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Hunderte Menschen demonstrieren in Melbourne für trans Rechte

Anlass war eine transphobe Kundgebung vor dem Parlament

Australien
In Melbourne demonstrierten zahlreiche Menschen gegen Transphobie (Bild: James Ross/AAP/dpa)

In Melbourne demonstrierten am Samstag Hunderte gegen Transphobie und reagierten damit auf eine rechte Kundgebung.

Ungefähr 30 Personen der neo-nationalsozialistischen Bewegung sollen nach Angaben der AAP am Samstagnachmittag die Spring Street in der Nähe des viktorianischen Parlaments entlangmarschiert sein. Sie hielten Schilder mit beleidigenden Namen für trans Personen hoch und zeigten Hitlergrüsse. Uniformiert als schwarzer Block aufgetreten, hielten sie ausserdem ein Transparent hoch, auf dem trans Menschen als «Freaks» bezeichnet wurden, die «zerstört» werden müssten.

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Neo-Nazis protestieren vor dem Parlament in Melbourne (Bild: James Ross/AAP/dpa)

Die Gruppe stieß mit Hunderten Menschen zusammen, die für trans Rechte demonstrierten. «Frauen werden nicht durch ihren Körper definiert» war eine Botschaft die dort vermittelt wurde, gleichzeitig wurde sich aber auch für das Abtreibungsrecht und freie Verhütung eingesetzt.

Die Polizei versuchte mit Unterstützung einer Pferdestaffel, die beiden Gruppen voneinander getrennt zu halten und griff unter anderem mit Pfefferspray ein. Mehrere Menschen wurden in Gewahrsam genommen.


Der Zusammenstoss zwischen Demonstranten ereignete sich als Reaktion auf die Veranstaltung «Let Women Speak», die am Samstag in der Stadt stattfand. Das Event wurde von der umstrittenen britischen Anti-Trans-Rechtsfigur Kellie-Jay Keen moderiert, die derzeit durch Australien tourt.

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Die Polizei nahm mehrere Personen fest (Bild: James Ross/AAP/dpa)

Der Bundesabgeordnete der Labour-Partei, Josh Burns, forderte im Zuge der Vorkommnisse «strengere Gesetze» gegen die Neonazis, wie der Guardian berichtete. »Die hässliche Allianz zwischen Anti-Trans-Schlägern und Neonazis, die heute in der Stadt zur Schau gestellt wird, war äusserst verstörend. Beide Gruppen versuchen, Minderheiten in ihrer dunklen Ideologie zu schikanieren und zu beschuldigen. Minderheiten zum Sündenbock zu machen ist ihr Geschäftsmodell und hat in Australien keinen Platz.»

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Die Polizei schritt unter anderem mit Pfefferspray ein (Bild: James Ross/AAP/dpa)

Zuvor war es bei Veranstaltungen von Keens in Sydney und Adelaide in dieser Woche zu Zusammenstössen zwischen Anti- und Pro-Trans-Aktivisten gekommen. Am Dienstag will Keen weiter nach Hobart und am Donnerstag nach Canberra reisen, bevor es nach Neuseeland geht.


Im Januar hatte Stephen Bates, Abgeordnete der Grünen, bereits an den australischen Einwanderungsminister geschrieben und gefordert, Keens das Visum zu entziehen. «Hassreden haben in diesem Land keinen Platz», sagte er.


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