Rechtes Netzwerk foltert Schwule: 13 Verdächtige in U-Haft
«Schwerste Straftaten» im Bereich Hasskriminalität: Ein landesweites rechtsextremes Netzwerk soll Schwule terrorisiert und erniedrigt haben. Die Verdächtigen sind teils erst 14 Jahre alt.
Von der Anklagebehörde wurde für 13 in Österreich gefasste Tatverdächtige die Einlieferung in die Justizanstalt angeordnet.
Am Freitag kam es in der Steiermark sowie sechs weiteren Bundesländern zu einer grossangelegten Razzia gegen eine gewalttätige homofeindliche Tätergruppe (MANNSCHAFT berichtete). Bei den Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Graz im Bereich «Hasskriminalität» sind Stand Montag 18 Personen festgenommen worden. Gegen 13 von ihnen wurde laut Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft verhängt. Ihre homosexuellen Opfer des Netzwerks sollen zum Teil mit Mord bedroht worden sein.
In einem ersten Pressestatement hatte die steirische Polizei noch von 15 Festnahmen und 23 Hausdurchsuchungen gesprochen, allerdings war der Einsatz zu dieser Zeit noch nicht abgeschlossen.
Wie Christian Kroschl von der Staatsanwaltschaft Graz nun mitteilte, wurde von der Anklagebehörde für 13 in Österreich gefasste Tatverdächtige die Einlieferung in die Justizanstalt angeordnet. Hinsichtlich einer in der Slowakei gefassten Person berichtet Kroschl, dass man bereits dessen Auslieferung von den slowakischen Behörden beantragt habe.
Die Tätergruppe der selbsternannten «Pedo-Hunter-Szene» steht im Verdacht, über mehrere Monate hinweg gezielt Personen mit Fake-Profilen in sozialen Netzwerken in eine Falle gelockt zu haben. Bei den bislang bekannten 17 Opfern handle es sich überwiegend um Schwule, wobei ihnen von den Tatverdächtigen fälschlicherweise Pädophilie unterstellt worden war. Sie wurden laut Auskunft des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an abgelegene Treffpunkte gelockt, wo sie von einer vier- bis achtköpfigen Gruppe maskierter Täter ausgeraubt, verletzt und erniedrigt wurden.
Bei den Razzien waren 400 Beamt*innen in sieben Bundesländern im Einsatz; drei der Hausdurchsuchungen sollen in Wien stattgefunden haben.
Die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien erklärte, nun sei die Politik gefordert: «Im neuen Regierungsprogramm ist ein Nationaler Aktionsplan gegen Hasskriminalität geplant. Der muss jetzt dringend Priorität bekommen: Wir brauchen mehr Daten, gezielte Aufklärungsarbeit und Präventionsmassnahmen, und natürlich stärkeren Opferschutz und gut geschulte öffentliche Bedienstete, von der Polizei über Schulen bis hin zum Gesundheitswesen», so die Obfrau der HOSI, Ann-Sophie Otte.
Der irische Olympiateilnehmer von Tokio, Jack Woolley, ist verlobt: Seit über 3 Jahren ist er mit Dave zusammen (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
USA
World Pride startet mit schlechten Aussichten
Der Höhepunkt der World Pride ist der grosse Umzug am 7. Juni in Washington, D.C. Besucherzahlen und Hotelbuchungen liegen noch unter den Erwartungen.
Von Newsdesk Staff
Pride
Queerfeindlichkeit
Reisen
Kultur
Bushido hat schwule Freunde, kann also nicht homophob sein
Der Rapper geht auf Tour und spricht noch einmal über alte Texte
Von Newsdesk Staff, Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Musik
Berlin
Nach Mobbing gegen schwulen Lehrer: Schule offen für queere Projekte
Seit einer Woche ist eine Schule in den Negativschlagzeilen, weil dort ein Lehrer monatelang wegen seiner Homosexualität gemobbt worden sein soll. Nun kommt etwas Bewegung in den Fall.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
Schwul
Deutschland
SPD-Frau aus Sachsen: Sophie Koch ist die neue Queerbeauftragte
Ihr Vorgänger hat sich für seine Initiativen Respekt erworben. Nun will sich eine Frau aus Sachsen um die Rechte und das Ansehen queerer Menschen kümmern.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik