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++ Gegenwind für CSD Gotha ++ Conchita Wurst mit Musikshow ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

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Archivbild: Bodo Schackow/dpa

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 29. August 2022.

++ Gegenwind für CSD Gotha ++

In der thüringischen Stadt mit 45.000 Einwohner*innen wird heute erstmals Pride gefeiert. Der Polizei liegt zudem eine Anmeldung für drei Gegenkundgebungen (Standkundgebungen) vor, wie MANNSCHAFT auf Anfrage erfuhr: Das polizeiliche Einsatzkonzept sei hierauf abgestimmt worden.

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, das Rechte eine Gegendemo gegen «Homopropaganda» planen, um «die traditionelle Familie zu schützen». (MANNSCHAFT berichtete)

Nachdem der #Gotha/er Neonazi Marco Zint zur Gegendemonstration gegen den heutigen CSD #gth0309 aufgerufen hat, haben wir uns dazu entschlossen aufs Hinterland zu fahren und die locals bei ihrem ersten CSD zu unterstützen. Wir versuchen gelegentlich zu berichten und hoffen auf /1

— Antifaschistische Aktion Gera (AAG) (@antifagera) September 3, 2022

++ Conchita Wurst mit ZDF-Musikshow ++

Tom Neuwirth, der als Conchita den 2014er ESC gewann, moderiert «Music Impossible». An diesem Freitag um 23.30 Uhr im ZDF treffen u.a. die Schwulen-Ikone Marianne Rosenberg und Rapper Eko Fresh aufeinander. Aufgezeichnet wurde die Sendung Anfang August im queeren Club SchwuZ in Berlin.


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Eko Fresh, Tom Neuwirth (Conchita Wurst) und Marianne Rosenberg (Foto: ZDF/Michael Clemens)

Neuwirth konfrontiert die Gäste mit einer Challenge, steht ihnen bei der Umsetzung mit Rat und Tat zur Seite und überrascht sie noch mit weiteren Zusatzaufgaben. Rosenberg etwa versucht sich an einer Rap-Version ihres Titels «Hallo mein Freund».

++ «Lauf für mehr Zeit» kommt ++

Am 11. September findet wieder der «Lauf für mehr Zeit» zugunsten der Aidshilfe Frankfurt statt. Die Anmeldefrist endet am kommenden Sonntag. Am angestammten Start und Zieleinlauf auf dem Opernplatz werden zum 26. Mal Freizeitjogger*innen, Spitzenläufer*innen und Prominente auf dem Rundkurs durch die Innenstadt für eine gute Sache um die Wette laufen.

Die Spendenerträge gehen an das Projekt «Integration*Arbeit», das queere Geflüchtete unterstützt,  die Jugendaufklärung im queeren Jugendzentrum KUSS41, wo Sexualberater*innen der AHF regelmässig Fragen zu Sexualität und Coming-out beantworten, und das queere Jugendwohnen, wo LGBTIQ-Jugendliche, deren sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität im Elternhaus auf Ablehnung stösst, in betreuten Wohngruppen ein selbstständig und selbstbestimmtes Erwachsenwerden ermöglicht wird.


++ Keine Kinderwunschbehandlung für Queers ++

In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr 426 Behandlungen finanziell gefördert worden. Insgesamt wurden rund 266 000 Euro Landes- und Bundesmittel ausgezahlt, wie das Landesverwaltungsamt auf Nachfrage in Halle mitteilte. Die Zahl der bewilligten Förderungen lag damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, als es 433 Förderzusagen gab (2019 480). Bis zum 30. August seien 238 Kinderwunschbehandlungen finanziell unterstützt worden. In diesem Jahr stehen für die Förderung 400’000 Euro zur Verfügung.

Kein gleichgeschlechtliches Paar zeigte Interesse an der Förderung. Die meisten der 2021 gestellten 484 Anträge werden auch bewilligt, wie die Zahlen zeigen. Abgelehnt wurden vor allem Anträge, weil die Paare eine Behandlung in einer Klinik ausserhalb Sachsen-Anhalts vornehmen lassen wollten, obwohl kein sachlicher Grund dafür vorliege, wie es hiess. 52 Anträge stammten von unverheirateten Paaren.

++ Annette Güldenring führt BMH-Beirat ++

Stellvertretender Vorsitzender ist künftig Heiner Schulze. Beide wurden am letzten Freitag mit überwältigender Mehrheit von den Beirät*innen der Bundestiftung für zunächst zwei Jahre gewählt. Der bisherige Vorsitz Professor Schwartz vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und die stellvertretende Vorsitzende Veith waren nach neun Jahren nicht mehr für die Führungspositionen des Fachbeirats angetreten, gehören dem Beratungsgremium aus Persönlichkeiten der LGBTIQ-Communitys und der Wissenschaft weiter als Mitglieder an.

Güldenring ist aktuell als Psychiaterin, Psychotherapeutin und Sexualmedizinerin am Westküstenklinikum Heide tätig. Dort hat sie 2009 die Transgenderambulanz gegründet, die sie seitdem leitet. Sie hat als Dozentin zu Geschlechtlicher Varianz (Transsexualität/ Transidentität) gelehrt und mit zahlreichen Vortragsveranstaltungen und Fachveröffentlichungen zum wissenschaftlichen Verständnis geschlechtlicher Vielfalt beigetragen. Im Juli hatte Güldenring den neu gestifteten Waltraud-Schiffels-Ehrenpreis erhalten.

++ Twitter sperrt Ex-AfD-Mann Junge ++

Bei der Fussball-EM 2021 hatte Uwe Junge die Kapitänsbinde von Manuel Neuer als «Schwuchtelbinde» bezeichnet (MANNSCHAFT berichtete). Später verliess er nach Kritik auch aus den eigenen Reihen die Partei.

Nun wurde Junge auf Twitter gesperrt. Das machte u.a. der frühere Sprecher der Homosexuellen in der AfD, Mirko Welsch, öffentlich. Der genaue Anlass für die Sperre ist nicht bekannt.

++ SPDqueer: Solidarisch mit Europride ++

Vertreter*innen der Serbisch-Orthodoxen Kirche hatten von einer «Parade der Schande» gesprochen. Der serbische Präsident Vučić hat erklärt, dass die für 17. September in Belgrad geplante Europride-Parade verschoben oder abgesagt werde. Als Begründung führte er neben Krisen im Land vor allem wirtschaftliche Probleme an (MANNSCHAFT berichtete). Die SPDqueer teilt jedoch die Sicht der Organisator*innen des Europride Belgrad, dass dies nur vorgeschobene Gründe sind.

«Unsere Solidarität und volle Unterstützung gilt den Organisator*innen der Europride in Belgrad und der gesamten serbischen LGBTIQ-Community», erklärte Oliver Strotzer, Co-Bundesvorsitzender der SPDqueer. Dazu würden er mit der Co-Bundesvorsitzende Carola Ebhardt sowie dem Queerpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Falko Droßmann, mit einer grossen Delegation zum Europride nach Belgrad reisen, «um Seit an Seit mit der serbischen LGBTIQ-Community, deren Angehörige sich noch immer mit Tabus, Vorurteilen und auch Gewalt konfrontiert sehen, öffentlich für deren Rechte und Schutz zu demonstrieren».

++ Affenpocken-Impfung: Nachschub für Berlin ++

Voraussichtlich am Dienstag erhalte die Hauptstadt davon 5380 Dosen, teilte die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Diese werden bis Ende der Woche bzw. Anfang der nächsten Woche zu gleichen Teilen an die 32 Impfstellen verteilt», hiess es. Der Bezirk Mitte erhalte die übrig bleibende Restmenge von 260 Impfdosen.

Die Verteilung von bundesweit insgesamt 19 500 weiteren Impfstoffdosen gegen das Virus war am Wochenende bekannt geworden. Vor allem in Hotspots reicht der zur Verfügung stehende Impfstoff zur Deckung der Nachfrage in den Praxen laut Regierung derzeit nicht aus. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung zur Vorbeugung von Affenpocken bestimmten Gruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten – vor allem Männern, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben (MSM). Berlin hat seit Beginn des internationalen Ausbruchs von allen deutschen Bundesländern mit Abstand die meisten Fälle gemeldet: rund 1600 (Datenstand: 26. August). (dpa)

++ Nächster CSD München schon im Juni ++

Die Veranstalter*innen reagieren nach eigenen Angaben mit dem Schritt auf das stetige Wachstum des Gross-Events. Bislang lief der Münchner CSD immer am zweiten Wochenende im Juli. 2023 wird es der 24. Juni.

In der Zeit fänden in der Innenstadt keine anderen Events statt wie sonst im Juli etwa «Klassik am Odeonsplatz», sodass Platz für den CSD und seine Pläne sei. Das Kreisverwaltungsreferat habe dem Schritt zugestimmt. Auch die Party Area am Rindermarkt könnte eine neue Location bekommen.

++ Zahl der Affenpockenfälle geht in NRW zurück ++

In der Woche 15. bis 21. August wurden nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums 39 Fälle registriert. In der Woche davor waren es 50 Fälle, davor 53 Fälle, wie eine Sprecherin am Wochenende sagte. Zuvor hatte die Weltgesundheitsorganisation gemeldet, dass auch der weltweite Trend bei den gemeldeten Affenpockenfällen rückläufig sei. Seit dem internationalen Affenpocken-Ausbruch im Mai 2022 wurden bislang 746 Infektionsfälle in NRW gemeldet.

Zuletzt war in Mönchengladbach eine städtische Kita mit 93 Kindern für fast zwei Wochen geschlossen worden, weil bei einer beschäftigten Person eine Affenpocken-Infektion festgestellt worden war (MANNSCHAFT berichtete). Für die Impfungen gegen die Affenpocken seien in Nordrhein-Westfalen bislang 8640 Dosen Impfstoff zur Verfügung gestellt worden, teilte das Ministerium mit. (dpa)

++ Stuttgart lädt zur 4. Trans Pride ++

Am Samstag auf dem Schlossplatz: Der Tag steht unter dem Motto «My life, my choice! Selbstbestimmung jetzt!», um für die anstehenden Abstimmungen in Berlin zum geplanten Selbstbestimmungsgesetz nochmal ein wenig Druck und Öffentlichkeit zu erzeugen. Die Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer (Grüne) ist Schirmfrau.

Diesjähriger Themenschwerpunkt wird Nicht-Binarität sein, bei dem nicht-binäre Aktivist*innen dem Publikum erklären, was die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu trans sind und ihre persönlichen Situationen schildern.

 


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Nach tödlichem Angriff auf trans Mann – Verdächtiger gefasst

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