Telekom hier queerfreundlich, in den USA nicht mehr – Protest!
Hundertausende Menschen haben deswegen den Appell «Telekom vs. Trump: Vielfalt verteidigen!» unterzeichnet
Nach dem Rückzug der Telekom aus Diversity-Programmen in den USA haben mehr als 200‘000 Menschen innerhalb weniger Tage ihren Namen unter den Appell «Telekom vs. Trump: Vielfalt verteidigen!» gesetzt.
Sie fordern darin von Telekom-Chef Tim Höttges, die in den USA gestrichenen Programme zu Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion wieder aufzunehmen und sich öffentlich gegen diskriminierende Aussagen der Trump-Regierung zu stellen.
Der Appell wurde von der Kampagnen-Organisation «Campact» gemeinsam mit CSD Deutschland e.V. und LSVD – Verband Queere Vielfalt am vergangenen Freitag gestartet.
Zum Hintergrund heißt es in einer Pressemitteilung des LSVD vom Dienstag: «Unter dem Druck der neuen US-Regierung hat die Telekom angekündigt, den Grossteil ihrer Anti-Diskriminierungs-Programme in den USA teils zurückzufahren oder gar einzustellen. Das steht in starkem Kontrast zum Auftreten in Deutschland (MANNSCHAFT berichtete). Hier versucht der Konzern sich weiterhin als vielfältig und queerfreundlich zu geben - beispielsweise durch die Unterstützung verschiedener CSD-Demonstrationen in deutschen Städten.»
Till Facius von Campact e.V. sagt dazu: «Die Menschen erwarten von der Telekom, dass sie demokratische Werte auch international verteidigt. Wer sich in Deutschland als Verfechter der Vielfalt inszeniert, darf nicht in den USA vor Trump kapitulieren. Der Konzern muss jetzt beweisen, dass Vielfalt und Gleichberechtigung für sie mehr sind als nur Marketing-Instrumente.»
Der Vorstand von CSD Deutschland e.V., Ronald Zinke Tiemann, ergänzt: «Wir stehen als bundesweite CSDs geschlossen gegen den Rechtsruck – für Sichtbarkeit, Solidarität und eine wehrhafte Demokratie. Wenn Queersein wieder angegriffen wird, ist Wegschauen keine Option – wir stellen uns dem Hass entschlossen entgegen.»
«In der Krise offenbart sich der Charakter»
Julia Monro, LSVD-Bundesvorstand
Abschließend fügt Julia Monro, vom Bundesvorstand des LSVD, hinzu: «In der Krise offenbart sich der Charakter. Es ist erschütternd, mit welcher Geschwindigkeit Bekenntnisse zu Menschenrechten in stürmischen Zeiten geopfert werden. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit und braucht jetzt Haltung und eine Reflexion der eigenen Werte. Unternehmen als gesellschaftliche Akteur*innen tragen Verantwortung!»
Die vollständigen Forderungen und weitere Informationen zum Appell findet sich hier.
Beschäftigte der Verwaltung des Deutschen Bundestages dürfen nicht zum Berliner CSD. Die Entscheidung sorgt für Kritik (MANNSCHAFT berichtete).
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