Indonesien: 3 Männer sollen Online-Pornogruppe gegründet haben
Die Polizei in der indonesischen Stadt Sidoarjo (Provinz Ost-Java) wirft drei Männern vor, eine queere Community bei Facebook gegründet und pornografische Inhalte verbreitet zu haben.
Wie der Jakarta Globe berichtet, sollen die beiden 22-Jährigen und ein 32-Jähriger «explizite Videos und Bilder geteilt» haben. Die Verdächtigen seien nach einer 24-stündigen Cyber-Patrouille der Kriminalpolizei in einem gemieteten Zimmer in einem dicht besiedelten Gebiet festgenommen worden. Die Polizeikräfte hätten die fragliche Facebook-Gruppe während der Überwachung entdeckt.
Nach Angaben der Polizei wurde bei der Razzia auch Beweismaterial, darunter Verhütungsmittel, Gleitmittel, Sextoys sowie pornografische Videos beschlagnahmt. Die Männer werden derzeit in der Polizeistation von Sidoarjo festgehalten, weitere Ermittlungen laufen.
«Obszönes Material» über elektronische Medien zu verbreiten, ist in Indonesien verboten. Den Männern droht nun eine Haftstrafe von bis zu 12 Jahren sowie eine Geldstrafe von bis 320'000 Euro.
Immer wieder geht die Polizei in Indonesien gegen Queers vor. Erst im Februar sollen 56 Männer bei einer Privatparty in Jakarta verhaftet worden sein. Die Polizei spricht von einer «schwulen Sexparty». Drei der Verhafteten droht demnach eine Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren, weil sie gegen die Anti-Pornografiegesetze des Landes verstossen haben sollen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete, habe die Polizeirazzia am 1. Februar in einem Hotel in der indonesischen Hauptstadt stattgefunden. Man habe vor Ort auch Kondome und HIV-Medikamente gefunden.
Von Seiten der Polizei wurde mitgeteilt, dass drei Personen als «kriminelle Tatverdächtige» in Gewahrsam bleiben würden, weil sie das Event organisiert haben sollen. Bei diesem soll es «nur um Lust gegangen sein, die sie selbst auch suchten», so ein Polizeisprecher.
2021 wurden zwei Männer in der Provinz Aceh (an der Nordwestspitze der Insel Sumatra) öffentlich mit 77 Stockhieben gezüchtigt, weil Nachbar*innen bei den Behörden angezeigt hatten, sie beim Sex beobachtet zu haben. Die Verurteilung erfolgte nach Scharia-Gesetzen (MANNSCHAFT berichtete).
Zwar gelten ausserehelicher Sex sowie homosexuelle Beziehungen in Indonesien bislang nicht als Straftat, jedoch wird beides in dem konservativen Land als Tabu betrachtet.
Der Hafen der Ehe wartet mit allerhand Konventionen auf. Lohnt es sich, diese Tradition in der queeren Liebe fortzuführen? Die Hochzeitsplanerin Cora Gäbel weiss Rat (zur MANNSCHAFT-Story).
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