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Historisch: Philippinen wählen Transfrau in den Senat

Geraldine Roman wurde in den Senat von Bataan, Philippinen, gewählt. Sie ist die erste LGBT-Person, die eine derartig einflussreiche politische Position im Staat einnimmt. Ihre «Politik der Liebe, der Akzeptanz und des Respekts» hat die Wählenden überzeugt.

Geraldine Roman feiert mit ihrem Wahlsieg und dem Einzug in den Kongress, wo sie die Provinz Bataan, nordöstlich von Manila gelegen, vertritt, auch das Überwinden von «Bigotterie, Hass und Diskriminierung».

Die 49-Jährige ist für die LGBT-Community auf den Philippinen eine grosse Hoffnungsträgerin. Sie politisiert in einem Land, wo die Katholische Kirche und andere religiösen Gruppierungen Scheidung, Abtreibung und gleichgeschlechtliche Heirat verbieten.


«Ich bin begeistert und sehr, sehr glücklich. Ich bin zugleich aufgeregt, um mit meiner Arbeit zu beginnen. Es ist mir bewusst, dass die Herausforderung in meiner Position beträchtlich ist, da die Stereotypen in der Gesellschaft hinsichtlich LGBT-Menschen gross sind. Wir gelten oft als frivol, als Menschen, die nichts Substanzielles zu sagen haben. Meine Aufgabe wird es sein, diese Leute eines Besseren zu belehren.»

Die neu gewählte Roman stammt aus einer Familie, die seit drei Generationen in Bataan aktiv am politischen Geschehen partizipiert. So übernimmt der politische Neuling ihren Sitz im Kongress als Repräsentantin ihrer Provinz von ihrer Mutter.

Ihre Eltern unterstützen sie in ihren Leben und während ihrer politischen Kampagne. Ihr Vater riet ihr, «selbstbewusst zu bleiben», allen Widrigkeiten bezüglich ihrer Geschlechtsidentität zum Trotz.


Roman hat eine erfolgreiche Karriere als Redaktorin bei einer spanischen News-Agentur vorzuweisen. Sie spricht Spanisch, Französisch und Italienisch. Durch ein Stipendium gelangte sie nach Spanien, wo sie auch ihren Partner kennenlernte.

Roman lebt seit zwei Jahrzehnten als Frau. In den Neunzigerjahren unterzog sie sich einer Geschlechtsangleichung und änderte ihren Namen und ihre Geschlechtsidentität vor dem Gesetz, eine Errungenschaft, die sie sich auch für andere Transmenschen wünscht.


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