Zurich Pride gibt Motto 2025 bekannt

«Gemeinsam für unsere Gesundheit»

Teilnehmende der Zurich Pride 2018.
Teilnehmende der Zurich Pride (Bild: Renato Richina, Pixxpower.photography)

Die Zurich Pride 2025 steht unter dem Motto «Gemeinsam für unsere Gesundheit». Die Organisation erinnert damit an 40 Jahre Kampf gegen HIV und Aids, setzt sich gegen Diskriminierung im Gesundheitssystem ein und fordert einen offenen Umgang mit psychischer Gesundheit.

Die Zurich Pride findet dieses Jahr am 20. und 21. Juni statt. Hintergrund des Mottos ist der jahrzehntelange Kampf gegen HIV und Aids in der Schweiz. 

Die LGBTIQ-Community war in diesem Zusammenhang lange mit Diskriminierung im Gesundheitssystem konfrontiert. Erst seit November 2023 wurden Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), bei der Blutspende gleichgestellt (MANNSCHAFT berichtete) Seitdem ist das individuelle Risikoverhalten und nicht mehr die sexuelle Orientierung entscheidend für die Zulassung zur Blutspende.

Auch andere Gruppen innerhalb der Community sind weiterhin von Benachteiligungen betroffen. Die medizinische Forschung orientierte sich über lange Zeit vorwiegend an cis Männern, wodurch insbesondere die Gesundheit von lesbischen und bisexuellen Frauen im Bereich der reproduktiven Medizin vernachlässigt wurde.

Auch nicht-binäre Personen stehen vor erheblichen Barrieren in der medizinischen Versorgung. Zudem haben politische Angriffe auf trans Personen dazu geführt, dass in Teilen der USA medizinische Errungenschaften in diesem Bereich wieder rückgängig gemacht wurden (MANNSCHAFT berichtete). In Europa und der Schweiz gibt es ebenfalls Bewegungen, die diese Entwicklungen vorantreiben wollen. Die Zurich Pride 2025 setzt sich entschieden gegen diese Tendenzen ein.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist der offene Umgang mit psychischer Gesundheit. Die Folgen von Diskriminierung auf die mentale Gesundheit queerer Menschen sind gravierend und erfordern mehr Aufmerksamkeit. Die psychotherapeutische Versorgung sollte für alle zugänglich sein.

Auch die körperliche Gesundheit queerer Sportler*innen steht im Fokus. Sport ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheit, und dennoch wird selten darüber gesprochen, wie queere Athlet*innen in ihrem Umfeld behandelt werden. In diesem Jahr findet in der Schweiz die Frauen-EM statt, was die Gelegenheit bietet, die Unterschiede zwischen Männer- und Frauenfussball zu betrachten. Besonders auffällig ist, dass sich deutlich mehr Spielerinnen im Frauenfussball geoutet haben. Dieses Phänomen zeigt sich nicht nur im Fussball, sondern auch in anderen Sportarten.

Ein weiteres Thema ist die Behandlung von trans Personen im Sport sowie der gleichberechtigte Zugang für queere Athlet*innen. Diskriminierung innerhalb von Sportverbänden bleibt ein Problem, das angegangen werden muss. Die Zurich Pride setzt sich dafür ein, die Sichtbarkeit queerer Sportler:innen im Profisport zu fördern und ein inklusiveres Umfeld zu schaffen. Darüber hinaus wird betont, dass Barrierefreiheit in allen Sportbereichen gewährleistet sein muss, um Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen eine Teilnahme zu ermöglichen.

Die Zurich Pride Weeks 2025 finden vom 7. bis zum 22. Juni statt. Höhepunkte sind unter anderem der politische Demonstrationsumzug durch die Zürcher Innenstadt am 21. Juni sowie das Festival auf der Landiwiese am 20. und 21. Juni. Der Pride-Gottesdienst am 22. Juni bildet den Abschluss des grössten queeren Events der Schweiz. Weitere Infos zur Zurich Pride auf zurichpridefestival.ch.

Zurich Pride Podcast: «Warum wir wirklich aufhören». Nach fünf Jahren ist Schluss. Im April erscheint die letzte Folge (zum Interview).

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