«LGBTIQ-Rechte sind in Deutschland immer mehr bedroht»
«Wähl Liebe» – Was Queers am Samstag auf die Strassen getrieben hat
Rund eine Woche vor der Bundestagswahl sind Tausende in deutschen Städten für Toleranz und Demokratie auf die Strassen gegangen. «Küsschen für alle, aber nicht für die AfD» oder «Wir sind queer wir bleiben hier» war auf einigen der Plakate bei der CSD-Winterausgabe in Berlin zu lesen.
Nach Angaben einer Polizeisprecherin nahmen dort rund 6'000 Menschen teil. CSD-Sprecher Andre Lehmann sprach von gut 15'000 Teilnehmenden (MANNSCHAFT berichtete).
Auch in anderen Städten gingen queere Menschen und ihre Allys auf die Strasse. In Hamburg, auf dem Spielbudenplatz an der Reeperbahn hatte der Verein Hamburg Pride zur Demonstration «Wähl Liebe» aufgerufen. Rund 4000 Menschen kamen vor der Bühne zusammen um ein deutliches Zeichen für Sichtbarkeit, Selbstbestimmung und für den Erhalt demokratischer Grundrechte zu setzen.
Zu den Demonstrierenden gehörte ein Gruppe um Claudia, die ihre Motivation so erklärte: «Ich persönlich finde es ganz einfach wichtig, dass wir für unsere Rechte einstehen, für die Rechte queerer Menschen in Deutschland, die durch den aktuellen Rechtsruck immer mehr bedroht sind!»
Kalle sagte: «Wir wollen hier auch unsere Demokratie verteidigen, letzte Woche war ich bereits auf der Theresienwiese in München und jetzt gehe ich hier mit meinem Freund in Hamburg auf die Strasse.»
Bernd erklärte: «Mir ist es ganz wichtig für die Demokratie aufzustehen und auch vorne an mitzukämpfen. Die AFD und auch die CDU/CSU haben kein Recht uns zu unterd0rücken.»
Und Gunda ergänzte: «Mir ist es wichtig Flagge zu zeigen und deutlich zu machen, dass wir nicht nur ganz wenige sind, sondern eine ganze Menge Menschen.»
Auch Solveigh, Leni und Anna-Lena sind bei Temperaturen um die -2°C auf die Strasse gegangen. «Wir bekommen natürlich aktiv mit was gerade um uns herum passiert. In der Schule und auch auf Social Media, die Wahlen stehen an und alles wird unruhig. Mir war es da wichtig auch aktiv etwas zu machen», so Solveigh gegenüber MANNSCHAFT.
«Sicher, man repostet oder liked entsprechende Beiträge, für die man dann auch steht. Aber für mich hat sich das nicht genug angefühlt, diese Message so zu verbreiten und deshalb wollte ich auf die Straße, aktiv dabei sein.»
«Ich möchte mich auch aktiv zeigen und auch zeigen, dass ich etwas verändern kann.»
Demonstrantin Leni
«Mir geht es vor allem um Sichtbarkeit», sagt Leni. «Ich bin selber queer und diese Bedrohung – ich habe das Gefühl das wird immer stärker. Ich möchte mich nicht nur zuhause beschweren, wie bedroht ich mich fühle oder wieviel Angst ich um meine Zukunft habe. Ich möchte mich auch aktiv zeigen und auch zeigen, dass ich etwas verändern kann und deswegen bin ich hier.»
Anna-Lena meint: «Mir ist ganz wichtig zu zeigen, das wir die Demokratie insgesamt verteidigen, das wir sie behalten und schützen und deswegen finde ich das so toll mit meinen beiden Freundinnen hier zustehen und etwas dafür zu tun, auch über die Community-Grenzen hinweg!»
Laura Kasprowski: Ich bin «Mitglied der vielfältigen Volkspartei» CDU. Die trans Frau aus NRW ist einverstanden mit dem Kurs zum SBGG (MANNSCHAFT berichtete).
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