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Valentinstag: 14 LGBTIQ-Artists für dich zum Verlieben

Von London bis Louisiana, von Solothurn bis Sydney: Diese Sänger*innen musst du kennen!

Andrea di Giovanni, Eddy de Pretto
Von links nach rechts: Andrea di Giovanni, Eddy de Pretto, Vetta Borne und Ethel Cain. (Bilder: Ava Fersi, Universal France, Cal Foster, u/ishouldgooutmore/Reddit/ CC BY 4.0)

Lil Nas X, Sam Smith und Kim Petras sind weltberühmt. Noch eher unbekannt sind diese queeren Künstler*innen. Hör rein!

1. Jame Minogue
Dieser irisch-dominikanische Sänger ist nicht mit Kylie oder Danii verwandt, musikalisch könnte man seine Musik aber mit Harry Styles in Verbindung bringen. Jame hat eine Vorliebe für leichte und unbeschwerte Popmelodien und wirft auch mal gerne mit ein paar spanischen Sätzen um sich. Wer sich auf den Valentinstag einstimmen möchte, tut dies am besten mit seinem verträumten Song «Hate Being in Love» oder mit dem Cover eines Hits seiner Namensvetterin: «Can’t Get You Out Of My Head».

2. Eli Wolff
Abba und Jamiroquai zählen zu den Einflüssen von Newcomer und Singer-Songwriter Eli Wolff. Die 22-Jährige aus dem Kanton Solothurn veröffentlichte im April 2023 mit «Cold Sea» ihre erste Single, darauf folgten «Juicy» und «City I Don’t Like».

3. Girli
Im Kampf gegen das Patriarchat setzt die queer-feministische Sängerin Girli auch gerne mal eine Pause ein, um sich zu verlieben … und sich das Herz brechen zu lassen. Im Song «Nothing Hurts Like A Girl» singt sie über ihren ersten queeren Liebeskummer. In der neuen Nachfolgesingle «Be With Me» geht es um eine weitere, wichtige Liebe: die Liebe zu sich selbst: «Get some wine – overpriced, just me and I» (deutsch: «Ich bestelle Wein – überteuert, nur für ich und mich»).


Neben LGBTIQ-Kultur und Feminismus thematisiert Girli in ihrer Musik auch die psychische Gesundheit. 2012 outete sich die damals 15-jährige Girli als queer und bisexuell. Sie identifiziert sich aber auch als pansexuell, wie sie im Interview 2019 gegenüber Keke Magazine sagte. Mit Songs wie «Girls Get Angry Too» wurde Girli 2016 international bekannt. Auf eine neue Ladung geballten Queer-Feminismus darf man sich im Mai 2024 freuen: Dann veröffentlicht die Londonerin ihr zweites Album «Matriarchy».

4. Louis Checkley
Österreicher*innen kennen Louis Checkley von seinen Auftritten bei der Vienna Pride. Im Januar veröffentlichte Louis Checkley seinen neusten Song «Won’t Break My Stride». Bald soll das Debütalbum «Move on» erscheinen. Checkley hatte alle Songs selbst geschrieben und komponiert. Für alle, die sich am Valentinstag mit einem gebrochenen Herzen herumschlagen, hat er im Interview mit MANNSCHAFT einen Tipp auf Lager: «Gegen Liebeskummer hilft Rotwein und Avril Lavigne.»

5. Durand Jones
Lange bevor sich Beyoncé mit ihren neuen Singles zu ihren Wurzeln in den Südstaaten der USA bekannte (MANNSCHAFT berichtete), tat dies Durand Jones mit seinem ersten Soloalbum «Wait Till I Get Over». Es erschien im Mai 2023 und enthält zwölf Songs, die sich um seinen Geburtsort Hillaryville im Bundeststaat Louisiana drehen. Über seine erste schwule Beziehung, die für ihn noch als Tabu galt, singt Jones im Song «That Feeling». «Ich widme ihn diesem Cajun-Kerl aus Lafayette, Louisiana. Unsere Verbindung und Liebe zueinander war so eng und intensiv, dass sie mich überwältigte», schrieb er bei der Veröffentlichung auf Instagram. (Cajun bezieht sich auf die Kultur der französischsprachigen Bevölkerung in Louisiana, Anm. d. Red.).


Durand Jones ist Leadsänger der Soulband Durand Jones & The Indications, die seit 2012 aktiv ist und bereits mehrere Alben veröffentlicht hat. Das Soloalbum «Wait Till I Get Over» erhielt begeisterte Kritiken, die ihn unter anderem mit Marvin Gaye, Stevie Wonder oder Bill Withers verglichen. Besonderes Lob kriegte Jones für seinen Gesang und sein Talent als Songwriter.

 

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6. Sakima
«Möchtest du mein Daddy sein?», trällert Sakima im Song «Daddy». Der verruchte Song inklusive sexy Videoclip dreht sich nicht nur um Sex und Liebe, sondern auch um Vertrauen, Schutz und Geborgenheit – Dinge eben, für die in der schwulen Kultur ein Daddy steht. Mehr über Sakima erfährst du im MANNSCHAFT-Porträt.

7. Finn Ronsdorf
Finn Ronsdorf ist nicht nur Singer-Songwriter, sondern auch Maler und Performance-Künstler. Daher erstaunt es nicht, dass die Musikvideos des in Berlin ansässigen Jungtalents wie museumstaugliche Kunstinstallationen daherkommen. Seine Arbeit versteht Ronsdorf als Brücke zwischen deutschem Expressionismus und Songwritertum, zwischen Kunst und Musik.

Mit seiner Coming-out-Ballade «First Time» und der EP «Odes» versüsste uns der im Schwarzwald aufgewachsene Ronsdorf 2020 den Lockdown. Anfang Februar 2024 veröffentlichte er seine neue Single «Let’s Say Goodbye», die viel Spannung für sein im April erwartetes Debütalbum «From Mind We Arise» aufkommen lässt.

8. Mazie
Dank Tiktok und der Netflix-Teenkomödie «Do Revenge» landete Mazie mit «Dumb Dumb» 2021 einen viralen Hit. Von niedlich über wütend bis hin zu psychedelisch abgefahren: Die queere Popsängerin fand mit ihrer unverkennbar sonderbaren Art ihre Nische und konnte ihre Fangemeinde von der Generation Z auf ältere Jahrgänge ausbauen. Nach ihrer LP «The Rainbow Cassette» veröffentlichte Mazie 2023 ihr Debütalbum «Blotter Baby» mit Songs wie «All I Ever Wanted (Was You)» und «Girls Just Wanna Have Sex».

9. Vetta Borne
Vetta Borne hat ein Gespür für eingängige Melodien, treibende Popbeats und was es braucht, um Leute zum Tanzen zu bringen. Die Australierin mit philippinischen Wurzeln begann ihre Musikkarriere als Songwriterin, Produzentin und Backgroundsängerin für australische Künstler*innen wie Carmada, Ukiyo und Young Franco. «Leute fragten mich, weshalb ich nicht selbst ein Musikprojekt startete. Und ich erwiderte: Ihr habt recht, wieso habe ich kein eigenes Musikprojekt!», sagte sie gegenüber dem Magazin Acclaim. 2020 schaffte es ihre Single «Girls» auf über 4 Millionen Streams, es folgten Dancesongs wie «Sad Girl» oder «If U See Kate». 2023 trat sie bei der World Pride in Sydney auf.

10. Eddy de Pretto
In Frankreich gut bekannt ist Eddy de Pretto – ein französischer Singer-Songwriter, der sich mit seinem einzigartigen Mix aus Chanson, Elektropop und Rap einen Namen gemacht hat. Er wuchs in der Pariser Banlieue Créteil auf und arbeitete zunächst als Schauspieler für Werbespots. 2018 schaffte er es mit seinem Debütalbum «Cure» 2018 auf Platz 1 der französischen Albumcharts, in der Schweiz auf Platz 6.

Mit ehrlichen und introspektiven Texten spricht er soziale Themen an, unter anderem auch Aspekte der Männlichkeit, die seine Jugend prägten. Seine Homosexualität möchte er nicht zum grossen Thema machen, aber auch nicht verstecken, wie er im Interview mit Les Inrockuptibles sagte: «Ich versuche, über meine persönliche Geschichte zu sprechen und sie so normal wie möglich darzustellen. Und nicht zu betonen, indem ich sage, dass ich der erste queere Künstler bin, der Rap und französische Chanson verbindet.»

 

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11. Shea Diamond
Wer die US-amerikanische Sängerin und Menschenrechtsaktivistin Shea Diamond einmal gehört hat, kriegt ihre kraftvolle Stimme und politischen Texte nicht mehr aus dem Kopf. Ihr Song «I Am Her» wurde 2016 zum Soundtrack der Trans-Bewegung in der USA, 2019 wurde «American Pie» zum offiziellen Kampagnensong des damaligen Präsidentschaftskandidaten Pete Buttigieg. 2023 veröffentlichte Diamond mit «Memory Lane» eine EP mit Covers, darunter «Hot Stuff», «Be My Lover» und «Stand By Me».

12. Andrea di Giovanni
Mit aufrichtigen Texten und fesselnden Refrains hat sich Andrea di Giovanni in den letzten Jahren eine treue Fanbase in der LGBTIQ-Community aufgebaut. Das nicht-binäre Poptalent ist bereits auf mehreren Pride-Bühnen Europas aufgetreten, darunter die Zurich Pride im Sommer 2022. Im selben Sommer veröffentlichte di Giovanni zusammen mit David Blank die queere Hymne «Pray» und schaffte es auf die LGBTIQ-Playlist «Glow» bei Spotify. Bei der London Pride gewann di Giovanni den Wettbewerb «Pride’s Got Talent».

Dank einem Feature in der Netflix-Serie «Tiny Pretty Things» (deutsch: «Dein letztes Solo») ging der Song «Shame Resurrection» viral und erzielte über 2 Millionen Streams. Fans von di Giovanni dürfen sich für die Pride-Saison 2024 auf eine neue EP freuen.

13. Ethel Cain
Ethel Cain ist der Inbegriff des All-American-Girls und tritt gerne mal auch mit einer Bluse der USA-Flagge auf. Als Tochter eines Diakons geboren wuchs sie mit Homescholing und christlicher Musik in einer Baptistengemeinde im Bundesstaat Florida auf. Wo ihr Lebenslauf aber mit den Konventionen bricht: Mit 16 Jahren trat sie aus der Kirche aus, mit 20 outete sie sich als trans Frau.

Obwohl mittlerweile auch ihre Familie aus der Kirche ausgetreten ist, spielt die Religion noch eine grosse Rolle in ihrem Leben. «Ob ich es mag oder nicht, Gott war und wird immer ein grosser Teil meines Lebens sein», sagte sie im Interview mit Hero Magazine. «Ob als tröstende Figur oder als Bedrohung: Ich war immer von ihm umgeben. Es ist nicht wirklich etwas, von dem man sich distanzieren kann. Und ich würde es lieber einfach annehmen, als zu sagen: Scheiss auf die Kirche!»


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Ihren Stil kann man als Mischung zwischen Indie Rock und Folk bezeichnen mit kleinen Abstechern in die Ambient-Musik. Ihr Debütalbum «Preacher’s Daughter» erschien 2022 und erhielt durchs Band positive Kritiken, davon bezeichneten es einige als bestes Album des Jahres. Nebenbei ist Cain auch als Model tätig: Sie war bereits in Kampagnen für Labels wie Marc Jacobs und Givenchy zu sehen.

14. Sedric Perry
Sedric Perry bestritt seine Anfänge als Hälfte des queeren Popduos Fhat, das mit seiner Mischung aus R&B und Synth-Pop schnell Kultstatus erreichte. Der US-Amerikaner weilt derzeit in Berlin und ist auch als Songwriter für andere Acts tätig. Fans von Fhat können erleichtert sein: Die camp Musikvideos führt Perry auch solo weiter. Für sein Video «Unbreakable Habits» wurde er 2022 mit dem «Berlin Music Video Award» ausgezeichnet. Übrigens ist Aaron Pfeiffer, die andere Hälfte von Fhat, auch mit Soloprojekten beschäftigt und als Sänger auf Housetracks von diversen DJs zu hören.

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