulen Buchhandlungen liefern nach Hause (MANNSCHAFT berichtete).

Da viele LGBTIQ-Vereine von der Coronakrise betroffen sind, hat die Hannchen Mehrzweck Stiftung einen Fond über 20’000 Euro aufgelegt. Die maximale Förderung pro Verein beträgt 2’000 Euro. Alle Infos mit den Bedingungen findest du hier.

Mit #WirFürQueer hat ICH WEISS WAS ICH TU eine Soliaktion für queere Projekte, Vereine und Künstler geschaffen. Für den IDAHOT am 17.5.20 ist nun ein spezielles Online-Soli-Event geplant. Unter anderem mit Talks, musikalischen Live-Acts, Drag-Shows und Politischem. Für das CSD-Feeling im heimischen Wohnzimmer!

Schweiz

Sämtliche Anlässe von hab queer bern finden zur Zeit wenn, dann online statt. Damit du trotzdem auf dem laufenden bleibst, hat sie einen Telegram-Gruppenchat eingerichtet. Die Gruppe bietet auch generellen Austausch in Zeiten des «Social Distancing» an. Einfach Telegram herunterladen und über den Link beitreten! Ausserdem kann man jeweils am Dienstag und am Donnerstag zwischen 18.30 und 19.30 Uhr an der Plauderrunde über Skype Teilnehmen. Alle Informationen findest du hier.

Für queere Menschen im Kanton Graubünden gibt es bisher kaum Angebote. Das hat sich nun geändert: Das sozialwerk.LGBT+ organisiert am 14. Januar einen Stammtisch in Chur. Mehr Infos findest du im Internet unter https://sozialwerk.lgbt.

Um weitere Veranstaltungen und andere Ideen gestalten zu können, ist das Sozialwerk auf deine Unterstützung angewiesen. Falls du spenden magst, kannst du das auf https://www.lokalhelden.ch/trefflgbt tun.

Late Night Drag – die Show mit den drei Dragqueens Odette Hella Grand, Milky Diamond und Vicky Goldfinger kann derzeit nicht wie gewohnt über die Bühne gehen. Mit «Late Night Drag – im Homo Office» kommst du dennoch jeden Freitag Abend um 20:00 Uhr in den Genuss einer unterhaltsamen Show. Gehostet von Ágota Dímen kann das nur gut kommen.

Moderator und Veranstalter Nik Eugster hat Local Hero ins Leben gerufen. Die Seite listet Lieferdienste, geöffnete Geschäfte und weitere Dienstleistungen der Städte Bern, Solothurn, Winterthur, Zürich und Zug auf.

Die LGBTIQ-Jugendorganisation Milchjugend hat sich «Queerantäne» verordnet, um für Zusammenhalt in der Community zu sorgen. Jeden Tag gibt es verschiedene Aktionen auf Facebook und Instagram.

Seit neustem können sich junge Queers über die App «Milchstrasse» mit anderen austauschen. Die App ist für Apple und Android verfügbar. Das Ziel des Crowdfunding ist bereits erreicht; hier kannst du trotzdem noch spenden.

Mit der Soli-Box hat die schwule Moderatoren-Legende Kurt Aeschbacher eine Aktion für ältere Menschen gestartet, die der drohenden Vereinsamung in der Isolation entgegenwirken will.

Viele Leute sind zur Zeit zuhause und haben viel Zeit zum Nachdenken. Darunter auch Queers und solche, die sich noch nicht sicher sind, ob sie queer sind. Für einige wird das Zuhause kein Safe Space sein und besonders kein Ort, wo sie sich über ihre Gedanken austauschen können. Du-bist-du hat das Beratungsangebot deshalb hochgeschraubt und weitere Berater*innen aufgeschaltet. Das Angebot ist online, kostenlos und anonym.

Queer Altern bietet von und für Vereinsmitglieder einen kostenlosen Einkaufsdienst an. Zudem vermitteln sie freiwillige Mitglieder, mit denen man regelmässig oder sporadisch telefonischen Kontakt pflegen kann, um die Zeit zu Hause etwas erträglicher zu gestalten.

Gay Sport Zürich bietet neu die Trainingsstunden via Zoom an. Ab dem 6. April regelmässig jeweils am Abend. Pilates, Chakra-Yoga, Meditation, und vieles mehr!

Der Fonds Respect hat entschieden, Nothilfen im Umfang von 10’000 Franken bereitzustellen und ruft dazu auf, diese Nothilfe mit einer Spende an den Fonds Respect finanziell zu unterstützen.

Der Fonds Respect unterstützt mit finanziellen Beiträgen die langjährig aufgebauten Angebote und Strukturen der LGBTIQ-Community und sowie Organisationen und Künstler*innen. Zu diesem Zweck stellen der Fonds Respect, die Stiftung Mercator und der SoliFonds von Network eine Corona-Nothilfe von insgesamt 45’000 Franken bereit (MANNSCHAFT berichtete). Über diesen Link können sich Organisationen und Künstler*innen melden.

Österreich

An der Benefizlesung für Queer Base Wien liest morgen, 7. April der Autor Saša Stanišić aus seinem Roman «Herkunft». Queer Base ist ist eine Organisation von Menschen mit und ohne Fluchterfahrung und setzt sich für Flüchtlinge ein, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und ihrer Geschlechtsidentität fliehen mussten. Unter anderem sind sie auch an der Global Pride 2020 beteiligt. (MANNSCHAFT berichtete).

Die Veranstalter der grössten Gay-Party Österreichs bitten um Hilfe. Auf Grund der ausfallenden Einnahmen und trotzdem laufenden Kosten ist «The Circus» auf Spenden angewiesen. Hier kommst du zur Indiegogo-Kampagne!

Auch das Lokal «ROPP» (Republic of Patta Patta) in der Margaretenstrasse ist auf Spenden angewiesen um die Kosten zu decken. Seit der Eröffnung hat es sich zu einem Fixpunkt in der Szene etabliert. Bei ROPP kannst du Gutscheine für verschiedene Menüs kaufen, die du bei der Wiedereröffnung einlösen kannst – dabei sparst du sogar etwas Geld 😉

International

LGBTIQs im kenianischen Flüchtlingslager in Kakuma müssen bereits um ihr tägliches Überleben kämpfen. Mit der Verbreitung von COVID-19 in Kenia stehen sie in ihrem Überlebenskampf vor noch größeren Herausforderungen. All Out, die African Human Rights Coalition und die Refugee Coalition of East Africa haben eine Spendenaktion für LGBT*-Geflüchtete in Kakuma gestartet.

PlanetRomeo bietet kostenlose Werbung auf der Startseite an. Das Angebot richtet sich an kleine, lokale Unternehmen. Das Formular zur Anfrage findest du hier.

2020Solidarity ist ein Projekt von Between Bridges, das Kultur- und Musikorten, Sozialprojekte, unabhängige Räume und Publikationen helfen möchte, die von der gegenwärtigen Krise existenziell bedroht sind. 40 internationale Künstler*innen kreierten je ein Poster, das auf den Crowdfunding-Seiten von verschiedenen Projekten (z.B. der Siegessäule) für 50 Euro gekauft werden können. Wer die Poster auch in seiner Aktion verkaufen möchte, kann sich hier informieren.

Wenn Euch eine queere Soli-Aktion auffällt oder Ihr selber eine startet, lasst es uns gerne wissen – schreibt an redaktion@mannschaft.com, Stichwort: Corona.


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