Schwuler Regisseur Todd Haynes wird Jury-Präsident der Berlinale
Mit LGBTIQ-Filmklassikern wie «Carol» und «Dem Himmel so nah» wurde er berühmt
Er drehte mit Stars wie Julianne Moore, Christian Bale und Kate Winslet, machte Filme über Aids, lesbische Liebe und Glam Rock. Nun leitet der US-amerikanische Regisseur Todd Haynes die Jury der 75. Ausgabe der Berlinale.
Der 63-Jährige – bekannt für Filme wie das lesbische Beziehungsdrama «Carol» nach Patricia Highsmith, die Tragödie unterdrückter schwuler Begierde «Dem Himmel so fern» («Far from Heaven») und das Musik-Epos «Velvet Goldmine» – leitet die Jury der Berlinale 2025. Das gaben die Internationalen Filmfestspiele Berlin bekannt, die eine neue offen lesbische Chefin haben (MANNSCHAFT berichtete).
Zuletzt machte sein Film «May December» mit Julianne Moore und Natalie Portman in den Hauptrollen Schlagzeilen. 2023 wurde Haynes am Zurich Film Festival der «A Tribute to...»-Award verliehen, die höchste Auszeichnung des Schweizer Festivals für einen Regisseur.
Haynes arbeitet auch als Drehbuchautor und Produzent. Er lebt seit 2002 in einer Beziehung mit dem Produzenten Bryan O’Keefe und geht sehr offen mit seiner Homosexualität um (MANNSCHAFT berichtete). Er ist erklärter Atheist.
«Todd Haynes ist ein begnadeter Drehbuchautor und Regisseur mit einer beeindruckenden Bandbreite – sein Werk ist stilistisch vielseitig, aber auch unverkennbar», sagte Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle laut Mitteilung. «Wir sind überglücklich, ihn als Präsidenten der Internationalen Jury für unsere 75. Ausgabe gewinnen zu können.»
Die 75. Ausgabe der Berlinale ist vom 13. bis zum 23. Februar geplant. Dieses Jahr hatte die kenianische Schauspielerin Lupita Nyong'o die Jury geleitet.
Nachdem der australische Schauspieler Jacob Elodi zuletzt in «Saltburn» der von Barry Keoghan gespielten Figur den Kopf verdrehte und diese sogar dazu brachte, sein vollgewichstes Badewasser zu trinken, spielt er in «On Swift Horses» in einer schwulen Liebesgeschichte mit (MANNSCHAFT berichtete).
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