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IOC: Neue Studie zu trans Athle­tin­nen im Sport veröffentlicht

Sie hätten keinen generellen Startvorteil, heisst es

trans athletinnen
Symboldfoto: Nicolas Hoizey / Unsplash

Über die Frage, ob und wie trans Athletinnen bei Frauensportwettkämpfen teilnehmen dürfen, wird seit langem heftig gestritten – wegen vermeintlicher Benachteiligung von cis Frauen (MANNSCHAFT berichtete). Nun hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) eine Studie dazu in Auftrag gegeben.

Die Ergebnisse dieser Studie wurden kürzlich im British Journal of Sports Medicine veröffentlicht unter dem Titel «Strength, power and aerobic capacity of transgender athletes: a cross-sectional study».


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Die Studie zeichnet ein vielschichtiges Bild und zeigt, dass trans Sportlerinnen in einigen Bereichen auch unterlegen sein könnten. Denn: Sie hätten bei der Messung der Kraft ihres Unterkörpers, bei der allgemeinen Fitness oder der Lungenfunktion schlechter abgeschnitten als cis Frauen, heisst es. Und weiter: Die Knochendichte, die mit der Muskelkraft zusammenhänge, sowie das Hämoglobinprofil seien bei trans und cis Frauen vergleichbar. Im Vergleich zu cis Männern hätten trans Frauen demnach auch mehr Fettmasse und eine geringere Griffkraft.


«Das grosse Skelett mit kleinerem Motor betreiben»
Yannis Pitsiladis, Mitautor der Studie, schreibt in der New York Times, dass auch bei trans Frauen, bei denen das Geschlecht erst nach der Pubertät angepasst worden sei, keinen generellen Vorteil erkennbar wäre: Sie seien zwar durchschnittlich grösser gebaut, müssten aber «das grosse Skelett mit einem kleineren Motor betreiben», so Pitsiladis.

In diesem Zusammenhang führt Pitsiladis Volleyball als Beispiel an. Trans Frauen könnten dort nach der Geschlechtsanpassung weniger gut springen und blocken. «Sie werden feststellen, dass ihre Leistung weniger gut ist», schreibt Pitsiladis in der New York Times.

Für die Studie wurden 23 trans Frauen und 21 cis Frauen, 19 cis Männer sowie 12 trans Männer  untersucht, die alle entweder aktiv Leistungssport betreiben oder mindestens drei Mal pro Woche trainieren. Die Autor*innen der Studie räumen ein, dass eine solche Stichprobe mit insgesamt 75 Teilnehmer*innen vergleichsweise klein sei.


«Soziale Faktoren»
Allerdings kam eine kürzlich veröffentlichte Meta-Studie, die die gesamte englischsprachige Literatur zum Thema trans Sportler*innen aus den Jahren 2011 bis 2021 untersuchte, zu ähnlichen Ergebnissen. Sie kam zu dem Schluss, dass biomedizinische Faktoren – zum Beispiel die Grösse der Lunge oder der Winkel zwischen Hüfte und Kniegelenk – kein Indikator für die sportliche Leistungsfähigkeit sind, ebenso wenig der Testosteronspiegel. Wichtiger seien stattdessen «soziale Faktoren» wie etwa Ernährung, Trainingsprogramm und Ausrüstung.

Das IOC überlässt es derzeit weitgehend den einzelnen Sportverbänden, wie sie mit trans Sportler*innen in Frauenwettbewerben umgehen wollen, allerdings gibt es auch Ausnahmen (MANNSCHAFT berichtete).

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